Fußball Marc Paul feiert einen Traumeinstand

Kapellen · Beim 5:2-Heimsieg des Fußball-Landesligisten SC Kapellen über den VfL Jüchen/Garzweiler trifft der Rückkehrer zweimal. Die Gäste verlieren in Thorben Schmitt früh einen ihrer wichtigsten Spieler mit einer Schulterverletzung.

Klar, wer sich im ersten Pflichtspiel nach seiner Rückkehr mit zwei Toren am 5:2-Heimsieg (Halbzeit 1:1) seiner Mannschaft beteiligt, ist ganz ohne Zweifel der „Man of the Match“, doch die entscheidenden Momente im Derby der Fußball-Landesliga zwischen Gastgeber SC Kapellen und dem VfL Jüchen/Garzweiler gestaltete Marc Paul nicht alleine. Dass der SCK bei scheußlichem Wetter vor 172 Zuschauern rein vom Ergebnis her einen optimalen Start ins Jahr fand, lag vor allem an diesen drei Szenen:

  Bereits in der 13. Minute ging Thorben Schmitt im Zweikampf mit Marcel Koch so hart zu Boden, dass die torgefährliche Fachkraft des VfL kurz darauf mit einer Schulterverletzung per Notarztwagen ins Krankenhaus gebracht werden musste. Noch zu zehnt fingen sich die Gäste, die kurz zuvor nach einem Freistoß von Sven Raddatz und anschließender Kopfballverlängerung von Kapitän Yannick Peltzer durch Jochen Schumacher in Führung gegangen waren, den Ausgleich. Marc Paul jagte die Kugel aus rund 20 Metern unters Gebälk. In der Folge erspielten sich die Hausherren die besseren Einschusschancen – die größte ließ Alexander Hauptmann nach einem Doppelpass mit Lennart Ingmann aus –, doch für VfL-Coach Michele Fasanelli stand eines fest: Wäre der für Schmitt gekommene Metin Türkay in der 20. Minute alleine vor Kapellens jungem Keeper Patrik Pesch nicht viel zu zögerlich zu Werke gegangen, „hätte die Partie einen anderen Verlauf genommen.“ Der Genickbruch für Jüchen sei allerdings das Freistoß-Tor von Marc Paul, der das Leder an der Mauer vorbei ins kurze Eck zirkelte, kurz nach dem Seitenwechsel gewesen, sagte Co-Trainer Torsten Müllers: „Da sind die Köpfe nach unten gegangen.“

Mit der erneuten Führung im Rücken konnte sich der Aufstiegskandidat den nun sichtlich angeschlagenen  Lokalrivalen in aller Ruhe zurechtlegen. Fasanelli: „Diese Qualität hat Kapellen dann einfach.“ Der von Ingmann in Position gebrachte Nils Mäker scheiterte noch an Paulußen (61.), als Jüchens Schlussmann nach einem langen Ball von Stephan Wanneck aus der eigenen Hälfte heraus jedoch das Timing im Herauslaufen fehlte, legte Mäker dem mitgesprinteten Dennis Schreuers den Ball lässig zum dritten Treffer auf.

Ab da entwickelte sich die in der ersten Hälfte noch völlig offene Partie fast zum Trainingsspiel für die Hausherren. Ein von Paulußen nur suboptimal ausgeführter Abstoß endete bei Schreuers, dessen feinen Pass Hauptmann mit dem 4:1 gekonnt veredelte. Und nur eine Minute später war das Duo auch für das 5:1 verantwortlich: Wieder legte Schreuers steil auf, diesmal lupfte Hauptmann die Kugel mit ganz viel Gefühl über Jüchens armen Keeper hinweg. Dem mochte VfL-Vorstandsmitglied Guido Roelen freilich keinen Vorwurf machen. „Ihm fehlte die Spielpraxis – und er hat uns in der Vergangenheit genug Spiele gerettet.“

Kapellens Sportlicher Leiter Jörg Ferber hakte den deutlichen Erfolg gewohnt sachlich ab. „Wir haben verdient gewinnen. Am Ende hatte der Gegner nichts mehr zuzusetzen.“ Und mit Blick aufs nächste Match fügte er hinzu: „Dieser Sieg war gar nichts wert, wenn wir am Sonntag gegen den 1. FC Mönchengladbach verlieren.“

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