Fußball Große Enttäuschung in Jüchen

Jüchen · Der Fußball-Landesligist wollte das Spiel im Niederrheinpokal gegen Oberhausen unbedingt im heimischem Stadion ausrichten. Doch daraus wird nun doch nichts.

Vorsitzender Christoph Sommer (l.) mit Trainer Marcel Winkens.

Vorsitzender Christoph Sommer (l.) mit Trainer Marcel Winkens.

Foto: VfL

Was war das für eine Freude, als es das Losglück Ende August mal wieder gut meinte mit dem VfL Jüchen/Garzweiler. Für die zweite Runde im Fußball-Niederrheinpokal bekamen die Jüchener den Traditionsklub RW Oberhausen zugelost. Und schnell war klar, dass die Verantwortlichen des VfL für ihre Fans und die ganz Stadt ein tolles Flutlicht-Event organisieren wollten. Doch inzwischen ist klar, dass dieser Traum geplatzt ist, die Partie wird am Dienstag, 26. September, im Stadion des Regionalligisten steigen. Entsprechend groß ist die Enttäuschung in den Reihen des Landesligisten.

„Vor dem Hintergrund der hohen Auflagen für solch ein Spiel und der mangelhaften Kommunikation, müssen wir uns ehrlich fragen, ob wir uns in Zukunft einer solchen Herausforderung überhaupt noch stellen wollen, sprich ob wir überhaupt noch im Niederrheinpokal spielen wollen“, erklärt VfL-Vorsitzender Christoph Sommer. Vor ziemlich genau zwei Jahren hatten die Jüchener in Gestalt des Regionalligisten Wuppertaler SV schon einmal ein attraktives Los gezogen, damals aber schnell entschieden, dass die Partie wegen der zusätzlichen Corona-Auflagen nicht auf der Anlage an der Stadionstraße auszurichten gewesen wäre. Umso größer war nun die Motivation, die Partie gegen RWO in Jüchen auszutragen, um den besonderen Anreiz im Pokal „Klein gegen Groß“ in den Rhein-Kreis zu holen.

Die Kreispolizeibehörde war es dann auch, die einen Vertreter nach Jüchen schickte, um mit dem VfL-Vorstand die Voraussetzungen zu besprechen, unter denen eine solche Partie an der Stadionstraße über die Bühne gehen könnte, obwohl der Fußballverband Niederrhein (FVN), so Sommer, schriftlich mitteilte, dass er in dieser Konstellation kein erhöhtes Risiko sieht. Weil einigen RWO-Fans dennoch der Ruf vorauseilt, gewaltbereit zu sein, musste der Verein ein Sicherheitskonzept vorlegen. Und das wurde nach einer Nachbesserung von der Kreispolizeibehörde auch für Mittwoch, 27. September, abgesegnet.

Die Nachbesserung bestand darin, einen mindestens 15 Mann starken, privaten Sicherheitsdienst zu engagieren. „Dadurch hätten sich unsere finanziellen Vorleistungen für die ganze Veranstaltung auf mehrere 1000 Euro erhöht. Doch das hätten wir gerne in Kauf genommen“, betont Christoph Sommer. Für ihn und seine Vorstandskollegen war somit bis Montag vor einer Woche klar, dass RWO am 27. September auf der Anlage an der Stadionstraße antritt. Doch nur einen Tag später änderte sich die Lage schlagartig. Ein Vorstandskollege warf zufällig einen Blick in das elektronische Postfach, über das der FVN mit den Vereinen kommuniziert. Darin schlummerte die Mitteilung, dass die Pokalpartie in Absprache mit der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) von der Polizei einen Tag vorverlegt wurde.

„Mit uns hat vorher niemand darüber gesprochen, wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt“, sagt Christoph Sommer. Gegenüber dem Verein sei die Vorverlegung damit begründet worden, dass es besser sei, dass die Partie parallel zu der anderen Pokalbegegnung SW Alstaden gegen den Regionalligisten Wuppertaler SV über die Bühne gehe, um gewaltbereite Fans voneinander fernzuhalten. „Wir hatten uns logistisch voll auf den 27. September festgelegt, das war so kurzfristig nicht mehr zu ändern. Deswegen haben wir uns schweren Herzens dazu entschieden, das Spiel abzugeben“, erklärt Sommer.

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