Fußball Die SG Kaarst schöpft neue Hoffnung

Rhein-Kreis · Bezirksliga: Nach dem ersten Saisonsieg will die SG im Kellerduell nachlegen. Ligaprimus Kleinenbroich erwartet ein schwieriges Auswärtsspiel in Mönchengladbach. Jüchen setzt mit dem Selbstvertrauen der letzten Wochen voll auf Sieg.

 Volle Konzentration: Teutonia Kleinenbroich will beim SV Lürrip seine Serie aufrecht erhalten und Spitzenreiter bleiben. Im Vorjahr verlor die Mannschaft um Defensiv-Routinier Stefan Siebott (r.) noch 0:2 in Mönchengladbach.

Volle Konzentration: Teutonia Kleinenbroich will beim SV Lürrip seine Serie aufrecht erhalten und Spitzenreiter bleiben. Im Vorjahr verlor die Mannschaft um Defensiv-Routinier Stefan Siebott (r.) noch 0:2 in Mönchengladbach.

Foto: ja/Dieter Wiechmann

  Was ein einzelnes Spiel alles bewirken kann, wird gerade am Beispiel der SG Kaarst sichtbar. Wochenlang lag die SG auf dem letzten Tabellenplatz, holte zwei mickrige Pünktchen aus den ersten zehn Spielen und war mit rekordverdächtigen 46 (!) Gegentoren die Schießbude der Bezirksliga. Am  Wochenende gelang dem Schlusslicht der erste Saisonsieg und der hauchte der Mannschaft von Trainer Andre Jansen neues Leben ein.

Zugegeben: Alle Sorgen haben die Kaarster noch längst nicht über Bord geworfen. Die Tabellensituation bleibt gleich. Dennoch wurden sie wach geküsst. „Der Sieg war Balsam für die Seele und für die Stimmung ungemein wichtig“, beschreibt der Trainer das aktuelle Stimmungsbild im Kaarster Sportzentrum. Jansen hofft insgeheim, dass dieses positive Erlebnis seine Jungs beflügelt. „Man will natürlich weiter so Wochenenden erleben“, sagt Jansen.

Eine super Gelegenheit dafür wäre bereits das nächste Wochenende. Gegen den Vorletzten TDFV Viersen wittern die zum Leben erweckten Kaarster die große Chance, die ungeliebte „rote Laterne“ abzugeben. Jansen mimt jedoch den Realisten und tritt auf die Euphoriebremse. „Viersen ist von den Einzelspielern deutlich besser als der Tabellenplatz es darstellt“, übt sich Jansen in Understatement. Im Falle einer Niederlage ginge die Welt in seinen Augen auch nicht unter. „Der Abstieg wird nicht in diesem  Spiel entschieden“, sagt Jansen. Unrecht hat er mit dieser Aussage nicht. Doch auch er wird wissen, wie wichtig ein Erfolgserlebnis in Viersen (Samstag, 15.30 Uhr) sein kann. Es wäre ein richtiges Lebenszeichen.

Der SC Teutonia Kleinenbroich befindet sich seit Wochen in einer Wohlfühloase. Spitzenreiter, ungeschlagen und die zwei Unentschieden brachten die Teutonia zwar zum Wanken, aber nicht zum Fall, wie sie beim 5:0-Sieg in der Vorwoche eindrucksvoll unter Beweis stellten. Da passt es auch ins Bild, dass Erfolgstrainer Norbert Müller sich von einer heftigen Erkältung nicht unterkriegen lässt. „So krank kann ich gar nicht sein, dass ich nicht an der Seitenlinie stehe“, bestätigt Müller seine Anwesenheit beim Auswärtsspiel gegen den SV Lürrip (Freitag, 19.30 Uhr). Der kommende Gegner bereitet Müller dabei wesentlich mehr Sorgen als sein gesundheitlicher Zustand.

„Das sind zwei Teams auf Augenhöhe. Wir sind gewarnt“, zollt Müller den Mönchengladbachern Respekt. Den Kontrahenten kennt der Ligaprimus noch bestens aus dem Vorjahr und erinnert sich nur ungern an das Hinspiel. „Beim 0:2 in Lürrip haben wir kein Land gesehen. Wir sind nicht viel stärker als die“, warnt Müller. Viel stärker waren sie allerdings im Rückspiel, als sie 5:2 in der heimischen Festung siegen konnten. Auch diese Saison spricht die Form klar für die Kleinenbroicher. „Die Stimmung ist aufgrund der Serie natürlich toll. Das gibt dann auch nochmal eine gewisse Extra-Motivation, wenn die Beine schwer werden im Spiel. Keiner will diese Serie reißen lassen“, erhofft sich Müller einen Vorteil. Im Moment scheint es zumindest so, als könne die Teutonia nichts so leicht umhauen.

Noch besser als bei Kleinenbroich läuft es zur Zeit für den VfL Jüchen-Garzweiler. Zumindest, wenn man die letzten sechs Spiele betrachtet, war keiner besser als der Landesligaabsteiger: Sechs Siege feierte das Team von Trainer Marcel Winkens zuletzt in Folge. Bei der DJK Dilkrath (Samstag 16 Uhr) soll der siebte folgen. „Jetzt wollen wir auch da oben bleiben. Das ist unser Anspruch“, nimmt Winkens seine Mannschaft in die Pflicht. „Da oben“ ist momentan der dritte Platz. In dieser Region wähnte sich der VfL auch vor der Saison und setzte dafür im Sommer einiges in Bewegung. „Wir sind eine homogene Truppe und die Spieler fühlen sich wohl im Verein. Das spiegelt sich jetzt in den Leistungen wider“, erklärt Winkens den aktuellen Lauf. Gegner Dilkrath sei eine „Wundertüte“, so Winkens. In Jüchen konzentriert man sich derzeit sowieso mehr auf die eigene Leistung.

Neben den beiden Höhenfliegern und den wachgeküssten Kaarstern, will die SG Rommerskirchen/Gilbach beim Tabellenvierten Mennrath Wiedergutmachung (Freitag, 20 Uhr). Bayer Dormagen hinkt den eigenen Ansprüchen weiterhin hinterher und will beim SF Neuwerk dreifach punkten (Samstag, 15 Uhr). Der SV Uedesheim hingegenb droht beim SV Vorst weiter abzurutschen (Freitag, 19.30 Uhr). Gnadental will in Gruppe eins die guten Leistungen der letzten Wochen bestätigen (Anpfiff Sonntag 13 Uhr).

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