Handball TSV ist heiß auf das Endspiel gegen Kiel

Rhein-Kreis · Eine Woche vor dem Start der Punktspielrunde in der 2. Liga sind Dormagen und die Vikings in Runde 1 des DHB-Pokals gefordert.

 TSV-Torwart Gergö Rozsavoelgyi pariert im Testspiel gegen Essens Jonas Ellwanger.

TSV-Torwart Gergö Rozsavoelgyi pariert im Testspiel gegen Essens Jonas Ellwanger.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Die Ausgangslagen könnten unterschiedlicher kaum sein: Während Zweitliga-Neuling TSV Bayer Dormagen in seinem Pokal-Turnier der ersten Runde vom Einzug ins Finale ausgehen muss und darum eine Übernachtung in Niedersachsen fest eingeplant hat, dürfte für den HC Rhein Vikings in Melsungen das Halbfinale schon Endstation sein.

Vor der Kür am Sonntag mit dem Endspiel gegen den ehemaligen Champions-League-Sieger und vielfachen Deutschen Meister THW Kiel (sollte sich im ersten Spiel gegen den Zweitligisten TuSEM Essen zu behaupten wissen) kommt für die Dormagener jedoch die Pflicht. In der Sparkassen-Arena in Göttingen treffen Lukas Stutzke & Co. heute zunächst auf Gastgeber Northeimer HC. Der spielte zwar nur in der Ost-Staffel der 3. Liga, schlug in der abgelaufenen Saison auf dem Weg zum siebten Rang aber immerhin Klasseteams wie Zweitliga-Aufsteiger TV Großwallstadt, die SG Leutershausen und den HC Erlangen II. Entsprechend groß ist der Respekt von TSV-Trainer Ulli Kriebel. Er erwartet einen Außenseiter, „der gerade vor den vielen heimischen Fans bis zum Schlusspfiff kämpfen wird.“

Wie die Gäste lockt die Jungs seines Kollegen Carsten Barnkothe das Duell mit den Kielern. Kriebel: „Natürlich wollen auch meine Spieler den Vergleich mit diesem Ausnahmeteam“ mit Stars wie Marko Vujin, Niklas Landin oder Patrick Wiencek.

Einen Akteur der Northeimer Mannschaft kennen die Dormagener im Übrigen ziemlich gut: Finnian Lutze, 18 Jahre altes Rückraumtalent der Hausherren, trat im Vorjahr mit der A-Jugend von Handball Lemgo gegen den TSV-Nachwuchs an und erzielte dabei insgesamt vier Tore. Auf einen ihrer Youngster müssen die Gäste derweil in Göttingen verzichten: Julian Köster spielt noch mit der deutschen U18-Auswahl bei der Europameisterschaft im kroatischen Varazdin. Mit seiner vom ebenfalls schon am Höhenberg tätigen Erik Wudtke trainierten Mannschaft verpasste der 18-Jährige nach knappen Niederlagen in der Hauptrunde gegen Schweden (27:30) und Island (22:23) zwar das Halbfinale, will bis Sonntag in den Platzierungsspielen aber unbedingt den fünften Rang erreichen.

Lokal- und Ligarivale HC Rhein Vikings geht derweil mit breiter Brust in sein Halbfinale gegen den Erstligisten MT Melsungen. In den zurückliegenden vier Testspielen fuhr das Team von Trainer Ceven Klatt vier Siege ein, auch gegen direkte Konkurrenten wie TV Emsdetten, TSV Bayer Dormagen und VfL Eintracht Hagen. Das Pokal-Match in der Stadtsporthalle an der Dreuxallee ist freilich noch einmal eine ganz andere Nummer. Denn die Melsunger Truppe ist gespickt mit Topspielern und Europameistern. In Rückraumschütze Julius Kühn, Abwehrchef Fynn Lemke und Rechtsaußen Tobias Reichmann stehen gleich drei „Bad Boys“, die mit Deutschland 2016 den EM-Titel holten, im Kader der Nordhessen, die  ihre Saison auf Platz sieben abgeschlossen hatten. Klatt sieht die Rollen damit klar verteilt, „dennoch möchten wir diesen Härtetest gegen eine Topmannschaft nutzen, um gewisse Dinge in unserem Spiel zu überprüfen und zu entwickeln.“ Allerdings schränkt er ein: „Leider sind wir momentan an einem Punkt, wo wir sehr viele angeschlagene Spieler haben und gucken müssen, wer tatsächlich zur Verfügung steht.“

Im zweiten Match der  Gruppe vier im Süden trifft Drittligist Longericher SC auf den Zweitliga-Absteiger ThSV Eisenach.

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