Fußball Kapellen tritt als klarer Favorit in Kleinenbroich an

Kaoellen · Neben dem Kreisduell steht in der Fußball-Landesliga am Freitag auch noch das Heimspiel der Holzheimer SG gegen Hildens Reserve an.

 Christos Pappas lief auch schon für den SC Kapellen auf.

Christos Pappas lief auch schon für den SC Kapellen auf.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Die heimischen Fußball-Landesligisten wollen offenbar unbeschwert in den Mai tanzen, alle drei Klubs aus dem Rhein-Kreis Neuss spielen bereits am Freitagabend. Wobei das mit dem unbeschwert nicht für alle möglich sein wird, weil ein „Derbychen“ ansteht und damit klar ist, dass nicht alle Wünsche in Erfüllung gehen können. Die schon so gut wie abgestiegene Teutonia aus Kleinenbroich empfängt um 19.30 Uhr den aktuellen Tabellenzweiten SC Kapellen. Eine halbe Stunde später ist die Holzheimer SG daheim gegen den VfB Hilden II an der Reihe.

Ein kleines Derby So viel ist inzwischen klar. In der aktuellen Konstellation in der Landesliga gibt es aus heimischer Sicht nur ein richtiges Derby, nämlich das Aufeinandertreffen zwischen Kapellen und Holzheim. Das taugen die Begegnungen zwischen Holzheim und Kleinenbroich oder eben Kapellen und Kleinenbroich allenfalls zum kleinen Derby oder eben „Derbychen“. Seit dem Aufstieg der Teutonia haben alle Beteiligten immer wieder betont, dass die Historie einfach keine besondere Rivalität hergibt, weil sich die Kleinenbroicher wegen ihrer Zugehörigkeit zum Fußballkreis Mönchengladbach/Viersen trotz ihrer geografischen Nähe eher Richtung Westen orientieren. Zudem gab es in der Vergangenheit zu wenig Berührungspunkte, weil die Teutonia viele Jahre nur auf Kreisebene kickte. Da reichten auch zwei teils durch Corona unterbrochene Saisons nicht, um den Lokalduell-Charakter zu fördern. Die erste Partie der Spielzeit 2020/2021, als Teutonia die Kapellener mit einen überraschenden 2:1-Heimsieg geärgert hatte, war zwar eine gute Grundlage für gesteigertes Konkurrenzdenken, doch das rückte der SCK in der Hinrunde der laufenden Spielzeit mit einem souveränen 4:0 wieder einiges richtig. Und vor der Partie am Freitagabend ist schon klar, dass das bis auf Weiteres in einem Punktspiel das vorerst letzte Aufeinandertreffen wird. Die Kleinenbroicher können sich nur noch theoretisch retten. „Die letzte Woche hat gezeigt, dass in der Liga nur der MSV Düsseldorf stabil ist. Für alle anderen geht es rauf und runter“, sagt SCK-Coach Björn Feldberg. Er ist sicher, dass die Kleinenbroicher „Bock auf uns haben und uns am Freitag zeigen möchten, dass sie in die Liga gehören“. Doch er macht keinen Hehl daraus, was er von seinem Team erwartet: „Wir können und müssen gewinnen.“ Er muss wohl nur auf den rotgesperrten Thomas Lavia verzichten.

Bei den Teutonen wissen sie, gerade nach dem Hinspiel, dass sie krasser Außenseiter sind, zumal in Dominik Klouth auch noch der beste Angreifer aus beruflichen Gründen wohl fehlen wird. „Doch die beiden jüngsten Unentschieden haben gezeigt, dass wir eine ganz andere Stabilität haben, das macht uns Mut“, erklärt Co-Trainer Björn Linevondeberg. Mit den genesenen Marius Brunsbach und Sebastian Thomassen sind beide Stamm-Innenverteidiger zurück und geben Sicherheit. Linevondeberg: „Wir wollen noch die eine oder andere Mannschaft ärgern. Mal sehen, ob es schon gegen Kapellen klappt.“

Ein wichtiges Spiel Zehn Punkte hat Holzheim aus den vergangen fünf Spielen geholt, keine schlechte Bilanz. Dennoch, angesichts von sicheren fünf Absteigern schwebt immer noch das Damoklesschwert der Bezirksliga über der Mannschaft von Trainer Hamid Derakhshan. Ein Szenario, was bei der HSG Alpträume auslöst, denn in den personellen Planungen für die nächste Saison ist alles auf die Landesliga ausgerichtet. Dazu passt auch, dass nach der Bekanntgabe der Verpflichtung von Malte Boermans (SW Düsseldorf) unter der Woche drei weitere neue Spieler für die nächste Spielzeit verkündet werden konnten. In Gestalt von Christos Pappas und Dustin Orelan kommen zwei Spieler vom Ligakonkurrenten Rather SV, die eine Kapellener Vergangenheit haben. Auch der junge Torwart Tim Müller (20) kickte mal in der Jugend für den SCK, steht aktuell aber im Kader des Oberligsten SC West. „Wir sind froh, dass sich drei Neusser mit Erfahrung aus höheren Ligen für uns entschieden haben“, sagt Derakhshan. Um den neuen auch Landesliga anbieten zu können, ist sein Ziel, gegen die vier nächsten, ganz schweren Gegner wie in der Hinrunde mindestens vier Punkte zu holen. Obwohl es am Freitag gegen Hildens Reserve personell sehr bescheiden aussieht, weil sich neben den anderen Ausfällen am Wochenende auch noch Dennis Brune und Leon Borkowski verletzt haben, will der HSG-Coach nicht zu schwarz sehen: „Unsere jungen Spieler zeigen, dass wir auf sie zählen können. Jetzt sind sie auch am Freitag gefordert.“

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