Fußball SCK rüttelt am Thron des Spitzenreiters

Kapellen · Mit einem Sieg am Sonntag beim Tabellenführer 1. FC Mönchengladbach wäre der SC Kapellen wieder mittendrin im Aufstiegsrennen der Fußball-Landesliga. „Das ist auch ein Prestigeduell“, sagt der Sportliche Leiter Jörg Ferber.

Jawoll! Diese Spiele lieben Fußballer: Am Sonntag (Anstoß 15) tritt der SC Kapellen im Topspiel der Landesliga beim Tabellenführer 1. FC Mönchengladbach an. Ein Duell, das alle Voraussetzungen für ein Drama erfüllt.

Das ist zum Beispiel die rein sportliche Situation: Auch wenn der Klub aus dem Westend (offiziell) nicht von der Rückkehr in die Oberliga spricht, „als Spitzenreiter ist der FC Favorit“, stellt Kapellens Sportlicher Leiter Jörg Ferber klar. Dabei sitzt der SCK dem Primus direkt im Nacken. Gewinnen die Gäste am Sonntag, hätten sie den Rückstand auf Gladbach auf zwei Punkte verkürzt – und haben noch das Nachholspiel in Fischeln am 13. März in der Hinterhand. Konkurrenten sind die beiden Vereine jedoch nicht nur im Aufstiegskampf der Landesliga, sondern auch im Nachwuchsbereich. Erst am 1. Dezember wechselte A-Jugend-Trainer Björn Feldberg vom SCK zum 1. FC, übernahm dort die Stelle des Jugendkoordinators. „In dessen Jugendmannschaften spielt halb Kapellen“, sagt Ferber, „die gucken immer, ob sie nicht jemanden von uns wegholen können ... Darum ist das ganz klar ein Prestigeduell.“

Auch der mit Abstand beste Scorer der Gastgeber war schon im Erftstadion aktiv: Oguz Ayan, dessen persönliches Konto 21 Tore und 13 Vorlagen zieren, kam in der Oberliga-Saison 2016/17 unter Trainer Toni Molina aber gar nicht klar, brachte in 20 Einsätzen gerade mal einen Treffer zustande.

Das Hinspiel gewannen die Jungs von Trainer Oliver Seibert durch einen von Robert Wilschrey verwandelten Foulelfmeter mit 1:0 – bis heute der einzige Sieg des SCK gegen ein Topteam der Liga. Natürlich erwartet Gladbachs junger Coach Benedict Weeks (28) „ein intensives und enges Match, in dem wir an unser Limit gehen müssen.“ Zugute komme dem Kontrahenten auf  jeden Fall der enge Kunstrasenplatz auf der traditionsreichen Ernst-Reuter-Sportanlage, findet Ferber: „Das ist ein Vorteil, da machen die ihr Ding.“

Während die Gäste im Spiel nach vorne keine Probleme haben – auch Maik Ferber hat sich fit zurückgemeldet –, muss Seibert an zentraler Position der Abwehrviererkette Lösungen finden. Beim am Ende ungefährdeten 5:2-Heimsieg am Sonntag im Derby über den VfL Jüchen/Garzweiler stimmte die Abstimmung bei Robert Wilschrey und Marcel Koch nicht immer. Da die Stammbesetzung Nils Dübbert und David Dygacz freilich auch am Sonntag nicht einsatzfähig ist, gibt es kaum Alternativen. Infrage käme auf dieser Position vielleicht noch der zuverlässige Defensivarbeiter Dimitrios Balis.

Im Tor hat Seibert dagegen die Qual der Wahl: Zuletzt überzeugte dort der junge Patrik Pesch. Der könnte zwar noch in der A-Jugend spielen, wirkte aber erstaunlich abgeklärt. Auf seine Chance wartet der als Nummer eins in die Saison gegangene Felix Burdzik. Erstmal raus ist Alen Arnautovic, dem 28-Jährigen droht nun sogar eine Leistenoperation.

Ferber: „Das Training unter der Woche war überragend.“

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