Sportlerwahl Handball-Gene liegen bei Schlössers in der Familie

Neuss · Simon Schlösser, Mittelmann des Handball-Oberligisten Neusser HV, wurde vom Votum der NGZ-Leser überrascht.

 Von den NGZ-Lesern zum "Sportler des Monats Dezember" gewählt: Simon Schlösser (r.), Mittelmann des Handball-Oberligisten Neusser HV.

Von den NGZ-Lesern zum "Sportler des Monats Dezember" gewählt: Simon Schlösser (r.), Mittelmann des Handball-Oberligisten Neusser HV.

Foto: L. Berns

Neuss Wie sich die Bilder gleichen: Vor Jahresfrist wählten die NGZ-Leser Jens Todtenhöfer zum "Sportler des Monats Dezember". Dem 26-Jährigen brachte das Votum persönlich wenig Glück — seither taumelt der Mittelmann des Neusser HV von einer Verletzung in die nächste, fehlte dem Handball-Oberligisten in wichtigen Partien des Aufstiegskampfs.

Des einen Leid ist mitunter des anderen Freud': Für Todtenhöfer sprang der erst 20 Jahre alte Simon Schlösser in die Bresche — und machte seine Sache auf der Regieposition so gut, dass der NHV zum Ende der Hinrunde nur einen Zähler hinter Spitzenreiter TuSEM Essen II auf dem dritten Tabellenplatz liegt. Was Simon Schlösser wiederum die Wahl zum "NGZ-Sportler des Monats Dezember" einbrachte.

"Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet", sagt der Sportstudent. Schon die Aufnahme in die Vorschlagsliste sei "eine Überraschung" gewesen. Zumindest für ihn. Sein Trainer bringt die Sache auf den Punkt: "Ich hebe eigentlich keinen gerne aus der Mannschaft heraus — aber Simon war die Entdeckung der Hinrunde." Die der NHV sogar mit einem Minuspunkt weniger abschloss als vor Jahresfrist, "und das ist sensationell angesichts unserer Verletztenliste", findet René Witte.

Dem will Simon Schlösser nicht widersprechen: "Wir haben sicher ein paar unerwartete Punkte geholt, aber wir stehen zu Recht da oben", findet der Mittelmann. Geht es nach ihm, soll sich das in der am kommenden Sonntag (13. Januar, 16.30 Uhr Hammfeldhalle)) mit dem Schlagerspiel gegen den Tabellenzweiten Borussia Mönchengladbach startenden Rückrunde nicht ändern.

Zumindest nicht zum Schlechten. Denn Simon Schlösser macht kein Hehl daraus, dass für ihn die Oberliga nicht das Ende der handballerischen Fahnenstange bedeuten soll: "Ich möchte schon gerne höherklassig spielen." Freilich weiß er auch, "dass ich dafür im Rückraum nicht gerade die idealen körperlichen Voraussetzungen mitbringe." Schließlich ist er mit "nur" 183 Zentimetern für einen Handballer eher klein geraten. Kein Wunder, dass er sich Lubomir Vranjes, den nur 166 Zentimeter "langen" ehemaligen genialen Spielgestalter der schwedischen Nationalmannschaft, jetzt als Trainer auf der Bank der SG Flensburg-Handewitt erfolgreich, zum Vorbild erkoren hat.

"Er hat noch leichte Defizite in der Abwehr", sagt René Witte über seinen Regisseur, dem er ansonsten "hervorragendes handballerisches Können" bescheinigt, "ein Resultat des guten Jugendtrainings unter Udo Bräger und Hans Schlösser." Letztgenannter ist zufällig auch Vater von Simon und seinem auf Linksaußen spielenden, drei Jahre älteren Bruder Lukas. "Klar bin ich über den Vater zum Sport gekommen", sagt Simon, der seit seinem sechsten Lebensjahr Handball spielt. Sein Vater, über Jahrzehnte wohl der bekannteste Name im Neusser Handball, hörte 2001 erst im zarten Alter von 45 Jahren damit auf — da bleibt genug Zeit für einen Aufstieg, ob mit oder ohne den NHV.

Astrid Murawski aus Neuss hat den Trainingsgutschein über 50 Euro der medicoreha gewonnen.

(NGZ)
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