Lokalsport Gegen Oftersheim: Sorgen werden größer

Eigentlich sollte am Höhenberg eitel Sonnenschein herrschen: Nach dem fünften Spieltag führt der TSV Bayer Dormagen die Tabelle mit 10:0 Punkten an. Durch das Unentschieden der HSG Düsseldorf bei Aufsteiger Wallau-Massenheim ist der Vorsprung auf Platz drei auf drei Zähler angewachsen.

Zum Vergleich: Zum gleichen Zeitpunkt vor Jahresfrist hatten die Dormagener ihrerseits bereits drei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter TuSEM Essen.

Doch Kai Wandschneider ist alles andere als gut gelaunt. Das liegt nicht an denjenigen seiner Schützlinge, die in Training und Spiel dabei sind: "Die ziehen gut mit und die Stimmung ist auch entsprechend."

Doch es sind einfach zu wenige: In der Vorbereitung auf die Partie a, Freitag bei der HG Oftersheim/Schwetzingen (20 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen) standen dem Handball-Lehrer gerade mal zehn Feldspieler zur Verfügung. "Als wir in die Saison gestartet sind, waren es 16", zeigt Wandschneider die Misere auf.

Der am geringsten zu verschmerzende Verlust dürfte der des nach Gummersbach abgewanderten Adrian Wagner sein. Der war in der vergangenen Spielzeit für 2,81 Tore pro Partie gut, zum Vergleich: Michiel Lochtenbergh hat von Linksaußen bislang 5,8 Treffer erzielt.

Weitaus schwerer wiegen da die Ausfälle von Kjell Landsberg (Kreuzbandoperation) und Florian Wisotzki, der mit seinen Kniebeschwerden nur um Haaresbreite an einer Operation vorbeischrammte. Sie treffen vor allem die Abwehr empfindlich.

So empfindlich, dass jede weitere Blessur das Unternehmen Aufstieg in Gefahr geraten lässt - zumal von den praktisch seit Saisonbeginn angekündigten personellen Nachbesserungen nichts zu sehen ist.

Unter der Woche konnten Alexander Koke (Achillessehnenbeschwerden), Adrian Pfahl, der eine Spritze ins Knie bekam, und Nils Meyer, der über eine Entzündung am Sprunggelenk klagt, nicht trainieren. Während Wandschneider fest mit Koke und Pfahl plant, steht hinter dem Einsatz des Mittelmannes das größte Fragezeichen.

Vorne ist Meyer (durch Koke) vielleicht zu ersetzen. Fehlt er jedoch in der ohnehin geschwächten Deckung, wäre das ein empfindlicher Schlag.

Wandschneider hat ohnehin in dieser Woche verstärkt Defensivarbeit trainieren lassen, denn dass seine Schützlinge dort seit dem Pausenpfiff der Partie beim TV Korschenbroich schwächeln, ist auch ihm nicht entgangen. "Doch morgen können wir nur gewinnen, wenn wir aggressiv in der Abwehr zu Werke gehen", weiß der Trainer.

Dass die Gastgeber mit Heimniederlagen gegen Willstätt und den Bergischen HC denkbar schlecht aus den Startlöchern gekommen sind, will er nicht als gutes Omen deuten.

Im Gegenteil: "Um so heißer sind die auf uns." Zumal mit Torhüter Bastian Rutschmann und Rico Litzinger zwei Akteure, die in diesen Begegnungen fehlten, morgen wieder dabei sind.

Fehlen wird Holger Huber, der Einsatz von Matthias Polifka und Boris Meister ist fraglich. Trotzdem kündigt HG-Trainer Jochen Zürn an: "Wir versuchen, aggressiv dagegenzuhalten, denn eine Chance hat man in jedem Spiel".

(NGZ)
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