Tuspo Obernburg hat noch nie in Dormagen gewonnen Gegen die „Mannschaft der Stunde“

Von Volker Koch Tuspo Obernburg hatte noch nie etwas zu bestellen in seinen Gastspielen beim TSV Bayer Dormagen . Doch am Freitag reisen die Mainfranken mit der Empfehlung von 12:2 Punkten aus den letzten sieben Spielen und einem überragenden Torhüter Milos Hacko an. Zog sich im Training einen Bänderriss im Daumen zu: Florian Wisotzki. Zum Glück für den TSV Bayer Dormagen ist die linke nicht seine Wurfhand, so dass einem Einsatz des früheren Kielers am Freitag gegen Tuspo Obernburg wohl nichts im Wege steht. NGZ-Foto: H. Jazyk

Von Volker Koch Tuspo Obernburg hatte noch nie etwas zu bestellen in seinen Gastspielen beim TSV Bayer Dormagen . Doch am Freitag reisen die Mainfranken mit der Empfehlung von 12:2 Punkten aus den letzten sieben Spielen und einem überragenden Torhüter Milos Hacko an. Zog sich im Training einen Bänderriss im Daumen zu: Florian Wisotzki. Zum Glück für den TSV Bayer Dormagen ist die linke nicht seine Wurfhand, so dass einem Einsatz des früheren Kielers am Freitag gegen Tuspo Obernburg wohl nichts im Wege steht. NGZ-Foto: H. Jazyk

Eigentlich könnten die Gäste die Punkte gleich mit der Paketpost zum Höhenberg schicken: Gegen den TSV Bayer Dormagen war noch nie etwas zu holen für die Tuspo aus Obernburg in den drei gemeinsamen Spielzeiten in der Zweiten Liga Süd. Ein kümmerliches Unentschieden (30:30 im Heimspiel der Saison 2003/2004) schlägt aus sechs Begegnungen auf der Habenseite der Mainfranken zu Buche, der Rest sind mehr oder weniger deutliche Niederlagen, darunter 26:34, 23:27 und 19:25 im TSV-Bayer-Sportcenter.

Doch wenn die Tuspo dort am Freitag Abend (Anwurf 20 Uhr) aufläuft, sind die Karten neu verteilt: Obernburg kommt als die "Mannschaft der Stunde", holte aus den letzten sieben Meisterschaftsspielen 12:2 Punkte. Zum Vergleich: Gastgeber TSV Bayer Dormagen brachte es im gleichen Zeitraum nur auf 9:5 Zähler. Und selbst Spitzenreiter HBW Balingen/Weilstetten gab drei Minuspunkte ab. "Und das ist kein Zufall", sagt Bayer-Trainer Kai Wandschneider nach gewohnt intensivem Videostudium über die Bilanz des Gegners. Sondern das Resultat einer starken Abwehr .

251 Gegentreffer haben die Obernburger kassiert in den bisher zehn Saisonspielen, genau so viele wie der TSV Bayer Dormagen auch. Das bedeutet zusammen mit Friesenheim (alle im Schnitt 25,1) Platz zwei in der Defensivtabelle hinter Spitzenreiter Balingen (24,3 aus 13 Spielen). Zur starken Deckung gesellt sich ein starkes Torhütergespann: Milos Hacko, vor Saisonbeginn aus der "Konkursmasse" der SG Werratal gekommen, heimst fast in jeder Partie das Prädikat "überragend" ein. "Und was ich von Matthias Ritschel gesehen habe, war auch nicht schlecht", sagt Wandschneider über den erst 19 Jahre alten zweiten Mann.

Doch Bangemachen gilt nicht für den Dormagener Handball-Lehrer: "Darauf müssen wir uns einstellen, müssen konzentriert werfen und diszipliniert spielen. Und natürlich müssen unsere Torhüter die Herausforderung annehmen." Was Joachim Kurth und Matthias Reckzeh in den Heimspielen bislang gelungen ist. Was die Offensive angeht, hofft Wandschneider darauf, dass sich sein Lazarett bis Freitag gelichtet hat: "Die Pause kam deshalb gar nicht so ungelegen", sagt der Trainer, der seinen Schützlingen nach dem mit 38:26 gewonnenen Testspiel gegen Asienmeister Kuwait erst einmal drei Tage frei gab.

"Das haben sie klasse gemacht", lobt der Trainer seinen durch die Verletzungen von Torge Johannsen (Kapselprellung am Zehgelenk), Florian Wisotzki (Bänderriss im Daumen der linken Hand) und Nils Meyer auf neun Feldspieler dezimierten Kader. Meyer hat es am schlimmsten erwischt, denn als er im Spiel gegen Aue in der letzten Aktion vor der Pause umknickte, zog er sich um ein Haar einen Bänderriss im Fuß zu: "Das Band war fast durch. Eigentlich sollte Nils sechs Wochen pausieren, aber er hat schon wieder mit Lauftraining begonnen," weiß der Trainer.

Trainiert hat das Trio ansonsten noch nicht, doch Wandschneider geht davon aus, dass alle drei am Freitag Abend dabei sind. Das wird auch nötig sein, denn: "Wir wollen unsere Serie fortsetzen", sagt der Trainer. Schließlich ist der TSV zu Hause noch ungeschlagen, hat nur den einen Punkt gegen Wuppertal abgegeben. "Ich hoffe, dass wir mit Schwung und Elan aus der Pause kommen und dass uns unsere Fans wieder so toll unterstützen wie zuletzt." Da hatten 1900 Zuschauer gegen Aue für die bisherige Bestmarke dieser Spielzeit gesorgt.

(NGZ)
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