Korschenbroich Großvater mit Silber - Ein Vogel für den König

Korschenbroich · Großvater mit Silber

Großvater mit Silber

Noch heute trägt der Schützenkönig der St.-Donatus-Bruderschaft in Pesch die Königskette wie in den Gründerjahren durchs Dorf.1922 stand für die stattlichen Marschierer erstmals der Vogelschuss auf dem Zeitplan. Und auch auf ein Königssilber sollte und wollte man in Pesch nicht verzichten. Die für damalige Verhältnisse horrenden Kosten veranlasste die Bruderschaft zu einem Aufruf, Silbermünzen als Material für die Königskette zu stiften. Die früheste überlieferte Fotografie zeigt den Großvater von Horst Thoren — Heinrich Konnertz — als Schützenkönig im Jahre 1925. Aus dieser Königskette hatte Thoren übrigens die Münze seines Großvaters als Silberling nachbilden lassen. Mit dieser Replik bedankte sich der Bezirksbundesmeister dann auch bei Autorin Britta Spies, die sich auf das "Abenteuer Schützensilber" eingelassen hatte.

Ein Vogel für den König

Zum Silberschatz der St.-Katharina-Junggesellen-Bruderschaft, die erst im vergangenen Jahr ihr 300-jähriges Bestehen feierte, gehören ganz besondere Erinnerungsstücke — unter anderem eines aus dem Jahres 1888, das als "Dreikaiserjahr" in die deutsche Geschichte einging. Aus dem gleichen Jahr stammt — wie Britta Spies herausgefunden hat — auch das Papstwappen. Es hängt an einer Kette aus Ringen und schmalen, gravierten Gliedern, die noch heute zu "Unges Pengste" unverändert vom Korschenbroicher Junggesellen-König durch die historische Innenstadt getragen wird. Sie wurde lediglich durch einen plastischen silbernen Vogel, der an die Form einer Taube erinnert, ergänzt. Heute trägt der König zusätzlich noch ein imposantes Rückensilber, das an eine durch Krieg und Krisen bestimmte Zeit in Deutschland erinnert.

(RP)
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