Korschenbroich Gedenkstein und Bronzeplatte zum Pescher Dorfjubiläum

Korschenbroich · In einer Woche wird das 750-jährige Bestehen von Pesch gefeiert. Jetzt wurde auf dem Grünstreifen vor dem Haus Wiesenweg 13 ein Stein enthüllt, der auf dieses Jubiläum aufmerksam macht. Neben der Bronzetafel des Pescher Urgesteins Johannes Herten (82) vor der Pfarrkirche St. Marien ist der mächtige Stein die zweite bleibende Erinnerung an die 750-Jahr-Feier von Pesch.

 750 Jahre Pesch: Der Gedenkstein wurde schon jetzt von Andreas Syben (l.) und Heinrich Gather enthüllt und eine Bronzeplatte in den Boden eingelassen.

750 Jahre Pesch: Der Gedenkstein wurde schon jetzt von Andreas Syben (l.) und Heinrich Gather enthüllt und eine Bronzeplatte in den Boden eingelassen.

Foto: ILG

Der Stein ist ein Beispiel dafür, wie das Dorfleben in Pesch funktioniert: Die Initiative ging von den beiden Jagdpächtern Andreas Syben (62) und Heinrich Gather (77) aus. Sie finanzierten das Projekt, dass ihnen am Herzen liegt. Heinrich Gather nahm Kontakt mit Frank Schippers auf, der bei RWE arbeitet. Der sorgte dafür, dass die Jagdgenossen einen Stein aus dem Tagebau Garzweiler bekamen, einen mächtigen rund 1,6 Tonnen schweren Sandstein, der mit der letzten Eiszeit hierher gebracht worden war. Das Fundament für den Stein in Form einer Plattierung übernahm der Bauhof unter der Leitung von Georg Onkelbach. Blieben für Andres Syben und Heinrich Gather nur noch die Bronzebuchstaben und -zahlen. Die ließen sie in einer Gießerei in der Eifel fertigen und bezahlten auch die Rechnung. "750 Jahre Pesch: 1263 — 2013" ist auf dem Stein zu lesen.

Zur Enthüllung waren unter anderem Vize-Bürgermeister Hans-Willi Türks, Kirchenvorstand Barney Cruickshank, vom Pfarrgemeinderat Christoph Sochart sowie Monika Knispel, Vorsitzende der Dorfgemeinschaft, gekommen. Für einen festlichen Rahmen sorgte der Bläserchor des Hegerings 4 aus Korschenbroich.

Anschließend wurde die Gedenktafel von Johannes Herten bestaunt. Der 82 Jahre alte Spezialgießer hat in seiner Bodenplatte aus Bronze Symbole eingebracht, die für die Geschichte des Ortes wichtig sind: Das erste Schöffensiegel von 1680, den Kreuzweg im Pescher Feld von 1850, die Kapelle von 1903 und die Kirche St. Marien von 1955. Das Besondere an der Tafel, die Herten selbst entworfen und angefertigt hat: Aus Altersgründen wird es wohl seine letzte große Bronzearbeit gewesen sein. Der 82-Jährige will sein geliebtes Hobby nun aufgeben. Er hatte unter anderem Mitte der 1970er Jahre alle bedeutenden Einrichtungsgegenstände in der Pescher Kirche mit viel Liebe zum Detail in Bronze gegossen.

(barni)
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