Korschenbroich Gesundheits-Check in der Stadt

Korschenbroich · Für die bundesweite Studie zur Gesundheit Erwachsener (DEGS) sammelt das Robert-Koch-Institut Daten in insgesamt 180 Städten. Derzeit untersucht das Team rund 50 zufällig ausgewählte Korschenbroicher.

 Zur Gesundheitsstudie des Robert Koch-Instituts gehört auch die Untersuchung der Schilddrüse. Mit dem Ultraschallgerät untersucht Dr. Markus Schmidt Größe und Struktur der Schilddrüse einer Probandin.

Zur Gesundheitsstudie des Robert Koch-Instituts gehört auch die Untersuchung der Schilddrüse. Mit dem Ultraschallgerät untersucht Dr. Markus Schmidt Größe und Struktur der Schilddrüse einer Probandin.

Foto: Hans Jazyk

Sophie Weidner ist etwas nervös. Eine grüne Mappe mit ihrer Krankengeschichte und einen Medikamentenbeutel vor sich, wartet sie vor der Tür mit dem Schild "Anmeldung" darauf, dass es endlich los geht. "Es ist halt etwas anderes hier, als wenn man zu seinem Hausarzt geht", sagt die 75-jährige Glehnerin.

Das ist es tatsächlich: Denn sie ist weder krank, noch hat sie akute Beschwerden: Weidner nimmt an der bundesweiten Studie zur Gesundheit Erwachsener (DEGS) teil, die das Robert-Koch-Institut (RKI) an insgesamt 7500 Erwachsenen in 180 Orten absolviert. Ziel der Wissenschaftler ist es, einen Überblick über die Gesundheit der Bevölkerung zu bekommen.

"Ich hab' etwas über die Studie im Fernsehen gesehen", erinnert sich Weidner. "Aber habe gedacht, da machen sowieso nur die oberen Zehntausend mit." Die Rentnerin hat nicht schlecht gestaunt, als sie dann eine Einladung des RKI im Briefkasten fand. Insgesamt 50 Menschen aus Korschenbroich nehmen an der Studie teil. Alle wurden – wie Sophie Weidner – über ein statistisches Zufallsverfahren ausgewählt und werden in dieser Woche untersucht und befragt. Jeder Studienteilnehmer vertritt etwa 740 Erwachsene aus Korschenbroich.

Nach der Anmeldung, bei der sie auch einen 60 Seiten starken Gesundheitsfragebogen bekommen hat, den sie im Laufe der kommenden drei Stunden ausfüllen muss, wird sie zunächst einmal zur Blutabnahme, Puls- und Körpermessung in den Nebenraum geschickt. Dort führt Krankenschwester Kathrin Braun das Regiment. Die Rostockerin ist seit Anfang der Studie im Team. Sie weiß: "Die Probanden werden lockerer, wenn sie die Blutabnahme hinter sich haben."

So auch Sophie Weidner, die zehn Minuten später gut gelaunt aus dem Untersuchungsraum kommt und ins Arztzimmer weiterzieht. Dort untersucht Studienarzt Markus Schmidt die Schilddrüsengröße per Ultraschall und befragt die Probanden ärztlich. Später folgen noch ein Belastungstest mit einem Fahrradergometer oder für Personen ab 65 Jahre Tests zur körperlichen Kraft und Beweglichkeit.

Die letzte Studie diese Art war der Bundes-Gesundheitssurvey von 1998. Diese damaligen Teilnehmer noch einmal zu befragen, ermöglicht den Wissenschaftlern, die Veränderung der Gesundheit über zehn Jahre hinweg sowie mögliche Ursachen erkennen zu können. Aus diesem Grund wurde Heike Steinborn eingeladen. Die 40-jährige aus Kleinenbroich sagt: "Es war mir wichtig, wieder teilzunehmen." So bekomme man einen detaillierten Überblick über seinen Gesundheitszustand. Einige der Befunde nehmen die Probanden am Ende der Untersuchungen mit, die restlichen Ergebnisse kommen sechs Wochen später, nach sorgfältiger und anonymer Analyse per Post.

(NGZ)
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