Lokalsport Geschlagener Schiergen gratuliert als Erster

Der "Elfmeter ohne Torwart" blieb im tiefen Sand der Neusser Galopprennbahn stecken. Zum Entsetzen seines Trainers Peter Schiergen, der aus Florida via Internet das Scheitern des 10:10- Favoriten Burma Gold im fünften Rennen am Silvester-Renntag vor sehr guter Kulisse verdauen musste.

 Verbandspräsident Albrecht Woeste (4. v. r.) ehrt die Champions mit Ehrengast Hein Bollow (r.). Im Mittelpunkt: Trainerchampion Christian von der Recke (2. v. l.).

Verbandspräsident Albrecht Woeste (4. v. r.) ehrt die Champions mit Ehrengast Hein Bollow (r.). Im Mittelpunkt: Trainerchampion Christian von der Recke (2. v. l.).

Foto: NGZ

Damit war der Kampf um das begehrte Championat der Trainer im deutschen Galopprennsport schneller entschieden als vermutet. Christian von der Recke (50) verteidigte mit 74 Jahressiegen seinen Titel erfolgreich. Was ihn besonders freute: "Der erste Glückwunsch kam per Handy von Peter Schiergen."

 Blieb beim Comeback in Neuss ohne Sieg: Andreas Suborics.

Blieb beim Comeback in Neuss ohne Sieg: Andreas Suborics.

Foto: NGZ

Den Grundstein für die erneute Meisterschaft legte schon im ersten Rennen die Amateur-Championesse Kirsten Schmitt mit dem klaren Sieg auf dem 18:10-Favoriten Bergonzi. Da ahnte allerdings noch niemand, dass es schon die Entscheidung sein könnte. Aber: Nach den acht Rennen blieb es der einzige Sieg eines Pferdes von Christian von Recke mit seinen insgesamt neun Startern. Bei seinem Comeback nach acht Monaten Verletzungspause und einem schon angekündigten Ende der Karriere belegte Andreas Suborics mit Mr Loire und Genovesa jeweils zweite Plätze, im Endkampf aber beide Male ohne Siegchance. Das war beim vierten Platz mit Weststern nicht anders. Suborics: "Es war trotzdem ein tolles Gefühl, wieder im Rennen reiten zu dürfen."

Kirsten Schmitt gewann mit dem aus Zweibrücken angereisten Nardo noch ein zweites Rennen. Noch erfolgreicher war Steffi Hofer, die mit der Stute So oder so, Sir Bechstein und Primera Vista drei der acht Rennen für sich entschied und besonders auf dem Neuss-Spezialisten Sir Bechstein beim Sieg mit Nase-Vorsprung ihre Qualitäten zeigte. Unglücklich geschlagen wurde in diesem Rennen der Außenseiter Il Tichino aus dem Neusser Stall von Marion Weber, die schon siegessicher war, ehe das Zielfoto anderes offenbarte. Trotzdem gewann sie ein Rennen und rettete gewissermaßen die Neusser Trainer-Ehre. Der Wallach Rocky Raccoon siegte zum ersten Mal in seinem Leben und verhinderte dabei den Suborics-Sieg auf Mr Loire.

Die größte Sensation war die Niederlage von Burma Gold, der nur Vierter wurde und seinen Jockey Jiri Palik ratlos stimmte. Doch es war selbst für Laien früh erkennbar, dass sich der Sieger des St. Legers von Italien im Neusser Sand förmlich eingrub und nur als Vierter endete. Es bescherte dem dreijährigen Hengst Christoph Columbus einen nie erwarteten Sieg. Es wird sich zeigen, wie er den Erfolg in den kommenden Rennen verkraftet.

In der Wettchance des Tages kam mit 234 573:10 eine hohe Viererwettquote zustande. (Ein Wetter kassierte insgesamt 11 728,65 Euro.) Nicht getroffen wurde die Dreierwette im vierten Rennen. es wird einen Jackpot am nächsten Renntag (9.Januar) geben.

(NGZ)
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