Jüchen Großer Anbau für die Kleinen

Jüchen · Im St.-Martinus-Kindergarten steht der Rohbau für die Erweiterung. Bis zum 1. August soll für die U3-Betreuung mehr Platz geschaffen werden. Darin haben Bistum und Land investiert – mit Blick auf den Rechtsanspruch ab 2013.

 Den neuen Anbau haben sie zwar nicht selbst errichtet, doch die Mädchen und Jungen im Gierather St.-Martinus-Kindergarten freuen sich über mehr Platz – und eine Baustelle direkt vor ihren Nasen.

Den neuen Anbau haben sie zwar nicht selbst errichtet, doch die Mädchen und Jungen im Gierather St.-Martinus-Kindergarten freuen sich über mehr Platz – und eine Baustelle direkt vor ihren Nasen.

Foto: M. Reuter

Im St.-Martinus-Kindergarten steht der Rohbau für die Erweiterung. Bis zum 1. August soll für die U3-Betreuung mehr Platz geschaffen werden. Darin haben Bistum und Land investiert — mit Blick auf den Rechtsanspruch ab 2013.

Gierath-Gubberath Für die Mädchen und Jungen im St. Martinus Kindergarten ist der "Bob der Baumeister" zurzeit mehr als langweilig. Sie haben ihre eigene Baustelle direkt vor den Nasen. "Ihr" Kindergarten wird um einen Anbau erweitert — dieser bringt zusätzlichen Platz für die Betreuung von Kindern unter drei Jahre. "Einen sechsstelligen Betrag", so Kindergartenleiterin Margret Mölders, haben dafür das Bistum Aachen und das Land NRW investiert. Zum 1. August sollen die neuen Räume genutzt werden können.

Ab 2013 besteht der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz auch für Nachwuchs unter drei Jahre. Ein Grund für die Einrichtungen im Gemeindegebiet, die Zahl dieser U3-Betreuungsplätze sukzessive zu steigern. Aktuell liegt die Versorgungsquote bei mehr als 20 Prozent; für das kommende Jahr ist eine Quote von mehr als 24 Prozent anvisiert. Jüchen steht damit im NRW-weiten Vergleich gut da, sagt Kreisjugendamtsleiter Norbert Dierselhuis; in einigen Großstadtmetropolen des Ruhrgebiets gebe es eine Versorgungsrate zwischen "14 und 16 Prozent" (die NGZ berichtete).

Margret Mölders und ihr Team sind zufrieden, dass die Erweiterung jetzt langsam Form annimmt. Sie entspannt die räumliche Situation für die in zwei Gruppen betreuten U3-Kinder und auch die zukünftigen Nutzer: "Wir können schon bald einen eigenen Schlafraum nutzen; außerdem haben wir für die beiden Gruppen mehr Platz." In Zukunft soll es zwölf weitere U3-Plätze geben. Die personelle Betreuung, so Mölders, liege mit "zwei Vollfachkräften und einer Praktikanten je Gruppe über der vorgeschriebenen Norm".

Wie der Bedarf für U3-Betreuung aussehen wird, weiß die Gierather Kindergartenleiterin heute nicht. Aktuell besuchen 90 Mädchen und Jungen die katholische Einrichtung. Je 25 Kinder sind älter als drei Jahre und werden in zwei Gruppen betreut. "Zum Sommer werden 33 Mädchen und Jungen in die Schule wechseln — fast ein Drittel unserer Kinder", sagt Mölders.

Das Angebot an U3-Betreuung im Gemeindegebiet Jüchen ist unterschiedlich hoch — und ebenso die Nachfrage. "Wir sind zwar in Gierath die einzige Einrichtung, doch die Kindergärten in Bedburdyck und Stessen liegen in der Nähe", sagt Margret Mölders. Im vergangenen Jahr habe eine Warteliste für Betreuung von Unter-Dreijährigen bestanden — jetzt gibt es im St.-Martinus-Kindergarten sogar noch freie Plätze. Und auch die benachbarten Einrichtungen hätten noch nicht die Kapazitätgrenze erreicht, so die Leiterin.

Für die Kinder der Einrichtung bleibt es bis zum Sommer spannend: Der fertige Rohbau wird mit Fenstern und Dach versehen. Außerdem wird das durch den Bau verkleinerte Freigelände umgestaltet. Was den Kleinen große Freude bereitet: Auch ihre Seillandschaft wird neu aufgespannt.

(NGZ)
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