Galopp Galopp-Club Deutschland setzt auf Sieg

Neuss · Vor 43 Jahren gegründet, erfreut sich der Galopp-Club Deutschland immer noch großer Beliebtheit. Morgen lässt er auf der Neusser Galopprennbahn im siebten Rennen Be my lion starten und hofft auf dessen ersten Sieg in seinen Farben.

 Be my lion, hier mit Silke Brüggemann in den Rennfarben des Galopp-Club-Deutschland, läuft morgen in Neuss im siebten Rennen. Geritten wird er diesmal von Alexander Pietsch.

Be my lion, hier mit Silke Brüggemann in den Rennfarben des Galopp-Club-Deutschland, läuft morgen in Neuss im siebten Rennen. Geritten wird er diesmal von Alexander Pietsch.

Foto: Frank Sorge

Die Idee und vor allem die Umsetzung waren damals eine Sensation. Im Jahre 1970 gründete sich der Galopp-Club-Deutschland (GCD), erwarb mit Affetto sein erstes von mittlerweile 44 Rennpferden mit 112 Siegen und einer Gesamtgewinnsumme von 893 771 Euro.

Die Macher von einst mit dem späteren Neusser Rennvereinsgeschäftsführer Thomas Heske und dem im vergangenen Jahr verstorbenen Geschäftsführer, Rennkommentator und Journalisten Hans-Carl Heicke begeisterten mit dem anteiligen Rennpferdebesitz, Rennbahnführungen, Gestütsbesuchen und Touren zu ausländischen Bahnen viele damals junge Leute, sich näher mit dem Galopprennsport zu beschäftigen und durch die GCD-Kontakte Menschen, Orte und Ereignisse kennenzulernen, die für Einzelpersonen nur schwer erreichbar gewesen wären.

43 Jahre nach der Gründung gibt es den GCD immer noch, das 25-jährige Bestehen wurde im historischen Kölner Wartesaal gefeiert, die Touren zu ausländischen Rennen sind immer gigantischer geworden, aber auch deutsche Events stehen unverändert auf dem Programm. Bei den insgesamt acht Rennen morgen ab 14 Uhr in Neuss bei freiem Eintritt werden sich zahlreiche GCD-Mitglieder spätestens zum siebten Rennen einfinden, denn der aktuelle GCD-Galopper Be my Lion tritt mit dem Spitzenjockey Alexander Pietsch dort an, wo er am Weihnachtsrenntag 2012 bereits gewonnen hat. Aber damals gehörte er noch seinem Trainer Christian von der Recke, der ihn zu einem moderaten Preis (50 Prozent sogar aus dem Gewinn) an den GCD verkaufte. Gewonnen hat er für die vielen neuen Besitzer noch nicht, doch der Trainer verbreitet viel Optimismus: "Zuletzt in Ghlin ist er auf der für ihn eher unpassenden Distanz von 1500 Meter als Dritter gut gelaufen. Die 1900 Meter in Neuss werden ihm besser gefallen und mit Alex Pietsch sitzt ein Reiter im Sattel, der in Topform reitet. Von uns aus sind alle Zeichen auf Sieg gestellt."

In den über vier Jahrzehnten hat auch der GCD Höhen und Tiefen erlebt. Doch immer sind weit mehr als 100 Mitglieder am aktuellen Rennpferd beteiligt – der Gedanke der Gründer lebt bis heute. Gewinnreichster GCD-Galopper aller Zeiten war der 1994 geborene Aljaarif mit 15 Siegen und 161 562 Euro. Patricius war 1975 der erste Derbystarter (Elfter mit Erwin Schindler) und im Siegersattel des ersten Pferdes Affetto (den Werner Krbalek in Köln trainierte) hat sogar der kürzlich verstorbene Meisterjockey Fritz Drechsler gesessen. Die Rennfarbe (der Dress des Jockeys) ist trotz etlicher Veränderungen in der Club-Führung nie verändert worden und auch bei größerer Entfernung immer gut erkennbar: grün, schwarz-weiße Karos und eine weiße Kappe. Die beste Variante wäre, wenn Alexander Pietsch damit auch zur Siegerehrung erschiene.

(kgoe)
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