Fußball SCK setzt auf heimische Produktion

Kapellen · In der Fußball-Marke SC Kapellen soll in Zukunft wieder mehr Kapellen stecken. Elf Spieler verlassen Landesliga-Klub.

 Alexander Hauptmann (r.), mit 18 Treffern in 19 Spielen, mit Abstand der beste Torschütze im Team, bleibt dem Fußball-Landesligisten SC Kapellen auch in der kommenden Saison erhalten.

Alexander Hauptmann (r.), mit 18 Treffern in 19 Spielen, mit Abstand der beste Torschütze im Team, bleibt dem Fußball-Landesligisten SC Kapellen auch in der kommenden Saison erhalten.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Ruhig war es geworden in den vergangenen Wochen um den SC Kapellen. Doch das hat bei dem Fußball-Landesligisten von der Erft seit Jupp Breuer (†) Tradition. Auch unter der Regie seines Sohnes Philip Breuer, der den Vorsitz im November 2016 als Nachfolger von Peter Kempermann übernahm, betreibt der SCK eine eher defensive Öffentlichkeitsarbeit – ganz besonders, was personelle Veränderungen anbelangt. Zwar ist die Saison 2019/2020 wegen der Corona-Krise seit dem 13. März nur unterbrochen – die endgültige Entscheidung über das weitere Prozedere soll auf dem außerordentlichen Verbandstag am 24. Juni fallen –, doch sind die Amateurklubs am Niederrhein schon seit Wochen mit den Planungen für den Restart befasst.

Das gilt natürlich auch für den SC Kapellen. Wenn der neue Kader ab Mitte Juli das Training aufnimmt, müssen sich Coach Juppi Schmitz und sein Co-Trainer Peter Schiffer, der zukünftig von Willi Rütten (zuletzt Polizei SV Neuss/Kreisliga C) unterstützt wird, an viele neue Gesichter gewöhnen. „Elf Spieler gehen, 14 neue kommen“, verrät der Sportliche Leiter Jörg Ferber. Während er die Zugänge bis auf Rückkehrer Baran Bal (VfL Jüchen/Garzweiler) schuldig bleibt, „da sind noch zu viele Sachen offen, so dass wir die Namen erst nach dem Ende der Wechselfrist am 30. Juni, wenn alles fix ist, rausgeben“, stehen die Abgänge fest: Kapitän Janik Röber kehrt wohl zum Oberligisten TSV Meerbusch zurück, auch Marc Paul (TuRU Düsseldorf/Oberliga), Dennis Schreuers (SC Düsseldorf-West/Landesliga) und Yannick Joosten (Holzheimer SG) zieht es zurück in ihre (sportliche) Heimat. Nach einem bestenfalls durchwachsenen Jahr im Jupp-Breuer-Stadion gehen zudem die drei Fischelner Christos Pappas, Timo Welky und der verletzungsbedingt nur einmal eingesetzte Simon Kuschel (Teutonia St. Tönis) von Bord. Der erst in der Winterpause vom Landesligisten SV Genc Osman Duisburg gekommene Burak Akarca wechselt zum ASV Süchteln, Marcel Kalski, der nach ewig langer Rehabilitation nie zurück zu alter Form fand, muss sich ebenso wie der übertalentierte, auf dem Platz aber oft schwierige Lennart Ingmann irgendwo anders neu erfinden.

Den personellen Aderlass sieht Ferber indes durchaus positiv. „Wir versuchen, wieder mehr Kapellener reinzuholen. Das kann schiefgehen, aber im Gegensatz zu den vergangenen Jahren haben wir jetzt keinen Druck mehr.“ Mit Blick auf den Verbleib von Goalgetter Alexander Hauptmann, Nils Mäker, Can Yücel, Stephan Wanneck, Manu Ioannidis, Robert Wilschrey, Yannick Ebert, David Dygacz, Nils Dübbert, Marco Czempik, Nico Bayer sowie Maik und Daniel Ferber blickt der Sportliche Leiter durchaus zuversichtlich in die Zukunft. „Wenn wir die neuen Spieler bekanntgeben, wird man sehen, welchen Weg wir einschlagen wollen.“

Einen wichtigen Part bei der Neuausrichtung übernimmt die in der Kreisliga A kickende Zweitvertretung. Für das mit großer Dankbarkeit (Ferber) verabschiedete Trainer-Duo Wolfgang Giesen und Rolf Neuenhausen, „die die Mannschaft in einer ganz schwierigen Phase übernommen hatten“, rückt Timo Haep in die Verantwortung. Ein Mann mit Stallgeruch, stand er dem SCK doch bereits als Jugendkoordinator und Coach der B-Jugend (U17) zu Diensten. In der Saison 2019/2020 war der 29-Jährige bis zur Winterpause (dann löste ihn Peter Hanschmann ab) für den B-Kreisligisten SG Neukirchen/Hülchrath tätig. „Er kennt die jüngeren Jahrgänge also ganz gut“, erklärt Ferber. Das ist darum von unschätzbarem Vorteil, weil in Patrick Aldenhoff, Nicolas Baboi, Rufat Javadzade, Max Kram, Ayman Lamrabti und Louis Mertens schon jetzt sechs Talente aus der A-Jugend den Kader der Zweitvertretung verstärken. Vom Nachbarn SG Orken/Noithausen (Kreisliga B) kommt der einst in Kapellen ausgebildete Rasa Cigerli,  Leopold Nürnberg (SV Rosellen II) passt mit erst 21 Jahren ebenfalls voll ins Konzept. Dem steht in Lukas Sander (TuS Grevenbroich II) bislang nur ein Abgang gegenüber.

Für die nötige Stabilität soll William Couttin  sorgen. Der 31-Jährige hatte sich in Kapellen nach seinem Wechsel vom SC Bliesransbach (Landesliga Südsaar) für zwei Spiele in der Landesliga versucht und war dann für zwölf Partien in der Reserve zum Einsatz gekommen. Dort arbeitet er als spielender Co-Trainer nun an der Seite von Timo Haep. Um den schnellen Draht zur sportlichen Leitung um Jörg Ferber kümmert sich fortan Jamie Kleischmann, der in der A-Liga-Truppe in der (offiziell) noch laufenden Spielzeit als Ersatztorhüter ohne Einsatz geblieben war. Mittelfristig soll an der Weimarstraße wieder die Bezirksliga ein Thema werden.

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