Handball Ein Wiedersehen mit Simon Breuer

Korschenbroich · Handball-Regionalligist TV Korschenbroich trifft im Heimspiel gegen BTB Aachen auf seinen langjährigen Spielmacher.

 Als Torschütze gut, als Ballverteiler auf der Regieposition noch besser: Fünf Jahre trug Simon Breuer, hier im Duell mit dem ehemaligen Düsseldorfer Michael Hegemann, das Trikot des TV Korschenbroich.

Als Torschütze gut, als Ballverteiler auf der Regieposition noch besser: Fünf Jahre trug Simon Breuer, hier im Duell mit dem ehemaligen Düsseldorfer Michael Hegemann, das Trikot des TV Korschenbroich.

Foto: A. Baum

Er hat die „großen“ Korschenbroicher Handball-Zeiten nicht nur mitgemacht, er hat sie geprägt: Simon Breuer war vielleicht der beste Spielmacher, den der TV Korschenbroich jemals hatte. Der heute 35-Jährige hatte das Zeug, um mehr als „nur“ in der Zweiten Liga Handball zu spielen. Doch er wollte nie „Profi“ sein, seine Ausbildung und sein Beruf waren ihm stets gleich wichtig. Heute ist er Diplom-Sportökonom, und  nach einem Intermezzo als „spielender Marketingmanager“ und Interims-Spielertrainer beim damaligen Drittligisten SG Ratingen unterrichtet er heute an der Förderschule in Aachen-Kalverbenden.

Am heutigen Samstagabend (Anwurf 19.30 Uhr) kehrt Simon Breuer in die Waldsporthalle zurück. Allerdings wird er aus der „falschen“ Kabinentür einlaufen, denn Breuer trägt seit Saisonbeginn das Trikot des BTB Aachen. Wieder, denn der BTB ist sein Stammverein, bei dem er ab 1989 das Handballspielen lernte, für den er bis 2007 spielte, ehe er für fünf Jahre zum TV Korschenbroich wechselte. BTB Aachen ist nicht nur sein Stammverein, es ist so eine Art Familienangelegenheit der Breuers. Auch sein älterer Bruder David, der im TVK-Trikot in der Spielzeit 2009/10 mit 317 Saisontreffern Torschützenkönig der Zweiten Liga wurde, hat dort seine Karriere begonnen. Ihre Schwester Eva schaffte es im BTB-Dress bis in die Regionalliga. Und Vater Karl-Werner Breuer gehörte lange Jahre zum Trainerstab der Aachener, war außerdem zehn Jahre als Jugendwart beim Handball-Verband Mittelrhein engagiert. Kein Wunder also, dass auch Simon Breuers Söhne Michel und Janne bereits den Handball durch die Aachener Gillesbachhalle werfen – nur Martti ist mit seinen anderthalb Jahren dafür noch ein bisschen zu klein.

„Ich habe immer gesagt, wenn es passt, wäre es schön, meine Karriere beim BTB zu beenden,“ sagte Simon Breuer, als er zu Jahresbeginn seinen Wechsel zum damaligen Oberligisten verkündete. Der hat sich inzwischen als Aufsteiger in der Regionalliga Nordrhein etabliert, steht nach vier Siegen aus den vergangenen fünf Spielen in der Tabelle nur einen Platz und einen Punkt schlechter da als Drittliga-Absteiger TV Korschenbroich, der aus den letzten sechs Spielen fünf Siege holte. „Eine sehr schwierige Aufgabe für uns, welche wir aber nach drei Siegen in Serie und einem ausgeglichenen Punktekonto mit viel Selbstvertrauen und Zuversicht angehen werden“, sagt Trainer Martin Becker. Der hat nicht nur einst mit Simon Breuer beim BTB zusammen gespielt, sondern ist auch Patenonkel seines jüngsten Sohnes.

Das Familiäre war auch ausschlaggebend für die Rückkehr des Regisseurs zu seinen handballerischen Wurzeln: „Elf Jahre lang war ich nun in Sachen Handball unterwegs, bin von Aachen nach Korschenbroich, Ferndorf und Ratingen gependelt. Ich habe viel Zeit im Auto verbracht – Zeit, die ich künftig zu Hause mit meiner Familie verbringen möchte,“ sagte Simon Breuer den Aachener Nachrichten.

Für Sentimentalitäten dürfte am Samstagabend aber wenig Platz sein in der Waldsporthalle. Erstens ist beim TVK außer Physiotherapeut Jörg Pohlenz niemand mehr aus Breuers Zeit aktiv. Und zweitens geht es für beide Teams um wichtige Punkte, um sich im oberen Mittelfeld der Tabelle festzusetzen –selbst Breuers Ex-Klub SG Ratingen ist als Spitzenreiter nur fünf Zähler vom TVK entfernt.

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