Fußball Kapellen wütet wie Sturmtief Eberhard

Rhein-Kreis · Die Landesliga-Fußballer des SCK fertigen den Düsseldorfer SC mit 8:1 ab und springen mit dem sechsten Sieg in Folge auf Platz zwei. Dagegen gehen Schlusslicht Holzheimer SG  und der VfL Jüchen/Garzweiler im Abstiegskampf leer aus.

 In dieser Szene kann Jüchens Abwehrchef Jochen Schumacher in höchster Not vor Kevin Breuer klären, doch Fischelns starker Kapitän traf trotzdem zweimal per Foulelfmeter für die Gäste.

In dieser Szene kann Jüchens Abwehrchef Jochen Schumacher in höchster Not vor Kevin Breuer klären, doch Fischelns starker Kapitän traf trotzdem zweimal per Foulelfmeter für die Gäste.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Obwohl Sturmtief Eberhard am Sonntag, so der Deutsche Wetterdienst, teilweise mit Windstärke 12 über Nordrhein-Westfalen hinwegfegte, dabei Bäume entwurzelt sowie Dachziegel durch die Luft schleuderte und die Meteorologen dringend davon abrieten, sich im Freien aufzuhalten, rollte der Fußball am Niederrhein und in der Landesliga.

VfL Jüchen/Garzweiler – VfR Fischeln 0:2 (0:0). VfL-Vorsitzender Christoph Sommer zeigte sich als fairer Verlierer: „Fischeln ist eine sehr, sehr gute Mannschaft und war trotz der widrigen Bedingungen extrem kombinationssicher.“ Positiv vermerkte er, „dass wir bis zur 70. Minute gut mithalten konnten.“ Vielleicht wäre eine Überraschung möglich gewesen, wenn fünf Minuten nach Kevin Breuers verwandeltem Foulelfmeter (72.) Kosta Jamarishvili sein tolles Solo mit dem Treffer zum Ausgleich abgeschlossen hätte. In der Nachspielzeit sorgte wiederum Kevin Breuer per Strafstoß für die endgültige Entscheidung. Mehr noch als die irgendwie erwartete Heimniederlage grämte Sommer indes die Verletzung von Sven Raddatz und die fünfte Gelbe Karte für Manuel Sousa – beide fallen damit am Mittwoch im Nachholspiel gegen Solingen aus.

Düsseldorfer SC 99 – SC Kapellen 1:8 (0:3). Wie ein Orkan brach der SCK über den Oberliga-Absteiger herein: Schon kurz nach dem Anpfiff verwertete Lennart Ingmann ein Anspiel des starken Nils Mäker lässig zum 1:0. Dann war Kunstschütze Marc Paul am Zug: Seinen eher als Flanke vors Tor gezirkelten Freistoß boxte sich Düsseldorfs sichtlich vom tückischen Wind irritierter Keeper Laurin Beer selber ins Netz (20.), kurz darauf streichelte er das Leder – die DSC-Abwehr hatte einen listigen Durchstecker von Nils Mäker auf Alexander Hauptmann nur mit viel Mühe unterbunden – aus 18 Metern in großartiger Manier zum 3:0 ins Eck. Im sicheren Gefühl, den Gegner voll im Griff zu haben, zeigten die Gäste in Hälfte zwei mit großer Lust Kostproben ihres technischen Vermögens und zerlegten den DSC nach allen Regeln der Kunst: Erst als Nils Mäker, Dennis Schreuers, Lennart Ingmann, Maximilian Kuznik und Alexander Hauptmann ihren Torhunger gestillt hatten, durfte für die hoffnungslos unterlegenen Derendorfer auch Louis-Jacques Lendell ran. Der als Sportlicher Leiter für den SCK tätige Jörg Ferber hakte das außerordentliche Schützenfest indes schnell ab. Sein Kurzstatement: „Der DSC war heute schon sehr schwach. Am Mittwoch in Fischeln wird es bedeutend schwerer für uns.“

1. FC Mönchengladbach – Holzheimer SG 2:0 (1:0). Die in Abwesenheit von Chefcoach Guido van Schewick und seinem Co-Trainer David Rodriguez von Stefan Schellenberg betreuten Gäste bleiben nach der Niederlage beim Aufstiegskandidaten ganz unten. Den in Holzheim für die Pressearbeit zuständigen Willi Kollenbroich ärgerte allerdings etwas ganz anderes. Dass Schiedsrichter Tim Krüger Vertreter beider Mannschaften erst nach Oguz Ayans Prachttor zum 1:0 (11.) für die Gladbacher zum Gespräch bat, um über einen sturmbedingten Abbruch der Partie zu verhandeln, fand er befremdlich. „Was sollte das bringen? Wir waren dafür, weil der Ball bei Ab- und Freistößen gar nicht liegen blieb, der Gegner natürlich dagegen. Hätte er vor dem Tor gefragt, wären wahrscheinlich alle für einen Abbruch gewesen.“ Trotz der fußballfeindlichen Bedingungen auf dem zugigen Kunstrasen im Westend war Kollenbroich mit dem Auftritt des Neulings im ersten Abschnitt hochzufrieden: „Wir haben zuerst gegen den Wind gespielt, aber hervorragend kombiniert.“ Nach dem Seitenwechsel entblößte die HSG dann ihre Abwehr, konnte sich dabei aber lange auf Torwart Nico Bayer verlassen. Erst in der Nachspielzeit traf Marcel Lüft zum 2:0.

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