Elephants reisen als Außenseiter zu den Bremen Roosters "Haben nichts zu verlieren"

Rafael Wilder nimmt wie üblich kein Blatt vor den Mund: "Auf die Fahrt freue ich mich nicht. Auf das Spiel schon." Der Trainer der Grevenbroicher Elephants muss mit seinen Zweitliga-Basketballern Samstag nämlich nach Bremen reisen, wo sie um 19.30 Uhr in der Stadthalle von den dortigen Roosters empfangen werden. Einerseits eine lange Fahrt für den Aufsteiger, andererseits ein Spiel, "in dem wir nichts zu verlieren haben", wie Wilder nüchtern feststellt: "Wir sind ganz klarer Außenseiter. Das sind die Spiele, die ich am liebsten mag."

Denn er zählt die Bremer zu den stärksten Mannschaften der Zweiten Liga Nord: "Mit ihrer ersten Fünf brauchen sich die Roosters hinter keinem Team der Liga zu verstecken. Da sind die genau so gut wie Schwelm, Bremerhaven, ART Düsseldorf oder Paderborn." Auf der Bank, meint er mit Blick auf den Kader seines Kollegen Ingo Enskat, seien die Bremer allerdings nicht ganz so stark, deshalb liegen sie zur Zeit auch "nur" auf Platz sechs der Tabelle. "Aber die werden um die ersten fünf Plätze mitspielen", ist Wilder überzeugt.

Leistungsträger von Enskat, der vor Saisonbeginn den in Neuss noch aus seiner Zeit beim Damen-Bundesligisten TG Neuss bekannten Rolf Zehlen in der Verantwortung ablöste, sind der amerikanische Flügelspieler Eddi Cage (25) sowie gleich vier starke deutsche Akteure: Johannes Högemann (23, Aufbau), Jan Rinck (27, Center) und die Flügel Andre Bade, mit 30 Jahren der zweitälteste Rooster, und Danny Herbst (26). "Von denen ist jeder in der Lage, 20 Punkte zu machen", meint Wilder.

Der Grevenbroicher Coach sieht die Partie in erster Linie als "gute Gelegenheit, Selbstvertrauen zu tanken für den so wichtigen Monat Januar." Der beginnt für die Schloss-Städter gleich am 3. mit dem "Schlüsselspiel" gegen die Wolfenbüttel Dukes, die ebenso wie die Elephants um den Klassenerhalt kämpfen. Deshalb kommt ihm der heutige "Aufgalopp" gegen einen favorisierten Gegner gerade recht: "Ich hoffe auf unsere gewohnt starke Verteidigung. Im Angriff wäre es nicht schlecht, wenn wir mal ein bisschen besser treffen würden", sagt Wilder.

Verzichten muss er dabei nur auf Elmar Reder, der sich seit der Partie gegen SW Essen mit einer Knieverletzung herumplagt. Alle anderen "waren zumindest am Dienstag fit und haben auch gut trainiert", meint der Trainer, der seinen Schützlingen über Weihnachten nicht ganz freiwillig frei gab: In Grevenbroich waren die Halle zu, der "Elephants-Dome" stand gestern wegen des Fußballturniers der SG Gustorf/Gindorf ebenfalls nicht zur Verfügung.

Zwei Mal haben die Elephants und die Bremen Roosters schon gegeneinander gespielt, beide Male setzten sich die Norddeutschen durch: mit 80:69 und mit 81:67, jeweils beim Saisonvorbereitungsturnier in Gustorf.

Mit einer Niederlage in diesen Dimensionen wären die Grevenbroicher Samstag Abend sicher schon gut bedient, schließlich stehen die Bremer ein wenig unter Zugzwang: Ihre letzten beiden Heimspiele, gegen die Schwelmer Baskets (85:97) und Paderborn 91 (64:79) verloren die Norddeutschen nämlich, handelten sich dann bei den Düsseldorf Magics mit 83:93 die dritte Niederlage in Folge ein. "Da wollen die ihren Fans zum Jahresausklang mit Sicherheit einen Heimsieg schenken", ist Elephants-Pressewart Tim Wellbrock überzeugt. Einziges anderes Spiel in der Liga ist Samstag (16 Uhr) die Partie NVV Lions gegen SV Lok Bernau. Volker Koch

(NGZ)
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