Lokalsport Glehn verschenkt leichtfertig drei wichtige Punkte

Rhein-Kreis · Kreisliga A: Hakan Orduzu feiert Traum-Debüt für die SVG Grevenbroich. Trainer Maassen hört wohl beim SV auf.

 Glehns Stürmer Fabian Zierau, hier bedrängt von Fatih Sarimese (r.), trifft für den SV zum zwischenzeitlichen 3:3.

Glehns Stürmer Fabian Zierau, hier bedrängt von Fatih Sarimese (r.), trifft für den SV zum zwischenzeitlichen 3:3.

Foto: Georg Salzburg

Kellerkind SV Glehn verpasst gegen die SVG Grevenbroich den Befreiungsschlag. Nach einer 2:0-Halbzeitführung gibt Glehn die Partie aus der Hand und vierliert noch mit 3:4.

Schon nach 20 Minuten hatte Thomas Maassen eine böse Ahnung: "Mir wäre lieb, wenn der Schiedsrichter jetzt abpfeifen würde." Die Gastgeber lagen durch den frühen Treffer von Niklas Jonas vorne und starteten gut. Nach 22 Minuten erhöhte Jonas dann sogar auf 2:0. SVG-Verteidiger Abdurrahim Kosan war nicht ganz bei der Sache, verschätzte sich bei der Ballannahme, der hellwache Jonas spritzte dazwischen und schob aus kurzer Distanz zum 2:0 ein. Die Konsequenzen zog Grevenbroichs Trainer Erkan Akan nur wenige Minuten später - Kosan und sein Verteidigerkollege Selcuk Savas mussten runter. "Ich musste reagieren. Sie haben zu schwere individuelle Fehler gemacht", so Akan. Die erste Hälfte ging klar an den Tabellenvorletzten - Glehn spielte nicht wie ein Absteiger, sondern mutig und mit Herz.

Was dann in der Pause in den Köpfen der Spieler passierte, ist nur schwer zu erklären. Dass die SVG Grevenbroich nicht wie in Hälfte eins völlig harmlos und ohne Druck nach vorne auftreten würde, war eigentlich klar. Doch dass die Glehner Hintermannschaft davon so verunsichert werden würde, kam eher überraschend. Nur wenige Momente nach Wiederanpfiff landete der Ball bereits im Tor. Adil Ekren hatte nach einem Freistoß das 1:2 erzielt. Im Gegenzug vergab Fabian Zierau die Riesenchance, gleich wieder den alten Abstand herzustellen. Nach schönem Pass von Jonas hätte er den Ball nur noch an Torwart Aydin vorbeischieben müssen - stattdessen landete der Ball über dem Tor.

Dann folgte der Auftritt von Hakan Orduzu. Zur Halbzeit wechselte Akan den Winterneuzugang ein, der nach abgesessener Sperre sein Debüt gab - und was für eins. Im Alleingang glich er erst aus und traf dann in der 72. Minute noch zur Führung. Der Gastgeber wehrte sich noch mal und schaffte durch Fabian Zierau den Ausgleich, doch Orduzu erstickte die Glehner Hoffnungen im Keim. Mit seinem dritten Treffer machte er den Sieg für die SVG perfekt. "Er hat heute direkt seine Klasse gezeigt", lobt Akan den Stürmer.

Schaut man sich den Spielverlauf an, muss man ganz deutlich sagen, dass der SV Glehn drei enorm wichtige Zähler im Abstiegskampf leichtfertig aus der Hand gegeben hat. Ein Sieg wäre gerade wichtig gewesen, weil auf den SV ein richtig schweres Restprogramm warten. Die nächsten vier Gegner heißen: Rosellen (2. Platz), Novesia (3.), Hackenbroich (9.) und Wevelinghoven (7.).

Die Enttäuschung merkte man Maassen nach dem Spiel an: "Wenn wir weiter so verteidigen haben wir keine Chance, die Klasse zu halten." Ob Kreisliga A oder B, für Maassen ist die Arbeit in Glehn wohl am Ende der Saison vorbei. "Ich habe dem Vorstand schon mitgeteilt, dass ich wahrscheinlich nicht mehr weitermache. Die endgültige Entscheidung fällt aber erst in den nächsten zwei Wochen", äußerte sich Maassen zu seiner Zukunft.

(NGZ)
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