Fußball Gläubiger stimmen Plan zur Rettung des VfR 06 zu

Fußball · Der Bezirksligist VfR 06 Neuss ist gerettet. In der Verhandlung am Mittwoch im Düsseldorfer Amtsgericht stimmten 15 von 17 Gläubigern dem Insolvenzplan zu. "Jetzt gibt es noch eine Berufungsfrist von 14 Tagen, danach ist der VfR Neuss offiziell saniert", bestätigte Thomas Feldmann, Pressesprecher der Kanzlei Andres & Schneider.

 Aufatmen: Reinhard Josef Wendt (r.) und Trainer Ari Lachanas.

Aufatmen: Reinhard Josef Wendt (r.) und Trainer Ari Lachanas.

Foto: Berns

Der Bezirksligist VfR 06 Neuss ist gerettet. In der Verhandlung am Mittwoch im Düsseldorfer Amtsgericht stimmten 15 von 17 Gläubigern dem Insolvenzplan zu. "Jetzt gibt es noch eine Berufungsfrist von 14 Tagen, danach ist der VfR Neuss offiziell saniert", bestätigte Thomas Feldmann, Pressesprecher der Kanzlei Andres & Schneider.

VfR-Präsident Reinhard Josef Wendt war nach dem Verfahren mit den Nerven am Ende: "Das war ein harter Kampf, die Existenz des Vereins hing am seidenen Faden." So habe sich einer der beiden größten Gläubiger bis zuletzt gegen die Zustimmung für eine Quotenregelung gesträubt, nach der er nur einen Bruchteil seines Geldes wiedererhält. "Erst durch intensive Überzeugungsarbeit von Dr. Andres stimmte er zu", berichtete Wendt. Der Anwalt, der bereits den Handball-Zweitligisten DHC Rheinland erfolgreich sanierte, fügte jedoch an, dass dies definitiv die letzte Insolvenz für den VfR gewesen sei. "Wenn wir wieder in solche Schwierigkeiten kommen, geht der Verein kaputt", sagte Wendt.

Dass es dazu noch einmal kommen sollte, will der Präsident jedoch tunlichst verhindern: "Ich habe mir den Hintern aufgerissen, habe sogar meine Kur abgebrochen. Falls nun wieder irgendwelche Ratten aus ihren Löchern gekrochen kommen sollten, schreie ich laut auf und gehe. Noch einmal mache ich das nicht mit." Für die in den vergangenen Jahren angehäuften Schulden macht Wendt vor allem den Ex-Vorsitzenden Jupp Kokesch verantwortlich: "Er hat sehr schlecht gewirtschaftet. Diese Sache wird für ihn auch noch ein Nachspiel haben." Unter anderem, so Wendt, habe Kokesch im Auftrag des VfR einen fünfstelligen Betrag vom ehemaligen Geschäftsführer Peter Lewandowski für die Beschaffung von Ausrüstung geliehen und nie zurückgezahlt.

Für die Zukunft will Wendt vorerst kleine Brötchen backen: "Wir müssen uns erst wieder ein Geldpolster aufbauen, bevor wir weitersehen. Dazu brauchen wir wieder das Vertrauen von Sponsoren. Denen müssen wir zeigen, dass es hier ordentlich abläuft. Vielleicht können wir den VfR eines Tages wieder so bauen, wie er in den Siebzigern war." Damals stieg der VfR bis in die Regionalliga auf. Die aktuelle Mannschaft habe das Zeug dazu, in der Bezirksliga eine gute Rolle zu spielen. Um die ersten drei Punkte, die der VfR beim 4:2 gegen Grün-Weiß Holt einfuhr, müssen die Neusser dennoch bangen: Da Holt gegen das Ergebnis Protest einlegte (die NGZ berichtete), muss nun die Spruchkammer des Verbands über die Wertung entscheiden.

(NGZ)
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