Fußball-Niederrheinliga Gute Laune im Erftstadion

Am dritten Spieltag war es endlich so weit: Im eigenen Stadion holte sich der SC Kapellen gegen den SV Straelen am Sonntag nicht nur den ersten Saisonsieg, beim verdienten 3:0-Erfolg fielen auch die ersten Tore der Spielzeit.

 Lange Zeit war Sven Raddatz – hier rechts im Zweikampf gegen Marc Linssen – beim SC Kapellen ein Torjäger außer Dienst, gestern spielte er gut und erzielte er gegen den SV Straelen den wichtigen Treffer zum 2:0.

Lange Zeit war Sven Raddatz – hier rechts im Zweikampf gegen Marc Linssen – beim SC Kapellen ein Torjäger außer Dienst, gestern spielte er gut und erzielte er gegen den SV Straelen den wichtigen Treffer zum 2:0.

Foto: C. Offermanns

Zwei Spieltage hatten die Fans des SC Kapellen vergeblich darauf warten müssen, am Sonntag war es endlich so weit: Die Erftstädter holten sich im eigenen Stadion gegen den SV Straelen den ersten Saisonsieg in der Fußball-Niederrheinliga. Doch damit nicht genug, bei dem 3:0-Erfolg (2:0) gab es auch die ersten Treffer der noch jungen Spielzeit zu bejubeln. Womit sich die Straelener endgültig zum Lieblingsgegner des SCK entwickelt haben, denn schon die beiden Partien der vorherigen Saison gegen den SV wurden jeweils glatt mit 4:0 gewonnen.

Klar, dass die Laune bei den Gastgebern nach der Partie bestens war. Trainer Michael Habermann, der nach der Niederlage in Rhede noch geschimpft hatte wie ein Rohrspatz, war rundum zufrieden: "Ich bin natürlich sehr erleichtert. Wir haben in allen Belangen besser gespielt als in der Vorwoche, haben uns mannschaftlich viel geschlossener präsentiert." Wobei die Straelener Mannschaft kaum noch etwas mit der der vergangenen Spielzeit zu tun hat, als sie noch als Titelkandidat ins Rennen gegangen war. Wie in Kapellen führte ein harter Sparkurs zu einer extremen Verjüngung, die auch am Sonntag deutlich zu sehen war: In der Startformation der Gäste standen zwei Nachwuchskicker, die noch A-Jugend spielen könnten, und zwei, die gerade erst dem Junioren-Alter entwachsen sind. Zumindest am Sonntag rächte sich das, denn es war ausgerechnet ein Fehler des blutjungen Timo Hoffstadt, der die Niederlage der Gäste einläutete. Es waren gerade mal vier Minuten gespielt, da jagte Mathias Labusga dem unaufmerksamen Hoffstadt im Mittelfeld den Ball ab und machte das Spiel schnell. In der Folge kam SCK-Regisseur Nico Rittmann im Gäste-Strafraum an den Ball, spielte quer zum mittlerweile nachgerückten Labusga, der das Leder genussvoll zum 1:0 in die Maschen wuchtete. Doch nicht nur damit rechtfertigte Labusga seine Hereinnahme, bis zu seiner Auswechslung (78.) machte er auf der linken insgesamt eine starke Partie. Auch die anderen Umstellungen, die das Trainerduo Habermann/Schütz im Vergleich zur Partie in Rhede vornahmen, fruchteten. Valentin Rittmann gab einen sicheren rechten Außenverteidiger, der auch mit nach vorne ging, wenn es die Situation erlaubte. Nur ein Beleg dafür war die 15. Minute, als er in der ganz schwachen Anfangsphase der Gäste das zweite Tor vorbereitete, indem er eine schöne Flanke auf Sven Raddatz schlug, der per Flugkopfball zum 2:0 traf. Stürmer Mo Salou machte seine Sache als Ersatz für den verletzten Johannes Meuter an der Seite von Sven Raddatz sehr gut. Ihn bekam die Straelener Abwehr nie in die Griff, in vielen Szene zeigte er sich einsatzfreudig, sehr beweglich, trickreich und viel Spielübersicht. So war es nur konsequent, dass es Salou vorbehalten war, in der 78. Minute für die endgültige Entscheidung zu sorgen — unterstützt von nächsten Abwehrschnitzer der Gäste. Denn einen langen und hohen Ball verlängert Jannick Kämpken mit dem Hinterkopf vor die Füße des SCK-Angreifers. Der ging in den Strafraum, umspielte den Torwart und schob eiskalt zum 3:0 ein.

Ein Treffer genau zur richtigen Zeit, denn davor hatte Straelen seine beste Phase, drängte kurzzeitig sogar auf den Anschluss. Ein Knaller aus 30 Metern von Sebastian Clarke ans Lattenkreuz und der Nachschuss von Tim Oploh an den Pfosten dokumentierten das nachhaltig. Kapellen drohte die Kontrolle über das Spiel zu verlieren. Insgesamt ging der Sieg für die Hausherren aber voll in Ordnung. Auch sie hatten wieder drei Spieler in der Anfangsformation, die vergangenen Saison noch A-Jugend spielten, präsentierten sich aber viel passgenauer, reifer im Spielaufbau und wesentlich zweikampfstärker als Straelen.

Zur Sache

(RP)
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