Fußball Kapellen fühlt sich vom Glück verlassen

Rhein-Kreis · Der SCK gerät beim 2:2 in Rath schon wieder in Unterzahl. Im Tabellenkeller der Landesliga unterliegt Holzheim trotz starker zweiter Hälfte Tabellenführer Velbert mit 1:4. Drei Elfmeter gegen Jüchen/Garzweiler beim 2:6 in Cronenberg.

 Die Einsamkeit des Torhüter in seinem Kasten: Patrik Pesch fehlt mit dem SC Kapellen das Glück im Aufstiegskampf der Fußball-Landesliga.

Die Einsamkeit des Torhüter in seinem Kasten: Patrik Pesch fehlt mit dem SC Kapellen das Glück im Aufstiegskampf der Fußball-Landesliga.

Foto: HUBERT WILSCHREY HWFotos.de

Einen gebrauchten (Spiel-)Tag erwischten die drei Vertreter des Fußballkreises 5 Grevenbroich/Neuss zum Start ins Osterfest: Jüchen und Holzheim gingen komplett leer aus und auch Kapellen war mit dem Punkt alles andere als zufrieden.

Cronenberger SC  – VfL Jüchen/Garzweiler 6:2 (3:1). Jüchens Trainer Georg Krahwinkel benötigte nur einen Satz, um die Pleite beim Aufstiegskandidaten zu erklären: „Individuelle Fehler in der ersten, drei Elfmeter in der zweiten Hälfte – das ergibt in der Summe eine 2:6-Niederlage.“ Vielleicht wäre für die Gäste, die nach dem von Danny Hepner vorbereiteten Kopfballtreffer Metin Türkays zum 1:1 (15.) sogar mal auf Augenhöhe agierten, mehr drin gewesen, wenn der in seinen Leistungen extrem unbeständige Keeper Dominik Lingweiler einen besseren Abend erwischt hätte: Sowohl beim 0:1 (14.), als er einen Schuss Marvin Mühlhauses aus dem Mittelkreis heraus passieren ließ (Krahwinkel: „Den kann man auch mal halten.“), als auch bei den Toren von Sercan Er (Freistoß zum 1:2/37. Minute) und von Goalgetter Ercan Aydogmus (1:3/38.) machte der mitunter so starke Schlussmann keine gute Figur. Den von Davide Leikauf (52.) verwandelten Hand- sowie die von Tarkan Türkmen (55.) und Kabiru Hashim Mohammed (81.) genutzten Foulelfmeter – zwischendurch traf Metin Türkay noch zum 2:5 (59.) – mochte Krahwinkel nicht mehr kommentieren. Stattdessen wünschte er allen Fußballfreunden „Frohe Ostern“ und machte sich gemeinsam mit Kapitän Jonas Kell von dem im einem Talkessel gelegenen Horst-Neuhoff-Sportplatz in Wuppertal auf den steilen Anstieg zu seinem Wagen.

Rather SV – SC Kapellen 2:2 (2:2). Erneuter Rückschlag für den SCK im Aufstiegskampf – und genau da hakte Trainer Oliver Seibert ein. „Klar, die letzten Ergebnisse geben das nicht wieder, obwohl wir den gleichen Punkteverlauf wie in der Hinrunde haben. Aber die Mannschaft steht zusammen wie eine 1, verkörpert zu 100 Prozent den Rhein-Kreis Neuss. Sie spielt mit Abstand den attraktivsten Fußball im Kreis. Und es tut mir unfassbar weh und unfassbar leid, dass sie dafür einfach nicht belohnt wird.“ So wie in Rath: Nach Toren von Marcel Schröder (17.) und David Pira (21.) auf für ihn unerklärliche Art und Weise mit 0:2 ins Rückstand geraten, habe sie eine „unfassbare Mentalität“ gezeigt, fand der Coach. Dass der durch Treffer von Robert Wilschrey (Elfmeter nach Foul an Manu Ioannidis) und Marc Paul eingeleitete Aufschwung durch die Ampelkarte gegen Marcel Koch noch vor dem Seitenwechsel jäh gestoppt wurde, machte Seibert wütend: „Marcel macht als Innenverteidiger zwei ganz normale Fouls und bekommt dafür zweimal Gelb. Wenn das die Linie des Schiedsrichters ist, wäre das ja okay. Aber beim Gegner erhält mein Kollege die Möglichkeit, seinen gefährdeten Spieler auszuwechseln, obwohl er nach seiner Gelben Karte noch mehrfach foult.“ Trotz Unterzahl hätten Alexander Hauptmann und Marc Paul im zweiten Abschnitt für die Gäste treffen können: Doch dem Ex-Kapellener Selcuk Yavuz sei es, so Seibert fassungslos, tatsächlich gelungen, die Kugel von der Linie zu kratzen und bei der zweiten Großchance habe Torhüter Max Möllemann im Fallen noch irgendwie seinen Fuß an den Ball bekommen.

TVD Velbert – Holzheimer SG 4:1 (2:0). Nach sechs Spielen ohne Niederlage hat es die HSG beim Tabellenführer erwischt. Kein Beinbruch für Co-Trainer David Rodriguez, der die Amtsgeschäfte ab Dienstag wieder an seinen von einem Hörsturz genesenen „Chef“ Guido van Schewick übergibt, aber vermeidbar. Denn nach schwieriger Anfangsphase und dem Gegentreffer von Alexander Fagasinski (12.) kamen die Gäste besser ins Spiel, verloren dann aber Yannick Joosten mit einer Muskelverletzung (37.). „So etwas wie der Knackpunkt“, sagte Rodriguez. Nur zwei Minuten später markierte Aleksandar Stanojevic das 2:0 für Velbert. Kurz nach Wiederbeginn besorgte Oliver Esser nach einem mächtigen Freistoß von Tom Nilgen in Abstaubermanier den Anschluss. „Und danach haben wir eine Doppelchance, da müssen Oliver Esser oder Bozidar Mestrovic einfach das 2:2 machen“, haderte Rodriguez: „Unsere zweite Hälfte war schon sehr stark. Da haben wir Velbert richtig zum Nachdenken gebracht.“ Spät trafen Erhan Zent (82.) und lexandru-Mihai Habazum (90.+3) zum Endstand.

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