Hockey Schwarz-Weiß hilft nur ein Sieg
Neuss · Im „Endspiel“ am heutigen Mittwochabend gegen Blau-Weiss Köln muss Hockey-Bundesligist HTC Schwarz-Weiß Neuss auf Jacek Kurowski verzichten, der mit Polen schon zur U21-Europameisterschaft nach Wien abgereist ist.
Matthias Gräber, den im Hockeylager alle nur den „Schwatten“ nennen, redet nicht lange um heißen Brei herum: „Wenn wir das Spiel nicht gewinnen, sind wir abgestiegen,“ sagt der Spielertrainer des HTC Schwarz-Weiß Neuss mit Blick auf die Partie am heutigen Mittwochabend ab 20.30 Uhr in der Stadionhalle gegen Blau-Weiss Köln.
Um das zu erkennen, muss man nicht wie der 38-Jährige mehr als zwei Jahrzehnte Hockey-Erfahrung haben. Dafür genügt ein Blick auf die Tabelle der Hallen-Bundesliga West. Neuss ist derzeit Letzter mit fünf Punkten, BW Köln Drittletzter mit acht Punkten. Dazwischen liegt der Crefelder HTC mit sieben Zählern. Gewinnt der HTC Schwarz-Weiß, zieht er aufgrund des besseren Torverhältnisses an Köln vorbei. Vielleicht auch an Krefeld, wenn diese ihr Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Uhlenhorst Mülheim verlieren sollten.
Der Haken an der Sache: Die beiden Konkurrenten haben das vermeintlich leichtere Restprogramm als die Neusser, die noch bei den Endrunden-Anwärtern RW Köln und Uhlenhorst Mülheim antreten müssen. Krefeld spielt noch gegen den Düsseldorfer HC und bei RW Köln, BW Köln hat noch zwei Heimspiele gegen Mülheim und Düsseldorf. „Es sieht danach aus, als ob wir am Sonntag ein Endspiel in Mülheim hätten,“ sagt Gräber, „aber nur, wenn wir heute Abend gewinnen.“
Dieses Unterfangen wird durch die U21-Europameisterschaften erschwert, die am Freitag in Wien beginnen. Denn Jacek Kurowski ist mit der polnischen Junioren-Nationalmannschaft bereits dorthin abgereist. „Für ihn schön, für uns weniger,“ sagt der Neusser Spielertrainer, „schließlich ist er in den letzten Spielen immer besser geworden.“ Personelle Alternativen, um den Ausfall Kurowskis auszugleichen, gibt es keine. „Wir haben keinen Oskar Deecke, den wir mal eben für die Rückrunde überreden können,“ sagt Teammanager Stefan Busse mit Blick auf den Crefelder HTC, der den Olympiasieger von 2012 und Olympiadritten von 2016 reaktivierte.
„Doch Jammern hilft nicht, da müssen wir jetzt durch,“ sagt Gräber. Ansonsten sei die Stimmung vor dem „Endspiel“ gut: „Wir hatten uns drei Punkte aus den ersten beiden Rückrundenspielen erhofft, jetzt sind es vier geworden,“ nennt der Spielertrainer als Grund, der mit dem Auftritt seiner Schützlinge beim 4:4 in Düsseldorf mehr als zufrieden war. „Es war ja nicht so, als ob der DHC schlecht gespielt hätte,“ sagt Gräber.
Was ihn für die Partie gegen BW Köln optimistisch stimmt. „Abgesehen von den ersten fünf Minuten waren wir im Hinspiel eigentlich besser als Köln.“ Doch nach diesen fünf Minuten lagen die Neusser mit 0:4 im Hintertreffen. Den „Rest“ der Spielzeit entschieden sie zwar mit 5:3 für sich, doch in der Gesamtaddition ergab das eine 5:7-Niederlage. Eine von drei durchaus vermeidbaren in der Hinrunde, was die Schwarz-Weißen mit der vermeintlich schlechtesten Ausgangsposition ins letzte Saisondrittel gehen lässt. Doch das kann sich heute Abend ja ändern.