Fußball ist längst nicht alles

Neuss · Es ist schön, dass sich eine Institution wie die Konrad-Adenauer-Stiftung des Themas Sport annimmt. Es ist schön, dass Bundes-Gesundheitsminister Hermann Gröhe seine Kontakte spielen lässt und eine solch prominent besetzte Gesprächsrunde nach Neuss holt. Dass der DFB-Präsident mal die fußball-schwächste Großstadt Deutschlands (3 Bezirks-, 4 A-Kreisligisten) besucht, wäre sonst sicher nicht vorgekommen. Und gut unterhalten, vor allem dank Toni Schumacher, wurden die 250 Zuhörer des "Neusser Stadtgesprächs" auch.

Nur einer Antwort auf die in der Einladung gestellte Frage: "Was bewegt der Fußball heute?" sind sie nicht näher gekommen. Wie denn auch? Wenn ein Trio aus dem Fußball-Lager über Fußball "diskutiert", ist das ungefähr so, als wenn drei CDU-Bundestagsabgeordnete auf der Bühne darüber debattieren, warum man nicht SPD wählen sollte. Ein Gegenredner, einer aus einer anderen Sportfraktion, hätte der Gesprächsrunde gut getan. Säbelfechter Max Hartung hätte sicher gerne vom Alltag all der anderen Sportler erzählt, der so ganz anders aussieht als der der "geerdeten und bodenständigen" Fußball-Profis.

Und darüber, warum der deutsche Sport (siehe Rio) international ins Hintertreffen gerät, was auch (nicht nur) mit der Dominanz des Fußballs zu tun hat. Vielleicht gibt's dazu mal eine neue Gesprächsrunde.

volker.koch@ngz-online.de

(NGZ)
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