Pferdesport Gilbert Tillmann freut sich über Rang sieben

Grevenbroich · Der Grevenbroicher Springreiter platziert sich mit Hadjib zum siebten Mal beim Deutschen Derby unter den besten Sieben.

 02.06.2019, Hamburg: Pferdesport/ Springen, Deutsches Spring-Derby - 90. Deutsches Spring-Derby im Derbypark in Klein Flottbek. Gilbert Tillmann aus Deutschland reitet auf Hadjib über den Wall. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

02.06.2019, Hamburg: Pferdesport/ Springen, Deutsches Spring-Derby - 90. Deutsches Spring-Derby im Derbypark in Klein Flottbek. Gilbert Tillmann aus Deutschland reitet auf Hadjib über den Wall. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Vor der 90. Auflage des Deutschen Spring-Derbys in Hamburg standen 157 Null-Runden in den Ergebnisbüchern. Es gab sogar Derbysiege ohne Null-Fehler-Ritte, wie bei Gilbert Tillmann und Hello Max 2013. Am gestrigen Sonntag kamen zwei dazu: von Nisse Lüneburg auf Cordillo und dem Iren Shane Breene auf Can Ya Makan. Als die beiden im Stechen um den Derbysieg kämpften – Lüneburg gewann – schaute Gilbert Tillmann gut gelaunt zu. Er hatte den siebten Platz sicher. Seine siebte Top-Ten-Platzierung beim zehnten Derbystart. „Ich bin mit dem siebten Platz super zufrieden“, erklärte er. „Nach der langen Pause von Hadjib habe ich mit dieser guten Leistung nicht gerechnet.“ Umso mehr, weil die zwei Qualifikationsspringen so gar nicht optimal gelaufen waren. Doch am Sonntagnachmittag war der alte Hadjib zurück.

Zeitweise sah es sogar so aus, als würde Gilbert Tillmann seinem zweiten Derby-Sieg entgegenreiten: Er führte mit seinem Vier-Fehler-Ritt das Derbyfeld lange an. Der Grevenbroicher musste nach der durchwachsenen Qualifikation bereits als vierter Starter in den Derbyparcours galoppieren. Er, der gerade in Hamburg immer mit den Nerven kämpft, blieb erstaunlich gelassen. Und sein Pferd auch. Als wären die beiden nach der zweijährigen Verletzungspause von Hadjib nie weg gewesen. Das Paar sprang alle Klippen von Pulvermanns Parcours souverän. Am sechsten Hindernis dann ein Flüchtigkeitsfehler. Das Gatter fiel. „Da waren wir etwas zu weit weg – der Fehler geht auf meine Kappe“, analysierte er den Ritt. Und er wäre nicht er selbst, wenn er sich nicht über den Fehler ärgern würde. „Das war unnötig, man darf sich hier an keinem Sprung zu sicher sein.“

Nach seinem zehnten Derbyauftritt war er dann zum Warten verdammt. Und sah, wie die Konkurrenz Abwürfe kassierte oder ausschied. Bis Benjamin Wulscher ins Stadion galoppierte. Er lieferte auf Bangkok Girl PP die zweite Vier-Fehler-Runde, war allerdings über 20 Sekunden schneller als Tillmann. Der 30-jährige Sachse hatte in Grevenbroich bei den Tillmännern für den Auftritt in Klein Flottbek trainiert: beim Rheinischen Hallenderby im Rahmen der Gut Neuhaus Indoors im März, das er gewann. Gestern wurde er Fünfter. Dann kamen Breen und Lüneburg – und der Traum vom dritten Podestplatz in Folge war zu Ende.

Bei seinem Bruder Frederic Tillmann lief es genau andersherum: guter Start, schlechtes Ende. Der 40-Jährige war auf Oreal des Etains Z, seinem derzeitigen Toppferd, in der ersten Qualifikation mit nur einem Abwurf gut gestartet. Im zweiten Springen kassierte das Paar zwei Abwürfe. Gestern Nachmittag spielten dann die Nerven des 14-jährigen Wallachs nicht mit. Die beiden schieden aus, nachdem der Schimmel den drei Meter hohen Wall nicht herunterwollte.

Schon in den Qualifikationsspringen war es an dem spektakulären Hindernis nicht gut gelaufen. „So ist der Sport, passiert eben. Ich bin sehr zufrieden, dass ich überhaupt vor 25.000 Zuschauern das Derby reiten durfte“, zog Frederic Tillmann Bilanz. Und einen Erfolg feierte er trotzdem: Platz zwei im Speed-Derby am Samstagabend im Sattel von Concetta W, seinem zweiten Pferd. „Insgesamt war es sportlich ein tolles Wochenende.“

Und es war garantiert nicht der letzte Auftritt der Tillmann-Brüder in Hamburg. Für Gilbert Tillmann ist es der „Jahresurlaub“, und auch für Frederic mehr ein Familienurlaub. Der ganze Clan war natürlich auch in Hamburg dabei.

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