Projekttage: Vorschulkinder wurden zu Forschern Geheimtinte und Brücken aus Papier

Projekttage: Vorschulkinder wurden zu Forschern · Eine Nase "Laborluft" nehmen, einen neugierigen Blick in winzige Welten mit dem Mikroskop werfen und mit dem Stethoskop den Herzschlag eines Hundes überprüfen - Für Schüler und Studenten eine Selbstverständlichkeit. Doch auch die Vorschulkinder im Katholischen Kindergarten "Unserer lieben Frau" tauschten jetzt die Spielkleidung gegen weiße Laborkittel. Statt einfach in den Kindergarten "Unserer Lieben Frau" gehen die Vorschulkinder für fünf Tage in Wissenschaftslabore. Ausgestattet mit Kittel und Laborkarte nehmen sie voller Interesse an den Experimenten aus den Bereichen Physik, Chemie und Technik teil. Geheimtinte, Brückenbau und Versuche mit dem Magneten faszinierten sie. NGZ-Foto: M. Reuter

Eine Nase "Laborluft" nehmen, einen neugierigen Blick in winzige Welten mit dem Mikroskop werfen und mit dem Stethoskop den Herzschlag eines Hundes überprüfen - Für Schüler und Studenten eine Selbstverständlichkeit. Doch auch die Vorschulkinder im Katholischen Kindergarten "Unserer lieben Frau" tauschten jetzt die Spielkleidung gegen weiße Laborkittel. Statt einfach in den Kindergarten "Unserer Lieben Frau" gehen die Vorschulkinder für fünf Tage in Wissenschaftslabore. Ausgestattet mit Kittel und Laborkarte nehmen sie voller Interesse an den Experimenten aus den Bereichen Physik, Chemie und Technik teil. Geheimtinte, Brückenbau und Versuche mit dem Magneten faszinierten sie. NGZ-Foto: M. Reuter

Sie wandelten für fünf Projekttage auf den Spuren von Albert Einstein und Kollegen. "Was meint Ihr, was das ist", fragt Erzieher Thorsten Hoß. Wladislaw, Claudia und die anderen kleinen Forscher in seinem "Chemielabor". In einem Becherglas ist eine gelbe Flüssigkeit zu sehen, helle Kerne verraten das, was die Nase bestätigt: "Zitronensaft", rufen die Kinder, nachdem sich ihre erste Annahme "Farbe" nicht bestätigt hat. "Das ist eine Geheimtinte", kündigt Hoß mit verschwörerischer Miene an. Reihum malen die Kinder kleine Symbole auf ein Papier. "Wir lassen die Mischung jetzt trocknen und halten sie über eine Lichtquelle", erläutert der studierte Chemiker. Dann werden die Symbole braun sichtbar.

Anschließend zeigt er den jungen Forschern eine "Chamäleon"-Flüssigkeit. Sie erscheint im Licht mal grün und mal orange - je nach Lichteinfall. Im "Techniklabor" von Hedwig Zimmermann steht Brückenbau auf der Laufkarte. Als Material dienen Holzklötze und Papier. Mit glattem Papier bricht hält die Brücke keine Last aus - faltet man eine Fächer oder legt gerolltes Papier auf die Holz-Pfeiler, lassen sich noch weitere Klötze stapeln - "Dies geht nur, wenn wir die Oberfläche von dem Papier verändern", erläutert Laborleiterin Zimmermann. Theresa, Dominik und die anderen Jungforscher verfolgen gespannt den Aufbau. Nach Abschluss weiterer Experimente in der jeweiligen Laboreinheit können sie an jedem Projekttag auf ihrer Laborkarte einen Stempel vorweisen.

Laut ihrem orange Zettel - Theresa hat nicht nur ein eigenes "Foto" gemalt, sondern sich schon mal einen Doktor-Titel verliehen - hat die junge Forscherin schon Technik und Physik absolviert. Auch in den anderen Forschungsstätten von Gabriela Salman und Annette Zimmermann geht es lebhaft zu. Statt Respekt vor den schwierigen Naturwissenschaften gehen die Vorschulkinder mit Eifer zur Sache. Auch die Erzieherinnen und Leiterin Lieve Lopski freuen sich über die lebhafte Resonanz der kleinen Forscher. "Zwei bis drei Mal im Jahr arbeiten wir an solchen Projekten", erzählt die Kindergarten-Leiterin.

Mal wurden Infos zu den deutschen Bundesländern gesammelt, mal stand das Thema Sinne im Vordergrund. Dabei ist der Lernerfolg durchaus nachhaltig. "Die Kinder kennen noch heute die Wappen der einzelnen Bundesländer", erzählen Lopski und Salmann. Was bei den Projekten gelernt werde, werde nicht so schnell vergessen. Ganz begeistert waren die Kinder auch vom Besuch in der Tierarzt-Praxis: "Mit einem Stethoskop konnten sie den Herzschlag des 'Patienten' hören", berichtet Lieve Lopski. Von ihren Wanderungen auf der Spur von Albert Einstein, Konrad Lorenz oder Liese Meitner werden sie am kommenden Mittwoch Nachmittag auch ihre Eltern erleben lassen. Dann werden sie ihre "Labortüren" im Kindergarten öffnen und die Ergebnisse zeigen. busch

(NGZ)
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