Handball Personalnöte machen Bayer Dormagen keine Angst

Dormagen · TSV-Trainer Dusko Bilanovic sieht den Handball-Zweitligisten am Freitagabend beim Kellerkind HSG Konstanz trotzdem in der Favoritenrolle.

 Beim 31:25-Hinspielsieg im heimischen Sportcenter hatte Jakub Sterba (l.) mit dem TSV Bayer Dormagen wenig Mühe mit der von Tom Wolf als Kapitän angeführten HSG Konstanz.

Beim 31:25-Hinspielsieg im heimischen Sportcenter hatte Jakub Sterba (l.) mit dem TSV Bayer Dormagen wenig Mühe mit der von Tom Wolf als Kapitän angeführten HSG Konstanz.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Martin Juzbasic im Tor. Im Rückraum Ian Hüter auf der Mitte, André Meuser auf Halbrechts und Alexander Senden auf Halblinks. Patrick Hüter am Kreis. Joshua Reuland (links) und Jakub Sterba (rechts) auf den Außenbahnen. Keine ganz so schlechte Startformation – gut genug immerhin, um mit dafür zu sorgen, dass der TSV Bayer Dormagen nach 22 von 36 Spieltagen recht entspannt auf Platz sechs der 2. Handball-Bundesliga steht.

Doch von dieser Formation ist vor der Partie am Freitagabend (20 Uhr) bei der auf Rang 17 akut vom Abstieg bedrohten HSG Konstanz so gut wie nichts mehr übrig, denn neben Juzbasic (abgerissenes Fingerglied), dessen Comeback auf Mai verschoben ist, und Reuland, der am Montag am gerissenen Kreuzband im Knie operiert wird, fallen nun auch noch Meuser (mit 103 Treffern bester Torschütze des TSV) und der zuletzt so formstarke Senden angeschlagen aus. Und was macht Trainer Dusko Bilanovic? Der krempelt die Ärmel hoch uns sagt: „Ich jammer nicht! Ich nehme das nicht als Entschuldigung! Auf dem Papier sind wir der Favorit!“ Und schon gleich gar nicht entlässt der Serbe seine Schützlinge aus der Verantwortung, eine Reaktion auf die ärgerliche 24:28-Heimniederlage vom Karsamstag gegen Hüttenberg zu zeigen. „Da war der Gegner teilweise präsenter als wir.“ Ein Affront in den Augen des Coaches – und Grund genug, auch seine personell so dezimierte Truppe in die Pflicht zu nehmen. „Da müssen wir nicht lange philosophieren. Jetzt sind die anderen gefragt. Deswegen haben wir ja einen so breiten Kader.“ Und diese Spieler aus dem zweiten Glied sind in seinen Augen nun ausdrücklich gefordert: Im besonders arg gerupften Rückraum muss Ante Grbavac auf der Königsposition endlich mal wieder einen zweitligatauglichen Auftritt hinlegen. Gelingt ihm das nicht, könnten die auch anderweitig verwendbaren Benni Richter und Linus Skroblien übernehmen. Auf Halbrechts könnte Carlos Iliopoulos seine Abschiedstournee im TSV-Trikot entweder mit einer überzeugenden Vorstellung garnieren oder wieder zurück ins zweite Glied wechseln, um die Rechtshänder Ian Hüter oder Benni Richter die Kohlen aus dem Feuer holen zu lassen. Gleiches gilt für Pascal Noll  auf der linken Außenbahn, wo er im internen Ranking jedoch noch hinter den jungen Tim Mast zurückgefallen scheint. Für Bilanovic ist der Fall klar: „Sie sollen mutig um ihre Chance kämpfen und zeigen, was sie drauf haben. Es gibt keine anderen Möglichkeiten mehr.“

Gerne verweist er in diesem Zusammenhang auf das nach einem Blitzstart (7:1-Führung) mit 31:25 gewonnene Hinspiel, als Mast drei Tore markierte und in Matthis Blum, Lucas Rehfus (je ein Tor) und Schlussmann Benjamin Ludorf drei 17-Jährige zum Einsatz kamen. Zudem kann er sich noch gut an die mit 28:31 verlorene Partie in der Schänzle-Sporthalle in der vergangenen Saison erinnern. Da standen den ebenfalls stark ersatzgeschwächt angetretenen Gästen nach der Roten Karte gegen Patrick Hüter in den letzten 18 Minuten sogar nur noch acht Feldspieler zur Verfügung. „Trotzdem hat jeder gekämpft und immer wieder versucht, das Spiel umzudrehen.“

Er weiß freilich auch, dass die HSG am heimischen Bodensee auch ohne Zuschauer deutlich stärker ist als in der Fremde. Hier holten die Mannen von Trainer Daniel Eblen 13 ihre bislang 15 Punkte. Verantwortlich dafür ist neben dem Ex-Korschenbroicher Tom Wolf (der drittbeste Torjäger der Liga wechselt im Sommer zum Aufstiegskandidaten TuS N-Lübbecke) in erster Linie Kreisläufer Markus Dangers. Bilanovic: „Er hat gegen uns im Hinspiel neun Mal getroffen.“

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