Handball Kentin Mahé hofft auf WM und Olympische Spiele

Dormagen · Der ehemalige Handballer des TSV Bayer Dormagen Kentin Mahé hofft nach Verletzungspause auf Weltmeisterschaft und Olympische Spiele

Eigentlich wollte er längst wieder spielen. Nachdem Kentin Mahé im November an der Patellasehne im Knie operiert worden war, hatte der in Dormagen aufgewachsene Spielmacher der französischen Handball-Nationalmannschaft mit einer Ausfallzeit von vier Monaten gerechnet. Pünktlich zu den Olympia-Qualifikationsturnieren im Frühjahr wollte der 29-Jährige wieder auf der Platte stehen.

Doch dann kam alles anders. Erst verzögerte sich der Heilungsprozess, dann brach die Corona-Pandemie über die Welt herein und sorgte für einen Saisonabbruch in allen europäischen Handball-Ligen – auch in der ungarischen, wo Mahé seit 2018 beim Spitzenklub KC Veszprem unter Vertrag steht, mit dem er im vergangenen Jahr ungarischer Meister wurde. Die Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio um ein Jahr spielte ihm deshalb in die Karten: „Wenn ich es egoistisch betrachte, kam mir persönlich die Krise nicht ungelegen,“ sagt Mahé in einem kürzlich erschienenen Interview mit der französischen Sportzeitung L’Equipe, „ich konnte meinem Körper und meinem Knie die Ruhe gönnen, die sie brauchten. Es war nicht vorhersehbar, dass meine Reha so lange dauern würde und der Druck war für mich geringer, da kein Spiel stattfand.“ Jetzt hofft er nicht nur auf die Weltmeisterschaft im Januar in Ägypten und die Olympischen Spiele, sondern auch auf eine Verlängerung seines in einem Jahr auslaufenden Vertrages: „Mein Ziel ist es, schnellstmöglich zur Normalform zu finden, um mich zu beweisen und weiter in Ungarn spielen zu können,“ erklärte er gegenüber L’Equipe, „meine Familie und ich möchten in Veszprem bleiben, aber das entscheide nicht ich.“ Kentin Mahé kam als Neunjähriger mit seiner Familie nach Dormagen, wo sein Vater, die französische Handball-Legende Pascal Mahé, als Spieler beim damaligen Erstligisten TSV Bayer anheuerte. Sein Sohn durchlief sämtliche Jugendmannschaften des TSV und lief bereits als 17-Jähriger im damaligen Erstliga-Team des DHC Rheinland auf. Nach dessen erster Insolvenz wechselte er 2011 zum VfL Gummersbach, der HSV Hamburg (2013 bis 2015) und die SG Flensburg-Handewitt (2015 bis 2018) waren die weiteren Stationen des 29-Jährigen, der am Norbert-Gymnasium Knechtstetden sein Abitur machte. Mit seiner aus Korschenbroich stammenden Frau Franziska hat er eine Tochter namens Vida. Volker Koch

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