Boxen Hamza Touba kämpft bei Europaspielen um Medaille

Rhein-Kreis · Vor vier Jahren in Baku holte der für die SG Kaarst kämpfende Neusser Bronze.

 Hamza Touba tritt in Minsk für Deutschland an.

Hamza Touba tritt in Minsk für Deutschland an.

Foto: Rhein-Kreis

Vor vier Jahren hatte Hamza Touba im Hexenkessel von Baku (Aserbaidschan) nach seinem höchst umstrittenen Aus im Halbfinale gegen Lokalmatador Elvin Mamishzada Bronze im Fliegengewicht geholt, nun erhält der in Neuss geborene und aufgewachsene 27-Jährige eine neue Chance. Denn der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat den Boxer der SG Kaarst für die zweite Auflage der Europaspiele in der weißrussischen Hauptstadt Minsk (21. bis 30. Juni) nominiert.

Insgesamt meldet der deutsche Dachverband bis zu 150 Sportler und Sportlerinnen aus den Disziplinen  Badminton, Basketball (3x3), Bogenschießen, Boxen, Judo, Kanu-Rennsport, Karate, Leichtathletik, Radsport (Straße), Ringen, Sambo, Schießen und Tischtennis. Die Frist endet am 20. Mai. Für Kreisdirektor und Kreissportdezernent Dirk Brügge ist die Nominierung Toubas, dessen Bruder Mimoun für den KSK Konkordia Neuss in der Ringer-Bundesliga auf der Matte stand, auch „Werbung für den Breitensport. Denn erfolgreiche Vorbilder spornen andere an, selbst aktiv Sport zu machen.“

Als Mitglied des Perspektivkaders für die Olympischen Sommerspiele vom 24. Juli bis zum 9. August 2020 in Tokio erhält Touba von der Stiftung Sport der Sparkasse Neuss und des Rhein-Kreises Neuss eine monatliche Individualförderung in Höhe von insgesamt 300 Euro. Lebensmittelpunkt des Olympiateilnehmers von Rio de Janeiro 2016 (0:3-Niederlage im ersten Kampf gegen den Franzosen Elie Konki) und seiner Frau Pinar ist jedoch Heidelberg, wo der Sportsoldat am Olympiastützpunkt Rhein-Neckar betreut wird.  Sein Motto: „Dein Wille ist dein Treibstoff!“ Auf der am 8. Mai vom DOSB veröffentlichten „Long List“ für Minsk steht auch die bis 2012 für die DJK Holzbüttgen, mittlerweile aber für den ttc berlin eastside in der Tischtennis-Bundesliga tätige Nina Mittelham (22).

Derweil haben die „European Games“ mit Problemen zu kämpfen: Statt 5898 Athleten in 20 Sportarten wie in Baku werden in Minsk nur noch rund 4000 in 13 Sportarten erwartet. Das Budget der Europa-Spiele in Aserbaidschan betrug offiziell 1,12 Milliarden Dollar. Bestätigte Zahlen für Minsk gibt es bislang nicht, die Nachrichtenagentur Reuters berichtet aber von weniger als 60 Millionen Dollar.

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