Handball Rekordmeister lässt TSV keine Chance

Rhein Kreis · Erwartungsgemäß schon in der ersten Runde des in Turnierform ausgespielten DHB-Pokals war Schluss für die beiden Handball-Zweitligisten aus dem Rhein-Kreis: Bayer Dormagen unterlag im Finale dem THW Kiel, für die Rhein-Vikings war Melsungen zu stark.

 Am 36:25-Sieg des TSV Bayer Dormagen gegen den Northeimer HC vor mehr als 2000 Zuschauern in der Göttinger Sparkassen-Arena war Ian Hüter mit fünf Toren beteiligt.

Am 36:25-Sieg des TSV Bayer Dormagen gegen den Northeimer HC vor mehr als 2000 Zuschauern in der Göttinger Sparkassen-Arena war Ian Hüter mit fünf Toren beteiligt.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Bereits vor dem Endspiel ahnte Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen, was ihn erwarten würde, schließlich hatte THW-Coach Alfred Gislason nach dem ungefährdeten 39:23-Erfolg gegen Dormagens Zweitliga-Rivalen TuSEM Essen angekündigt: „Wir wollen das Pokal-Final-Four und einen Champions League-Platz erreichen.“

Also gab der  Rekordmeister aus Kiel Gas und dominierte den Underdog beim 44:27 (Halbzeit 24:13) nach Belieben. Nationalspieler Steffen Weinhold machte den Vorsprung in der 23. Minute mit seinem Treffer zum 19:9 zweistellig. In dieser Phase leisteten sich die Dormagener zu viele Fehler und luden die Kieler, die in Bestformation aufgelaufen waren, damit förmlich zum Toreschießen ein. Im Angriff scheiterten sie gleich 14 Mal an Andreas Wolff im Kasten des übermächtigen Kontrahenten. Einen guten Eindruck hinterließ auf dem rechten Flügel der junge Nico Pyszora, beim Portugiesen Nuno Rebelo wechselten Licht und Schatten: Auf schöne Abschlüsse – für den Halbrechten standen aus dem Rückraum am Ende vier Treffer zu Buch – folgten mitunter überhastete Abschlüsse.

Im Halbfinale des in Göttingen ausgetragenen Mini-Turniers hatte Bayer am Samstagabend Gastgeber Northeimer HC auch ohne Lukas Stutzke und Daniel Eggert deutlich mit 36:25 (18:14) bezwungen. Zunächst ein hartes Stück Arbeit, räumte TSV-Trainer Ulli Kriebel allerdings ein. „Northeim hat uns vor allem in den ersten 20 Minuten vor Probleme gestellt.“ Vor mehr als 2000 Zuschauern begann der Drittligist, der in Sören Lange (Urlaub) ohne seinen erfolgreichsten Torjäger der vergangenen Saison auskommen musste, stark, lag bis zur 15. Minute, als Kapitän Paul-Marten Seekamp zum 9:9 traf, sogar gleichauf. Fünf der ersten sechs Tore gingen auf das Konto von Tim Gerstmann, der die Lücken in der Abwehr des Zweitliga-Aufsteigers geschickt zu nutzten wusste. Dann aber machte sich die Klasse des Favoriten zusehends bemerkbar. Northeim bekam seine Deckung nicht mehr dicht und wurde von den Gästen schon vor der Pause eins ums andere Mal ausgekontert. Darum bilanzierte Trainer Carsten Barnkothe ehrlich: „Die Niederlage ist in der Höhe verdient. Wir haben keinen Zugriff auf das Spiel bekommen.“ Das deckte sich mit den Erkenntnissen Kriebels. der resümierte: „Mit dem Ergebnis bin ich natürlich zufrieden. Wir freuen uns alle, dass wir uns für unseren Einsatz mit dem Spiel gegen Kiel belohnen konnten.“ Und Handball-Geschäftsführer Björn Barthel ergänzte: „Endlich haben wir mal wieder das erste Pokalspiel gewonnen.“ Vor einem Jahr schied Dormagen gegen den TSV Altenholz aus dem Wettbewerb aus. Erfolgreichster Torschütze war Tim Wieling (10 Treffer/davon 6 Siebenmeter), aus dem Feld traf Ian Hüter (5) am häufigsten.

Mächtig ins Schwitzen brachten die Rhein Vikings beim 22:33 (14:14) in ihrem Halbfinale den gastgebenden Bundesligisten MT Melsungen – vor allem in der ersten Hälfte. Da bekamen die Torhüter Nebojsa Simic und Johan Sjöstrand kaum einen Ball zu fassen. Und weil die Jungs von Trainer Ceven Klatt sehr aggressiv zu Werke gingen, lagen sie zwischenzeitlich mit zwei Toren Vorsprung in Führung (12:10/23.). Erst Ex-Europameister Finn Lemke besorgte kurz vor der Halbzeitpause den 14:14-Ausgleich. Nach dem Seitenwechsel spielte Melsungen seine Qualitäten dann aber voll aus. Gestützt auf eine stabile Abwehr und mit vielen Toren aus dem schnellen Umschaltspiel heraus sorgte der Favorit mit den EM-Helden Tobias Reichmann (10/2) und Julius Kühn (7) für klare Verhältnisse. Für die Vikings trafen Ivan Milas sechsmal und Philipp Pöter fünfmal ins Netz. Dafür gab es ein dickes Lob von Melsungens Trainer Heiko Grimm: „Kompliment an die Vikings, sie haben uns extrem gefordert.“ Klatt sagte: „Ich bin sehr zufrieden damit, wie wir uns hier präsentiert haben. Wir haben über weite Strecken sehr diszipliniert gespielt und Melsungen speziell in der ersten Hälfte vor Probleme gestellt.“

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