Galopp Gleichstand im Trainerchampionat

Der Joker Dennis Schiergen zog gestern nicht. Die beiden vom 15-jährigen Kölner Trainersohn gerittenen Pferde konnten keinen Siegpunkt für Peter Schiergen im Kampf um das Trainerchampionat gegen Titelverteidiger Christian von der Recke beisteuern.

 Auf der Galopprennbahn in Neuss besonders gefeiert: Rebecca Schumacher (r.), die mit ihrer Stute Damanda siegte. Mit ihr freuten sich über den Sieg (v.l.): Herbert Ehlert und Dietmar Schott.

Auf der Galopprennbahn in Neuss besonders gefeiert: Rebecca Schumacher (r.), die mit ihrer Stute Damanda siegte. Mit ihr freuten sich über den Sieg (v.l.): Herbert Ehlert und Dietmar Schott.

Foto: Klaus-Jörg Tuchel

Trotzdem glich der dreifache Ex-Trainermeister Schiergen zum 71:71 Unentschieden aus. Dafür sorgte Jockey Andrasch Starke, der mit Rose Danon deutlich gewann. Enttäuschend lief vor allem der Favorit Zirkel aus dem Gestüt Bona, der schon vor dem Start sehr nervös war und stark schwitzte.

 Für den zweiten Weihnachtstag lockt in Neuss ein Jackpot von 9590 Euro der gestern nicht getroffenen Viererwette.

Für den zweiten Weihnachtstag lockt in Neuss ein Jackpot von 9590 Euro der gestern nicht getroffenen Viererwette.

Foto: Tuchel

Harro Remmert, der Schwiegersohn von Bona-Juniorchef Rolf Harzheim brachte es auf den Punkt: "Auf diesem Boden war er einfach zu langsam." Schiergen wird bei den noch ausstehenden drei Renntagen am kommenden Sonntag in Dortmund und am Zweiten Weihnachtstag und Silvester in Neuss weiter angreifen: "Es wird noch spannend" kündigte er gestern an.

Die drei Pferde seines Konkurrenten Christian von der Recke gewann gestern nicht. Die fünfköpfige Familie Schiergen wird auch im Falle des Championats am 31.Dezember nicht in Neuss sein. Gisela Schiergen: "Wir fliegen am 25. Dezember nach Florida. Es für uns die einzige Möglichkeit für ein paar Tage Urlaub."

Ein Erfolgsgeheimnis für Siege in Neuss ist das Training vor Ort, auch wenn die Pferde nicht ständig auf der Bahn trainiert werden. Vorstandsmitglied Reinhard Ording: "Von den Siegern der ersten vier Rennen waren drei vorher hier zum Training."

Ausgenommen davon war der Hengst Kalitas aus dem Stall von Angelika Glodde von den Passendorfer Wiesen in Halle an der Saale. In diesem Rennen gab es das Debut des 18-jährigen Auzibs mit dem Namen Jantzanonov Erdenebileg. Er arbeitet am Stall von Erika Mäder in Krefeld. Geboren wurde er in der Mittleren Mongolei, sein Vater weilte gestern in Neuss.

Besonders gefeiert wurde der Sieg der Stute Damanda mit Rebecca Schumacher. Sie gehört der achtköpfien Besitzergemeinschaft Stall Colonia, ins Leben gerufen vom populären Reitsporthändler Horst-Dieter Beyer. Bekanntester Mitbesitzer ist der langjährige WDR-Reporter Dietmar Schott, einst ein glühenden Fan des Trabrennsports. " Jetzt bin ich ein Galopper," begeisterte er sich. Schott war total euphorisiert: "Das war ein unglaublich tolles Gefühl." Trainer Andreas Löwe klärte den Grund für den Sieg auf: "Wir mussten die Startnummer 1 nutzen. Die Reiterin ist mit dem Pferd immer innen an den Pfützen vorbeigelaufen."

Mit 57 Jahren ist ein Jockey im Grunde im Rentenalter. Dave McCann hatte seine Karriere auch längst beendet, doch für den schwierigen, vierjährigen Wallach Imondo stieg er vor drei Monaten erstmals wieder in den Sattel. Gestern gewann er zum zweiten Mal hintereinander in Neuss. Allerdings mit letzter Kraft von Reiter und Pferd. Rennkommentator Pan Krishbin hatte den Sieg 80 Meter vor dem Ziel allzu früh als sicher angekündigt. Am Ende war es nur ein kurzer Kopf. McCann überglücklich: "Imondo ist ein ganz tolles Pferd."

(NGZ)
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