Auf dem Papier geht die Favoritenrolle der Gruppe D im Vorrundenturnier zur Hallenkreismeisterschaft an die DJK Gnadental, den einzigen Vertreter aus der Bezirksliga am Sonntagnachmittag in der Dormagener Sporthalle.

Vorsitzender Johannes Schneider verweist jedoch auf die Besonderheiten des Hallenfußballs. „Für mich gibt es keine Favoriten in der Halle. Ein starker Torwart kann an so einem Tag viel ausmachen und vier, fünf gute Spieler hat auch jede Mannschaft in ihren Reihen“, nennt er den entscheidenden Unterschied zum Spiel auf großem Feld. Der alleinige sportliche Erfolg soll für die Gnadentaler ohnehin nicht im Vordergrund stehen, wenn die Neusser zunächst auf den TSV Norf und die DJK Eintracht Hoeningen treffen. „Das ist einfach ein schönes Event und die Jungs spielen gerne in der Halle. Wir stellen es bei uns jedem frei, ob er spielen will. Einige verzichten wegen kleinerer Verletzungen, aber ansonsten nehmen wir alle mit“, kündigt Schneider die Gnadentaler Herangehensweise mit einer Mischung aus Ernsthaftigkeit und Gelassenheit an. In der anderen Gruppe misst sich A-Ligist DJK Germania Hoisten mit dem FC Straberg und den Außenseitern der SG Erfttal. Hier wird es spannend, ob Hoistens aktueller Topstürmer der laufenden Saison, Oscar Schwarz (16 Tore, 15 Vorlagen), auch in der Halle seine Zielgenauigkeit unter Beweis stellen kann, wenn im Spiel auf Handballtore jeder Treffer schnell über Sieg oder Niederlage entscheiden kann. Im vergangenen Jahr gelang den Kickern vom FC Straberg die Überraschung im Vorrundenturnier, als sich das mittlerweile von Witold Kozielski trainierte Team für die Endrunde qualifizieren konnte. Dort ging der einzige fürs Turnier qualifizierte Teilnehmer aus der Kreisliga B gegen die durchweg höherklassige Konkurrenz allerdings gehörig baden. Die Voraussetzungen am nächsten Wochenende in Gustorf dürften auch in diesem Jahr für den Gewinner der Gruppe D ähnlich aussehen, wenn es am Torfstecher Weg gegen die diesjährigen Topfavoriten auf den Titel des Kreishallenmeisters geht. Vielleicht behält aber auch Johannes Scheider mit seiner Prognose recht. Der Sieger aus Gruppe D wird in der Rolle des Außenseiters anreisen und unter Beweis stellen können, dass im Hallenfußball mit einer gut aufgelegten Truppe immer eine Überraschung möglich ist.