Galopp Grundstein für den Titel in Neuss gelegt

Neuss · Markus Klug sicherte sich in diesem Jahr mit 68 Siegen erstmalig das Championat der Galopptrainer, den ersten davon feierteer im Januar in Neuss. Auch andere Champions haben ihren Titel Erfolgen auf der Neusser Bahn zu verdanken.

 Mit dem Sieg von Andreas am 26. Januar in Neuss legte Markus Klug den Grundstein für das Trainerchampionat. Mit ihm freuten sich damals Besitzer Guenther Paul (l.), Jockey Andrasch Starke und und Evelyn Krause.

Mit dem Sieg von Andreas am 26. Januar in Neuss legte Markus Klug den Grundstein für das Trainerchampionat. Mit ihm freuten sich damals Besitzer Guenther Paul (l.), Jockey Andrasch Starke und und Evelyn Krause.

Foto: Klaus-Jörg Tuchel

Es war wie fast immer in den vergangenen Jahren bei den Championats-Ehrungen am letzten Renntag des Jahres. Diesmal fand sie im kurzfristig winterlich gewordenen Dortmund statt und viele der Erfolgreichsten des deutschen Galopprennsport in der Saison 2014 waren aus unterschiedlichen Gründen nicht anwesend, als der aus Düsseldorf stammende Verbandspräsident Albrecht Woeste und Chefmanager Jan Antony Vogel aus Neuss sie ehren wollten.

 Eher lieblos: die Ehrung der Galopp-Champions am letzten Renntag des Jahres in Dortmund durch Verbandspräsident Albrecht Woeste (2.v.r.).

Eher lieblos: die Ehrung der Galopp-Champions am letzten Renntag des Jahres in Dortmund durch Verbandspräsident Albrecht Woeste (2.v.r.).

Foto: 141228DO09z003

Vogel hielt sich dabei sehr dezent zurück und überließ die Bühne dem Dortmunder Präsidenten Andreas Tiedtke, der dort auch die Tätigkeit des Geschäftsführers ausübt und deshalb vom Vorstand ein monatliches Honorar zwischen 6 000 bis 10 000 Euro genehmigt bekam. Tiedtke war Vogels Vorgänger beim Dachverband in Köln.

Zuweilen ging es bei der Ehrung kurios zu: Im Fall der in München tätigen Nachwuchs-Championess Alexandra Vilmar (20) stellte der die Meriten vorlesende Düsseldorfer Geschäftsführer Günther Gudert in der Rolle eines Moderators ihr Fehlen erst fest, als die Reiterin aufgerufen wurde und nicht erschien. Beim neuen Jockey-Champion Adrie de Vries (99 Siege) war dessen Abwesenheit lange bekannt, denn seit Anfang November reitet der Niederländer in Dubai. Zwei seiner 99 Siege schaffte de Vries in Neuss, geschehen bei der Grasbahn-Eröffnung am 21. Oktober mit Miracle S und Severus.

Historisch betrachtet ist der Erfolg des Niederländers eine Sensation. Zu Beginn der 90-er Jahre tauchte der Niederländer mit Pferden des Trainer Jan Pubben erstmals in Deutschland (vorwiegend in Neuss) auf. Es dauerte einige Jahre, ehe mit der NGZ überhaupt eine deutsche Zeitung über ihn berichtete. Die de Vries-Aussage von damals: "Wir wollen ein paar Platzgelder gewinnen. Darüber würden wir uns schon freuen." Mittlerweile ist er aufgrund seiner Professionalität und einem gewinnenden Auftreten eine feste Größe dieses Sports in Deutschland. Seine Gewichtsprobleme (nichts geht unter 56 Kilogramm) bekämpft er auch mit Jogging vor den Rennen über die Geläufe der Bahnen.

In Urlaub in den USA weilte der neue Amateur-Champion Vinzenz Schiergen (17). Für ihn hielt der am 6. Dezember 94 Jahre alt gewordene Hein Bollow eine bewegende Dankesrede in einer ansonsten lieblos abgewickelten Zeremonie. Es blieb der einzige O-Ton eines unmittelbar Beteiligten. Der Trainersohn und jüngere Bruder des letztjährigen Champions Dennis Schiergen (19) gewann drei Rennen zu seiner Meisterschaft in Neuss.

Immerhin war das Ehepaar Heike und Niko Bischoff-Lafrentz aus Berlin zur Ehrung in Dortmund erschienen. Ihr Gestüt Görlsdorf in der Uckermark sicherte erstmals das Besitzer-und auch das Züchterchampionat. Bei den Züchtern fiel die Entscheidung erst am letzten Renntag gegen das Gestüt Etzean mit einem Vorsprung von 7445 Euro. Der mittlerweile als Deckhengst in England stationierte Derbysieger Sea The Moon war das herausragende Görlsdorfer Pferd.

Den meisten Applaus bekam der neue Trainerchampion Markus Klug. Der aus dem badischen Rastatt stammende 38-Jährige gewann mit 68 Siegen zum ersten Mal diese in der Wertigkeit der (allzu) vielen Titel zusammen mit dem Jockeychampionat ganz oben einzuschätzende Meisterschaft. Klug: "In Neuss ging es für mich ja ganz früh im Jahr schon gut los." Er meinte damit den Sieg des von Andrasch Starke gerittenen Hengstes Andreas aus dem Gestüt Röttgen (seinem Arbeitgeber) am 26. Januar in Neuss. Als das Klug-Championat noch einmal wackelte, war der Sieg in Neuss mit Nauka am 18. November ein wichtiger Stabilisator. Klug: "Erst danach war ich sicher, dass ich Champion werde." Der Name Markus Klug steht nun unauslöschbar in einer Liste der Champions mit den größten und erfolgreichsten deutschen Trainern aller Zeiten mit Heinz Jentzsch an der Spitze.

Nicht zur Ehrung war auch die Saarländerin Lena Mattes angetreten. Sie wurde Amateur-Championess und es waren nicht nur vier Siege, sondern auch der Gewinn der Gesamtwertung um den Preis der Perlenkette in Neuss, der ihre Saison prägte. Das aber hatte der Dortmunder Pressechef dem Düsseldorfer Ansager für die Ehrung nicht aufgeschrieben.

(rust)
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