Basketball Gewinnen ist jetzt Ehrensache
Grevenbroich · Obwohl der Klassenverbleib für die so gebeutelten Regionalliga-Basketballer aus Grevenbroich kaum mehr zu schaffen ist, stimmen Einstellung und Motivation.
Am Montagabend blieb in Gustorf die Küche kalt. Will heißen: Vor dem Nachholspiel am Dienstag in Wulfen (20.15 Uhr, Sporthalle am Wulfener Markt) stand nur ein leichtes Training auf dem Programm. Denn die Belastung für die Regionalliga-Basketballer der NEW‘ Elephants ist in diesen Tagen gewaltig: Mittwoch daheim gegen Recklinghausen (75:80), nur 48 Stunden später in Hagen (88:112) und nun in Wulfen. Kein Zuckerschlecken, vor allem für ein personell chronisch dezimiertes Team, dem inzwischen auch das Saisonziel abhanden gekommen ist. Pflichtbewusst weist Trainer Ken Pfüller zwar darauf hin, dass im Kampf um den Klassenverbleib „theoretisch ja immer noch was möglich“ sei, allein, ihm und seiner tapferen Truppe fehlt der Glaube.
Einen Grund, die Dinge deshalb schleifen zu lassen, sieht darin indes niemand in Grevenbroich. „Die Einstellung war nie das Problem, die Motivation ist schon hoch“, sagt der Coach. „Die Jungs fighten bis zum Umfallen– in jedem Spiel, aber auch in jedem Training.“ Das Problem ist die fehlende Verfügbarkeit des Personals. So auch in Wulfen: Nach Alejandro Vergara, der in Hagen einsatzmäßig ans Limit ging, hat sich in Joel Lukeba zwar ein weiterer Akteur zurück aus der Quarantäne gemeldet, doch Anton Zraychenko und Tim Elkenhans sind weiterhin raus – Thomas Lehnen bekam nach der Niederlage gegen Recklinghausen seine Papiere. Pfüller hat ermittelt: „Aus meinem Ursprungs-Zwölfer-Kader sind in John Murry, Basti Becker, Dzemal Semirovic und Julian Mikhail aktuell nur noch vier Spieler dabei.“ Dass die Elephants seit einer gefühlten Ewigkeit am Tabellenende kleben, ist darum nicht verwunderlich. Dabei hatte es nach dem 88:87-Erfolg zu Beginn des Monats beim Tabellenzweiten TV Ibbenbüren noch so gut ausgesehen. „Danach war alles möglich“, sagt Pfüller traurig. Aber Omikron machte alle Hoffnungen zunichte.
Diese Saison jetzt einfach abzuschenken, kommt für den umtriebigen Coach überhaupt nicht infrage. „Klar, je mehr es dem Ende zugeht, desto mehr werden wir uns mit der 2. Regionalliga und der neuen Mannschaft beschäftigen. Auch wenn ich nicht in Grevenbroich bleiben sollte, will ich meinem Nachfolger keinen Trümmerhaufen übergeben.“ Doch bis dahin steht er voll zu seinen Jungs. „Für die ist jedes Spiele auch eine Ehrensache. Sie wollen und sollen noch so viele Spiele gewinnen wie es geht.“
Zum Gegner: Center Lukas van Buer kehrt in den Kader zurück. Die Forwards Felix Landwehr (verletzt) und Nils Peters (Trainingsrückstand) sind auch wieder dabei. Damit wird der BSV wohl erstmals seit dem 4. Dezember wieder in kompletter Besetzung antreten. Das Hinspiel ging mit 90:74 an Wulfen.