Lokalsport Gegen Nordhorn die Abstiegsplätze verlassen

Dormagen · Dormagens Trainer Jörg Bohrmann sieht sein Team heute Abend nicht chancenlos: "Das waren immer enge Spiele gegen Nordhorn."

 Kein Familienduell: Während Björn Marquardt heute Abend sein drittes Pflichtspiel für den TSV Bayer Dormagen bestreitet, fällt sein Schwager Nicky Verjans auf Nordhorner Seite mit Knorpelschaden im Sprunggelenk aus.

Kein Familienduell: Während Björn Marquardt heute Abend sein drittes Pflichtspiel für den TSV Bayer Dormagen bestreitet, fällt sein Schwager Nicky Verjans auf Nordhorner Seite mit Knorpelschaden im Sprunggelenk aus.

Foto: H. Zaunbrecher

Was an Weihnachten noch utopisch schien, kann heute Abend Wirklichkeit werden: Mit einem Sieg über die HSG Nordhorn-Lingen, die sich ab 20 Uhr im Bayer-Sportcenter vorstellt, kann der TSV Bayer Dormagen zumindest für zwei Tage die Abstiegsplätze der Zweiten Handball-Bundesliga verlassen. "Das ist unser Ziel", sagt Trainer Jörg Bohrmann.

Auch wenn die Gäste als Tabellenneunter anreisen, siegt der Übungsleiter seine Schützlinge nicht chancenlos: "Gegen Nordhorn waren es immer enge Spiele", sagt er mit Blick auf die zurückliegenden Auseinandersetzungen in Meisterschaft und Pokal. Unvergessen (nicht nur bei ihm) ist dabei der sensationelle 29:25-Sieg vom 16. Mai vergangenen Jahres in der Lingener Emsland-Arena, der in der Endabrechnung den Dormagenern den Klassenerhalt bescherte.

Doch auch die anderen Resultate unter seiner Regie geben Bohrmann Recht: Das Hinspiel der vergangenen Saison gab der TSV äußerst unglücklich mit 24:26 ab, in der Hinrunde dieser Spielzeit zog er sich im Nordhorner Euregium mit 22:25 mehr als achtbar aus der Affäre. Und im DHB-Pokal gab es vor Beginn der vergangenen Saison einen Dormagener 21:18-Sieg. Was alles zusammen zeigt: Ein Torfestival sollten die Zuschauer heute Abend nicht erwarten.

Das um so mehr, als die Hausherren wie schon gegen Bietigheim (22:21) und in Wilhelmshaven (20:23) auf ihre Defensivstärke setzen. "Nur wenn die Deckung im Verbund mit den Torhütern steht, haben wir eine Chance", sagt Co-Trainer Tobias Plaz. Mit diesem Rezept erkämpfte sich am Samstag auch Schlusslicht HF Springe beim 21:21 in Lingen seinen ersten Auswärtspunkt, den Jannis Fautek drei Sekunden vor dem Schlusspfiff sicherstellte. Mit ihrer 5:1-Deckung stellten die Gäste die HSG jedenfalls vor einige Probleme, da machte sich das verletzungsbedingte Fehlen von Pavel Mickal, Matthias Pohl, Jens Wiese und Nicky Verjans bemerkbar.

Doch auch ohne dieses Quartett und den da noch erkrankten Ex-Dormagener Nils Meyer waren die Emsländer eine Woche zuvor mit 24:23 bei der DJK Rimpar erfolgreich gewesen. "Das zeigt, über welche Qualität die Mannschaft trotzdem noch verfügt", warnt Bohrmann vor übertriebenen Erwartungen, "wir können heute Abend nur bestehen, wenn wir unsere Fehler im Angriff minimieren." Die führten nämlich in Wilhelmshaven dazu, dass der TSV vor der Pause auf die Verliererstraße geriet. "Im zweiten Durchgang klappte das besser, deshalb haben wir da auch Unentschieden gespielt", sagt Bohrmann, der für heute mit dem gleichen Kader wie am Samstag plant - Sergio Muggli, Kevin-Christopher Brüren, Pascal Noll und der Langzeitverletzte Dennis Marquardt fehlen weiterhin, weshalb es im "Verletztenduell" Unentschieden steht. Und auch die Trainer bewegen sich auf Augenhöhe, schließlich sagt Nordhorns Heiner Bültmann: "Solche Siege wie in Rimpar gelingen nur, wenn alles zu 100 Prozent gelingt." Das hätte auch von Jörg Bohrmann sein können.

(NGZ)
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