Fußball Brisantes Derby Holzheim gegen Jüchen

Rhein-Kreis · Im direkten Duell an der Reuschenberger Straße zählt für die Kellerkinder im Abstiegskampf der Fußball-Landesliga nur ein Sieg. Der SC Kapellen will im Heimspiel gegen den FC Remscheid seine Aufholjagd unbedingt fortsetzen.  

 Beim 3:1-Sieg des VfL Jüchen/Garzweiler im Hinspiel war Konstantine Jamarishvili (r.) auch nicht von Marcus Buchen zu stoppen. Der feine Techniker bereitete alle drei Treffer der Gastgeber vor.

Beim 3:1-Sieg des VfL Jüchen/Garzweiler im Hinspiel war Konstantine Jamarishvili (r.) auch nicht von Marcus Buchen zu stoppen. Der feine Techniker bereitete alle drei Treffer der Gastgeber vor.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Ja, ist denn schon wieder Weihnachten? Nein, doch rechtzeitig vor dem Abschluss der närrischen Jahreszeit am (spielfreien) nächsten Wochenende haben die drei Vertreter des Fußballkreises 5 Grevenbroich/Neuss in der Landesliga, Gruppe 1, ihre Wunschzettel fertig. Ganz oben auf der Liste steht folgendes Szenario: erst ein Sieg, dann die Pappnase auf und schließlich rein ins Vergnügen.

Im Lokalduell mit Gastgeber Holzheimer SG am Sonntag (Anstoß 15 Uhr) könnte sich der VfL Jüchen/Garzweiler mit dem zweiten Sieg in Folge – ein Kunststück, das den Mannen von Trainer Michele Fasanelli in dieser Saison erst einmal gelungen ist – sogar ein kleines Stück von der Abstiegszone absetzen. Vorsitzender Christoph Sommer weiß um die „große Chance, aber auch um die große Gefahr.“ Denn bei einer Niederlage steckte der VfL wieder mittendrin im größten Schlamassel. Genau daraus könnte sich das Schlusslicht aus Holzheim befreien – allerdings plagen den Neuling ausgerechnet jetzt riesige Personalprobleme: Kunstschütze Tom Nilgen ist schwer erkältet und hat nur eingeschränkt trainiert. Fällt er aus, zierte sein Name die mit Eser Pekin, Thorsten Linnemeier, Simon Kozany, Simon Petri, Kevin Dyla und Pascal Schneider eh schon prominent besetzte Ausfallliste. „Das würde jede Mannschaft in Schwierigkeiten bringen“, sagt Trainer Guido van Schewick, möchte das aber nicht als Ausrede gelten lassen und verspricht: „Wir werden eine gute Mannschaft auf den Platz schicken.“

Damit rechnen die Gäste ganz fest. „Das wird noch eine Ecke schwerer als letzte Woche beim 2:0 gegen den MSV Düsseldorf“, mahnt Sommer, fügt mit Blick auf den 3:1-Sieg im Hinspiel indes selbstbewusst hinzu: „Wir wissen um die Stärken der Holzheimer vor allem im Offensivbereich. Wir wissen aber auch, wie wir sie schlagen können.“ Auch ohne die Langzeitverletzten Tobias Daumen und Thorben Schmitt, zu denen sich am Sonntag auch die angeschlagenen Simon Sommer, Sven Rixen und Manuel Sousa gesellen könnten, sieht er den VfL im Vorteil: „Holzheim spielt im ersten Jahr in der Landesliga, wir schon im vierten.“ Genau da will van Schewick in diesem „Sechs-Punkte-Spiel“ ansetzen: „Für uns stand von Anfang an fest, dass wir nur um den Klassenerhalt spielen werden, dagegen ist Jüchen mit ganz anderen Erwartungen in die Saison gegangen. Natürlich wollen wir nicht auf einem Abstiegsplatz stehen, aber eigentlich ist noch gar nichts passiert. Wir sind immer noch auf Schlagdistanz zu den rettenden Plätzen.“ Und er verspricht: „Wir wissen, dass Jüchen eine wirklich gute Mannschaft auf dem Platz stehen hat. Aber wir kennen die Spieler und wissen, auf wen wir aufpassen müssen.“

Viel weiter oben in der Tabelle der Landesliga hält auch der SC Kapellen den Druck hoch. „Denn oben ist es ja genauso spannend wie unten“, stellt der Sportliche Leiter Jörg Ferber fest. Darum blicken auch die Kellerkinder auf das Gastspiel des auf einem Abstiegsplatz stehenden FC  Remscheid am Sonntag im Erftstadion. Schon aus eigenem Interesse würde der SCK den lokalen Mitbewerben aus Holzheim und Jüchen gerne unter die Arme greifen, ist aber noch vom mühsamen 2:1-Hinspielsieg in Remscheid  gewarnt. „Das wird kein Spaziergang“,  sagt Ferber, der die Mannschaft aber im neuen Jahr auf einem guten Weg sieht: Nach den Siegen über Jüchen/Garzweiler (5:2) und am Sonntag im Topspiel beim 1. FC Mönchengladbach (3:2)  ist Aufstiegsplatz zwei nur noch zwei Punkte entfernt. Ferber ist jedoch kein Freund regelmäßiger Hochrechnungen. „Du kannst rechnen wie du willst, du musst deine Spiele erstmal gewinnen.“

Genau daran hält sich die Truppe von Trainer Oliver Seibert, der Ferber eine überragende Trainingsleistung bescheinigt. Dass der in der Innenverteidigung eigentlich gesetzte Nils Dübbert (zurück aus dem Urlaub) gegen Remscheid wohl erst mal auf der Bank sitzt, zeigt, wie schlagkräftig der Kader ist. Ferber: „Robert Wilschrey und Marcel Koch haben das in Mönchengladbach gut gemacht.“ Auch Can Yücel, über Monate unverzichtbare Stammkraft, muss sich nach seiner Krankheit geduldig in die Anfangself zurückkämpfen, was auf seiner Position bei Konkurrenten wie Lennart Ingmann, Marc Paul und Stephan Wanneck nicht sonderlich verwundert. Ferber bestätigt: „Die Qualität im Mittelfeld ist halt besonders groß.“      

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