Handball TV Korschenbroich will das Jahr gut beenden

Korschenbroich · Vor Jahresfrist taumelte der TVK am Abgrund der 3. Handball-Bundesliga, jetzt hat sich der Traditionsklub eine Klasse tiefer stabilisiert

 Mit mannschaftlicher Geschlossenheit unter die ersten Fünf, das ist das Ziel des TV Korschenbroich in der laufenden Handball-Saison.   NGZ-Foto: -woi

Mit mannschaftlicher Geschlossenheit unter die ersten Fünf, das ist das Ziel des TV Korschenbroich in der laufenden Handball-Saison. NGZ-Foto: -woi

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Der 9. Dezember 2017 bescherte den Handballern den letzten Hinrundenspieltag in der 3, Liga West. Der TV Korschenbroich verlor sein Heimspiel gegen die Bergischen Panther mit 25:31 und ging als Tabellenvorletzter, punktgleich mit Schlusslicht ATSV Habenhausen (beide 3:27) in die kurze Weihnachtspause. Einen Sieg (21:20 in Menden) und ein Unentschieden (27:27 am ersten Spieltag in Habenhausen) hatten die Korschenbroicher bis dahin auf ihrem Konto verbucht.

Zwei weitere Siege (über Habenhausen und Menden) und ein Unentschieden (gegen Lemgo II) standen am Saisonende darauf, der TVK musste als Tabellenletzter mit der deprimierenden Bilanz von 8:52 Punkten und dem deprimierenden Torverhältnis von 721:885 den bitteren Gang in die Regionalliga antreten. Und dort schien sich anfangs der Niedergang des Traditionsklubs, der ein Vierteljahrhundert stets in einer der höchsten drei Spielklassen des Deutschen Handball-Bundes vertreten war, fortzusetzen: Es dauerte bis zum sechsten Spieltag, ehe der zweite Saisonsieg unter der Regie von Neu-Trainer Dirk Wolf eingefahren war (dass dies ausgerechnet bei seinem Ex-Klub Adler Königshof passierte, sei nur am Rande erwähnt.

Seither hat der TVK nur noch ein Mal verloren (durch ein Tor in letzter Spielsekunde mit 30:31 beim TV Aldekerk). Und mit einem Sieg am morgigen Sonntag zur ungewohnten Anwurfzeit um 11.15 Uhr beim starken Aufsteiger MTV Dinslaken und einem weiteren im Endspiel des Niederrhein-Pokals am Donnerstag (20. Dezember, 20.30 Uhr) in eigener Halle über den Oberligisten TV Angermund können die Korschenbroicher das bitterste der vergangenen 25 Jahre ihrer Handball-Geschichte nicht nur versöhnlich, sondern ausgesprochen gut abschließen.

„Wir wollen nach der wirklich überzeugenden Leistung zu Hause gegen Aachen die Hinrunde erfolgreich abschließen und die nächsten zwei Punkte einfahren, um möglichst schon vor Weihnachten unter den ersten Fünf der Tabelle zu stehen,“ sagt Dirk Wolf, „das hätte sich die Mannschaft aufgrund der guten Leistungen in den letzten Wochen wirklich verdient.“ Damit käme der Drittliga-Absteiger seinem Saisonziel, einem Platz unter den ersten Fünf, schon recht nahe. Allerdings will das in einer Liga, in der alle 14 Klubs wie von Wolf vor Saisonbeginn prognostiziert eng beieinander liegen, noch nicht allzu viel heißen. Tatsächlich trennen Tabellenführer SG Ratingen, der seiner Favoriten- und Ausnahmestellung bislang nur bedingt gerecht wurde, und den TV Rheinbach auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz einen Spieltag vor „Halbzeit“ gerade mal acht Zähler. Der TVK auf Rang sechs hat nur vier Punkte Rückstand auf Ratingen, aber auch nur sechs Zähler Vorsprung auf Schlusslicht Adler Königshof.

Ein Sieg in Dinslaken käme da sehr gelegen. Wie es geht, haben die Korschenbroicher in der ersten HVN-Pokalrunde schon ausprobiert, als sie den MTV mit 35:33 bezwangen. Dennoch und trotz der Serie von drei Siegen in Folge warnt Wolf  davor, die Aufgabe zu unterschätzen: „In Dinslaken zu punkten ist nicht einfach, auch an die ungewöhnliche Anwurfzeit muss man sich als Gästeteam erst einmal gewöhnen.“ In der Sporthalle an der Douvermannstraße hat der Aufsteiger bislang auch nur gegen den TV Aldekerk (26:28) verloren, sogar die SG Ratingen musste dort mit 27:30 Federn lassen, was dem Neuling kurzzeitig sogar die Tabellenführung einbrachte. Für MTV-Trainer Harald Jakobs nur eine schöne Momentaufnahme: „Wir haben deutlich mehr gewonnen, als ich erwartet habe,“ sagt er mit Blick auf die bislang acht Siege und drei Niederlagen und schlussfolgert daraus: „Wir müssen einfach weiter bei der Einstellung bleiben, dass wir Punkte gegen den Abstieg sammeln.“  

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