Fußball Jüchen befreit sich

Jüchen · Im Landesliga-Lokalduell holen die VfL-Fußballer beim 3:1-Sieg gegen erschreckend schwache Holzheimer den ersten Dreier.

 Überragend: Der pfeilschnelle Jüchener Linksaußen Kosta Jamarishvili war am Ball von Marcus Buchen und den Holzheimern nicht zu stoppen und bereitete alle drei Tore seines VfL vor.

Überragend: Der pfeilschnelle Jüchener Linksaußen Kosta Jamarishvili war am Ball von Marcus Buchen und den Holzheimern nicht zu stoppen und bereitete alle drei Tore seines VfL vor.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Vom Niveau her war es sicherlich eines der schlechtesten Spiele der noch jungen Landesligasaison. Interessiert war der erleichterte Trainer Michele Fasanelli nach dem 3:1-Erfolg (2:0) seines VfL Jüchen/Garzweiler im Lokalderby gegen die Holzheimer SG aber nicht: „Das ,Wie’ und ,Warum’ ist mir heute, ehrlich gesagt, völlig egal. Es zählt nur, dass wir endlich den ersten Saisonsieg haben.“ Durch den hochverdienten Heimsieg gibt der VfL die Rote Laterne an den Lokalrivalen aus Odenkirchen ab und zieht auch an Holzheim vorbei.

Zu verdanken war das vor allem Kosta Jamarishvili. Der nicht immer einfache Linksaußen, der vor Wochen mit seiner Nichtberücksichtung für den Kader von Fasanelli noch einen Denkzettel erhalten hatte, präsentierte sich von seiner besten Seite. Mit seinen Tempodribblings war er von der viel zu langsamen Holzheimer Hintermannschaft um Tom Nilgen nicht zu stoppen und bereitete alle drei Tore vor. Herausheben wollte der Coach seinen Unterschiedsspieler aber nicht: „Wir waren heute wieder ein Team. Das waren wir letzte Woche nicht. Und wenn wir als Mannschaft auf dem Platz stehen, dann spielen wir einen ganz anderen Fußball.“ Diese Einstellung hatte Fasanelli beim 1:4 in Düsseldorf in der Vorwoche komplett vermisst.

Die aggressiven Jüchener hatten wenig Probleme damit, das Spiel zu kontrollieren und erstickten die Aufbauversuche der HSG schon im Ansatz. „Wir haben überhaupt nicht ins Spiel gefunden und mussten viel über lange Bälle machen. Das ist eigentlich überhaupt nicht unser Ding“, fand Gästetrainer Guido van Schewick. Bereits nach 21 Minuten war Jamarishvili zum ersten Mal auf und davon, dribbelte im Alleingang drei Holzheimer aus und brachte den Ball zu Sven Raddatz, der mühelos zur Führung traf. Viel zu einfach ging es auch fünf Minuten später: Der stark abseitsverdächtige Thorben Schmitt leitete auf Jamarishvili weiter, wieder war der Georgier nicht zu stoppen und legte Raddatz das 2:0 auf. Der Ex-Kapellener hätte sogar einen Dreierpack schnüren können, wenn er nach einer Flanke von - natürlich - Jamarishvili aus kurzer Distanz völlig frei das Tor getroffen hätte.

Sein Meisterstück machte der Vorlagengeber beim 3:0 (73.). Ein Konter über Manuel Sousa und ihn war eigentlich schon erstickt, bevor der Linksaußen zwei Mann im Alleingang überrannte und Sousa den Treffer vorbereitete. Dennoch hätte die HSG in der Schlussphase herankommen können: Beim harmlosen Schuss von Maurice Girke zum 1:3 patzte VfL-Schlussmann Dominik Lingweiler (80.), danach hätten Yannick Joosten und Pascal Schneider jeweils einen Elfmeter bekommen können - wenn nicht müssen. „Ein paar Entscheidungen waren definitiv unglücklich“, fand van Schewick, stellte aber im selben Atemzug klar: „Daran die Niederlage aufzuhängen, wäre mir zu einfach. Wir haben verdient verloren, weil wir überhaupt kein gutes Spiel gemacht haben.“ Man kann sogar noch weiter gehen: Spielen die Holzheimer, die in der Vorwoche beim 6:1 gegen Fischeln noch eine Gala ablieferten, weiter so schwach wie in Jüchen, steigen sie mit Sicherheit ab.

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