Handball NHV fühlt sich besser gewappnet

Neuss · In die vergangene Saison war der Handball-Regionalligist aus Neuss mit 0:6 Punkten gestartet. Aber „wir sind reifer und erfahrener geworden“, sagt Coach Gilbert Lansen.

 Ist vom TVK zum NHV gewechselt: Tim Dicks.

Ist vom TVK zum NHV gewechselt: Tim Dicks.

Foto: Michael Jäger/TVK

Am Samstag (19.30 Uhr, Stadionhalle an der Jahnstraße) starten die Handballer des Neusser HV mit dem Heimspiel gegen den OSC Rheinhausen in die Saison der Regionalliga Nordrhein – genau 351 Tage nach dem letzten Punktspieleinsatz, der 19:33-Niederlage gegen TuSEM Essen II am 2. Oktober 2020.

Der letzte Eindruck Die durchaus problematische Vorbereitung – mit der von Daniel Zwarg im Testspiel gegen den TV Geistenbeck erlittenen Schulterverletzung als Negativhöhepunkt – ging mit Siegen über den Liga-Konkurrenten SG Langenfeld und den LTV Wuppertal (Oberliga) zu Ende.

Die Personalien Der Ausfall von Daniel Zwarg drückt aufs Gemüt. Der 22-Jährige, vom TV Aldekerk zum NHV zurückgekehrt, fällt nach einer Operation am kompliziert gebrochenen Schlüsselbein für vier bis sechs Monate aus. „Das ist ein herber Verlust für uns“, sagt Trainer Gilbert Lansen, der mit dem Halblinken erst wieder zur Rückrunde rechnet. Für den Lokal- und Ligavivalen TV Korschenbroich im Einsatz waren  Tim Dicks (22) und Aaron Jennes (24). Neu ist im Grunde auch Til Klause (20). Der dynamische Rückraumspieler lag mit seinem Kreuzbandriss seit Dezember 2019 auf Eis. Zwischen den Pfosten steht wieder Paul Dreyer (19), der zuletzt für ein paar Monate beim HSC Coburg im Bundesliga-Oberhaus Erfahrungen sammeln durfte.

 Erkenntnisse der Vorbereitung In die wegen Corona abgebrochene Saison 2020/2021 war der NHV mit drei Niederlagen gestartet, hätte den Klassenverbleib möglicherweise gar nicht geschafft. Doch jetzt sieht Lansen seine junge Truppe besser gewappnet. „Auch wenn sie im Lockdown nicht gespielt haben, die Jungs sind wieder ein Jahre älter und damit reifer, erfahrener geworden. Dazu haben uns die personellen Verstärkungen besser gemacht.“ Eine Lücke hinterlassen hat im rechten Rückraum natürlich David Jurisic. Der 19-Jährige, Vize-Europameister mit dem Nachwuchs Kroatiens, ist nach seinem Ausflug  zum Zweitliga-Absteiger Wilhelmshavener HV nun für Eintracht Hagen (2. Liga) im Einsatz. Da Linkshänder rar sind, dürfte der Coach gezwungen sein, die vakante Position mit einem Rechtshänder zu besetzen.

Das Saisonziel Weil die als Impfzentrum genutzte Hammfeldhalle für den Sport erst  in der zweiten Oktoberhälfte wieder zur Verfügung steht, tragen die Neusser ihre ersten Heimspiele im Stadion aus. Kein Problem für Lansen und seine jungen Schützlinge. „Wir kennen die Halle ja.“ Sein Saisonziel ist klar: „Drin bleiben, also so weit nach oben, wie es möglich ist. Abhängig davon, was in der 3. Liga passiert, könnten bis zu acht Mannschaften absteigen. Um safe zu sein, musst du Achter werden.“

Der erste Gegner Zu Beginn hilft nur Vollgas, denn der OSC Rheinhausen hat seinen Kader nicht nur ein bisschen aufgehübscht. Ein echter Hammer ist die Verpflichtung von Matthias Puhle, der beim VfL Gummersbach zu den drei besten Torhütern der 2. Liga zählte. Der 35-Jährige, der als Vierjähriger beim OSC mit dem Handball begonnen hatte, kehrt damit zu seinen Wurzeln zurück, will sich im nur etwas mehr als 20 Autominuten von Duisburg entfernten heimischen Nieukerk nach anderthalb Jahrzehnten im Profisport nun mehr um seine Familie kümmern. Lansen hält große Stücke auf die Gäste, für die im Stürzelberger Olaf Mast ein alter Dormagener als Sportlicher Leiter tätig ist. „Das ist eine eingespielte und verstärkte Mannschaft.“ Sein Ziel ist trotzdem klar: „zwei Punkte.“

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