Jüchener Delegation reiste nach Leers zum Mühlenfest / Seit 20 Jahren Partner Gestern wurde die Partnerschaft im Rathaus von Leers erneut bekräftigt

Jüchen. Der Samstag war für Bürgermeister Rudi Schmitz und einige Ratsmitglieder Reisetag. Sie bestiegen einen Bus in Richtung Leers, um am traditionellen "Fetes du Moulin" (Mühlenfest) teilzunehmen. Bereits zum 25. Mal findet in der französischen Partnergemeinde Jüchens ein buntes Fest rund um die Historische Mühle statt.

Jüchen. Der Samstag war für Bürgermeister Rudi Schmitz und einige Ratsmitglieder Reisetag. Sie bestiegen einen Bus in Richtung Leers, um am traditionellen "Fetes du Moulin" (Mühlenfest) teilzunehmen. Bereits zum 25. Mal findet in der französischen Partnergemeinde Jüchens ein buntes Fest rund um die Historische Mühle statt.

Diesmal allerdings mit einem besonderen Bezug zu Jüchen. Denn vor genau 20 Jahren wurde die deutsch-französiche Partnerschaft zwischen beiden Gemeinden besiegelt. Sie wurde gestern mit einem Festakt in Leers bekräftigt

. Walter Finken, 62 Jahre alter Französischlehrer und Mit-Initiator, erinnert sich noch gut an das Entstehen der Partnerschaft: "Begonnen hat alles 1965. Damals wurden die Kontakte zwischen dem Gymnasium Odenkirchen und der "Ecoile St..Joseph Wattrelos aufgenommen." Eine Verbindung, die auf einem Zufall beruhte.

"Eine Reisegruppe mit Blutspendern aus Mönchengaldbach war dort mit ihrem Bus liegen geblieben und wurde zunächst in einer Schule untergebracht. Diese Schule suchte intensiv nach einem Partner für einen Schulaustausch." 1965 kam es zu einem ersten Treffen der beiden Schulleiter, es folgten regelmäßige Besuche und Gegenbesuche. Walter Finken: "Damals war ein solcher Kontakt zwischen deutschen und Franzosen sensationell. Auch die beiden Schulleiter waren Kriegsteilnehmer gewesen. Es gab auf beiden Seiten noch Vorurteile."

Doch diese wurden durch persönliche Kontakte schnell ausgeräumt und im Laufe der Zeit entstand eine stabile Freundschaft. Der Austausch zwischen beiden Schulen florierte: 50 bis 60 Schüler pro Jahr nehmen daran teil. Über die Kontakte zwischen den beiden weiterführenden Schulen wurde auch die Annäherung zu Jüchen aufgebaut.

Französischlehrer Finken: "Der stellvertretende Schulleiter fragte 1977 nach einer deutschen Partnerstadt." Jüchens damaliger Bürgermeister Peter Giesen war begeistert von der Idee und bald fand ein erstes Treffen in Garzweiler statt. Nach einer - so Walter Finken - "gebührenden Verlobungszeit" gingen Jüchen und Leers 1980 offiziell ihre Partnerschaft ein.

Die Entfernung von 310 Kilometern zu der Stadt an der französisch-belgischen Grenze sollte überwunden werden. Den festlichen Rahmen dazu gab das Schützenfest in Hochneukirch, an dem auch 500 Franzosen teilnahmen. In einer "Charta", wurden die gemeinsamen Ziele festgehalten. So sollten Ideen ausgetauscht werden und gemeinsame Aktivitäten stattfinden, die das Verständnis zwischen beiden Kulturen in "sozialen, sportlichen, kulturellen und schulischen Bereichen" fördern sollten.

Besonders die Vereine sollten dabei mit einbezogen werden. Ein Ziel, das mit gegenseitigen Chorkonzerten, Fußballturnieren, Vereinsbesuchen (zum Beispiel der Alten- und Rentnergemeinschaft) oder Praktikantenaustausch verwirklicht und durch den Aufbau persönlicher Freundschaften bekräftigt wurde.

Damit die Bande zwischen Jüchen und Leers auch in Zukunft stabil bleiben, wurden die Ziele der Charta in einem kleinen Festakt im Rathaus von Leers bekräftigt. Doch nicht nur die Politiker waren dazu per Bus angereist. Die Band "Sound-Express" überbrachte gestern beim Fest im Schatten der historischen Mühle auch einen musikalischen Gruß aus Jüchen. busch

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