Engagements bei Profiteams Neusser Jungs leben ihren Handball-Traum

Neuss · Paul Dreyer und David Jurisic sind bei Profivereinen in der Ersten und Zweiten Bundesliga im Einsatz, während der Neusser HV in der Regionalliga noch pausiert. Sie haben sich in der Fremde schon gut eingelebt.

 Hier hütet Paul Dreyer noch das Tor des Neusser HV.

Hier hütet Paul Dreyer noch das Tor des Neusser HV.

Foto: NHV

Während sich die Regionalliga-Handballer des Neusser HV während des Lockdowns noch in Geduld üben müssen, leben zwei ihrer Mannschaftskameraden aktuell ihren Traum und sammeln Erfahrungen im Profi-Handball. Torwart Paul Dreyer (19) war kurz vor Ablauf der Wechselfrist Ende Februar vom Erstligisten HC Coburg bis zum Saisonende verpflichtet worden und bekam am vergangenen Wochenende seine ersten Einsatzminuten. Rückraumspieler David Jurisic (19) war schon einige Tage zuvor langfristig zum Zweitligisten Wilhelmshavener HV gewechselt und stand dort inzwischen sogar in sieben Partien auf der Platte.

Wobei das Debüt von Paul Dreyer unter überaus schwierigen Bedingungen zustande kam. Erst als die stark abstiegsbedrohten Coburger beim Topklub SC Magdeburg in der 45 Minuten bereits 15:30 zurücklagen, durfte der Neusser zwischen die Pfosten. Dort blieb er dann auch bis zum Schlusspfiff, musste aber noch 13 Gegentreffer schlucken und konnte sich laut Statistik auch mit keiner Parade auszeichnen. Doch abgesehen von der durchwachsenen Premiere scheint sich der 19-Jährige in seiner neuen Umgebung wohl zu fühlen. „Ich habe mich gut in meiner neuen Wohnung und Umgebung eingelebt. Anfangs war es natürlich eine große Umstellung für mich, aber ich konnte mich dank der Mannschaft und des Vereins schnell zurechtfinden“, wird Dreyer auf der NHV-Homepage zitiert.

Nach der langen Handballabstinenz brauchte er eine Weile, um seinen Rhythmus zu finden, doch inzwischen hat er diese Phase offenbar überwunden: „Ich bin mehr als glücklich, diese Chance hier in Coburg zu haben. Nach anfänglichen Schwierigkeiten in der Umgewöhnung von Wohnzimmer zu Halle bin ich Stück für Stück in mein normales Torhüterspiel reingekommen.“

Sein ehemaliger Teamkamerad David Jurisic hatte eine etwas längere Eingewöhnungszeit und bekam auch schon mehr Möglichkeiten, auf sich aufmerksam zu machen. Vorigen Samstag kam er beim 35:32-Heimsieg der Wilhelmshavener gegen Fürstenfeldbruck bereits zum siebten Mal zum Einsatz. Da blieb der kroatische U21-Nationalspieler im rechten Rückraum zwar ohne Treffer, doch zuvor mit hatte er seinem Team schon mit insgesamt sechs Toren helfen können. „Ich konnte mich hier sehr schnell einleben. Meine Familie und der WHV haben mir sehr dabei geholfen. Dafür bin ich unglaublich dankbar“, berichtet Jurisic ebenfalls auf der NHV-Homepage.

Allerdings hatte auch er zu Beginn mit ein paar Problemen zu kämpfen: „Anfangs war es für mich eine große Umstellung, nach vier Monaten wieder in der Halle zu stehen. Hinzu kamen ein paar kleinere Verletzungen, aber ich konnte mich danach von Training zu Training steigern und hoffe, dass wir gemeinsam als Team den Abstieg verhindern können.“ Das wird schwer genug, schließlich werden dem WHV als aktuellem Tabellen-15. am Ende der Saison aufgrund der Insolvenz des wirtschaftlichen Trägers vier Punkte abgezogen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort