Handball Ex-Spieler des DHC nun Verbandspräsident in Tschechien

Ondrej Zdráhala stand in der Saison 2011/2012 beim Zweitligisten aus Dormagen unter Vertrag. Sein Trainer damals war Richard Ratka.

 Ondrej Zdráhala während der Partie des DHC Rheinland im Bayer Sportcenter gegen die HG Saarlouis  (26:23) am 4. Dezember 2011.

Ondrej Zdráhala während der Partie des DHC Rheinland im Bayer Sportcenter gegen die HG Saarlouis  (26:23) am 4. Dezember 2011.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Als Ondrej Zdráhala vor der Saison 2011/2012 für zwei Jahre beim DHC Rheinland unterschrieb –  sein Engagement in Dormagen endete jedoch schon nach einer Spielzeit mit dem Rückzug des Zweitligisten in die 3. Liga –, wusste Trainer Richard Ratka über den Handballer aus Tschechien zu berichten: „Er ist ein äußerst flexibler und torgefährlicher Rückraumspieler, der auf allen drei Positionen einsetzbar ist.“

Nun. Beweglich ist der inzwischen 37-Jährige geblieben, wohl auch darum hat ihn der Tschechische Handballverband nach dem Beben rund um den Verzicht auf die Teilnahme an der WM in Ägypten zu seinem neuen Präsidenten gewählt. Zwar steht Zdrahala, der in Deutschland auch für den TV Großwallstadt (2007 bis 2009) und den ASV Hamm-Westfalen (2013 bis 2016) aktiv war, noch beim Al-Wakrah Sports Club in der „Qatar Handball League“ unter Vertrag, doch er stellt klar: „Ich werde mich vollständig auf das Amt des Präsidenten konzentrieren.“ Der Spielmacher sammelte als Profi zudem Erfahrungen in Norwegen (Bodø HK), Dänemark (TM Tønder), der Slowakei (MSK Povazska Bystrica), der Schweiz (TSV St. Otmar St. Gallen) und Polen (Wisla Plock).  Den Einstieg in die Funktionärskarriere sieht er als „Neuanfang für den Tschechischen Handball. Ich glaube, dass wir ihn zusammen in die richtige Richtung lenken können.“

In der Stichwahl hatte er sich mit 75 Stimmen der 138 Delegierten gegen Jan Schneider (63) durchgesetzt. Danach sagte er: „Wenn wir jemand vor zwei Monaten gesagt hätte, dass ich ein Interview gebe, das nicht nach einem Spiel ist, hätte ich ihm nicht geglaubt.“ Der Kampf um die Verbandsspitze sei hart, aber von seiner Seite aus fair gewesen.  Er habe die Stimmung im Verband als angespannt wahrgenommen. „Ich habe mich beworben, weil ich gespürt habe, dass die beiden anderen Kandidaten die Handball-Öffentlichkeit spalten. Das wurde bei der Wahl bestätigt. Schon während meiner Laufbahn als Spieler war ich immer der Kapitän, der versucht hat, das Team zu vereinen. Ich habe mich selbst nie über das Team gestellt. Ich möchte auf diese Art auch den Verband führen.“ In Dormagen hatte sich Zdrahala im Januar 2012 im Testspiel beim TuS Wermelskirchen einen Bruch am Daumen der Wurfhand zugezogen und war danach lange ausgefallen. -sit

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