Galopp Galopp: Nach Sieg in Neuss für drei Monate gesperrt

Neuss · Unmittelbar am Abend des Dienstag-Renntages in Neuss wurde diese bemerkenswerte Entscheidung eher als eine geheime Kommandosache verhandelt. Was sie allerdings nicht ungeschehen macht. Nach dem Sieg mit dem in Iffezheim trainierten Wallach Leoderprofi ist die 17-jährige Esther-Ruth Weißmeier aus Sonsbeck hart bestraft worden.

 Bei der Siegerehrung: Esther Weißmeier, Reinhard Ording.

Bei der Siegerehrung: Esther Weißmeier, Reinhard Ording.

Foto: Tuchel

Weil sie im Sattel von Leoderprofi die Peitsche erheblich zu intensiv (fünf Schläge sind erlaubt) einsetzte, wurde die Nachwuchsreiterin für zwölf Renntage gesperrt. Profis bekommen Geldstrafen, das geht bei Auszubildenden nicht. Zuvor war sie schon einmal für sechs Tage aus dem Verkehr gezogen worden, weil sie nach einem Rennen, so das Kölner Direktorium, das zweitplatzierte Pferd Quietude auf dem Weg zum Start drei Mal mit der Peitsche auf den Kopf geschlagen hatte. Dieses Pferd wird von ihrer Mutter Ruth zu Hause in Sonsbeck trainiert. Da sie mit ähnlichen Delikten erst kürzlich "vorbestraft" war, darf Esther Ruth Weißmeier jetzt bis zum 23. März 2015 über ihre rüde Reitweise nachdenken.

Allerdings erst nach den Renntagen heute ab 11.30 Uhr in Krefeld und am Dienstag in Dortmund, denn dort war sie von den Besitzern noch fest verpflichtet worden. Im Grunde eine reichlich antiquierte Regel. Auch am Mittwoch im belgischen Mons-Ghlin durfte sie noch reiten. Bei derartigen Delikten scheint eine Sofort-Wirkung der Sperre sinnvoll.

Geschäftlich lief es am Dienstag mit den Frankreich-Umsätzen wieder gut: 1,8 Millionen Euro und mit der daraus resultierenden Provision von rund 54 000 Euro war auch diese Veranstaltung bezahlt.

Die Bahn im belgischen Mons-Ghlin wird für die Neusser Trainer zu einer immer wichtigeren Einnahmequelle. Axel Kleinkorres gewann dort erneut mit Manolito als 17:10 Wettfavorit und Katja Gernreich mit dem auf diesem Kurs zuletzt schon siegreichen letztjährigen Seriensieger Kimbar, ebenfalls nur mit 33:10 an der Wettbörse notiert.

In Krefeld findet heute der letzte Grasbahn-Renntag des Jahres 2014 statt. Zum Finale als achtes Rennen noch mit einem Jagdrennen. Finanziert wird die Veranstaltung von der Besitzervereinigung. In Neuss wird ab dem nächsten Renntag (Dienstag, 9. Dezember) zumindest bis zum Frühjahr 2015 wieder auf Sand gelaufen.

(NGZ)
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