Galopp Galopperszene entsetzt über Aus für Neusser Rennbahn

Neuss · . Mit großem Entsetzen hat der deutsche Galopprennsport die Entscheidung des Neusser Stadtrates  zum Ende des Vertrages mit dem Neusser Reiter-und Rennverein von 1875 zur Kenntnis genommen. Einer der unmittelbar Betroffenen ist der seit 2005 in Neuss tätige Trainer Axel Kleinkorres, der im Stallbereich an der Stresemannallee derzeit 28 Pferde trainiert.

 Hofft auf eine Lösung: Trainer Axel Kleinkorres.

Hofft auf eine Lösung: Trainer Axel Kleinkorres.

Foto: Klaus-Joerg Tuchel

417 Rennen hat er  gewonnen, 14 in dieser Saison.

Gestern in Dortmund belegte er mit der dreijährigen Stute Eyes and Fire einen zweiten Platz. „Ich habe einen  unbefristeten Vertrag mit dem Rennverein, der auch nicht gekündigt ist,“ erklärte er gegenüber unserer Redaktion. Der 60-jährige  stellt auch klar: „Ein Wechsel auf eine andere Bahn ist nicht so einfach machbar. In Krefeld gibt es zum Beispiel keinen Wohnraum für die Mitarbeiter auf dem Rennbahngelände.“ Der auch in 350 Rennen im Trabersulky erfolgreiche gebürtige Dinslakener hofft allerdings noch auf ein Verbleiben in Neuss: „In der letzten Woche hat mich Frau Koenemann (CDU-Fraktionsvorsitzende im Rat, Anm. d. Red.) angerufen. Sie hat mir zwar von der Schwierigkeit der Lage berichtet, aber auch gesagt, ich könne sie jederzeit anrufen. Das werde ich jetzt tun.“

Kleinkorres, der in der Trainerszene als Persönlichkeit mit einem Blick weit über den Pferdestall hinaus gilt, hat auch einen Vorschlag für die Zukunft: „Die Abneigung der Politiker richtet sich doch in erster Linie gegen den Neusser Rennverein. Dann könnte doch ein anderer Veranstalter mit entsprechenden Sicherheiten einspringen. Zumindest für die ersten vier Termine im nächsten Jahr.“ Kleinkorres meint damit den vor zwei Jahren gegründeten Rennclub von Mülheim an der Ruhr, wo ein kreativer Vorstand die im Tiefschlaf liegende Bahn am Raffelberg nach der Insolvenz des alten Vereins wieder wachgeküsst hat. Der dort für die fünf Renntage tätige Manager Günther Gudert wird zudem seine Vollzeitstelle beim Düsseldorfer Rennverein am 31. Dezember beenden und stünde für Neuss zur Verfügung. Es wird aber auch damit gerechnet, dass der Galopper-Dachverband und die Besitzervereinigung den Verlust des Standortes Neuss nicht kampflos hinnehmen. Sogar aus Dortmund kam eine Aussage für Neuss. Präsident Andreas Tiedtke gegenüber GaloppOnline: „Ziel muss es im gesamtrennsportlichen Interesse sein, Neuss zu erhalten. Die Bahn spricht mit den Distanzen und Untergrund andere Pferde als in Dortmund an und hat das  wettstarke  Publikum im Rheinland.“

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