Mit Blick auf das Programm des TVK zum Jahresauftakt wird die Zurückhaltung verständlich: Aus den Partien gegen das Spitzentrio Hagen (34:35), Neuss (26:36) und Longerich (22:28) kamen die Korschenbroicher in der Hinrunde mit 0:6-Punkte heraus. Rogawska schiebt jedoch sofort nach: "Das heißt jetzt nicht, dass wir die ersten Spiele abschenken. Wenn wie die Chance bekommen, müssen wie sie nutzen." In Hagen zum Beispiel waren seine Jungs ganz nah dran an einer fetten Überraschung. "Dass wir da am Ende gar nichts geholt haben", ärgert der Coach noch immer, "denn da haben wir besonders im Angriff richtig vernünftig Handball gespielt." Das hat sein in Hagen tätiger Kollege Lars Hepp nicht vergessen, allerdings ist ihm bewusst, "dass wir ohne Neukirchen, Deppisch und Mantsch diesmal natürlich auf einen anderen Gegner, der spielerisch anders auftreten wird und sicherlich auch eine andere taktische Ausrichtung aufweist, treffen." Für Rogawska geht es in erster Linie darum, sich mit seinen Schützlingen ordentlich aus der Affäre zu ziehen: "Im Kampf um den Klassenerhalt zählt jedes Tor."

Zuletzt lief es gut: Vor der Weihnachtspause konnte der TV Korschenbroich vier von sechs Partien für sich entscheiden und acht von zwölf Punkten einfahren. Lediglich beim VfL Gummersbach II und gegen die SG Schalksmühle-Halver blieb er ohne Zähler. Damit ging der TVK als Zehnter (12:18-Punkte) ins neue Jahr - fünf Zähler vor der Ahlener SG, die mit 7:23-Punkte den ersten Abstiegsplatz belegt. Hagen unterlag dagegen in dieser ansonsten makellosen Spielzeit nur beim Longericher SC (28:29) und trennte sich im Topspiel 29:29-Unentschieden vom Neusser HV. Im Gegensatz zur Lage in der Waldsporthalle hat sich die personelle Situation bei den Grün-Gelben über den Jahreswechsel leicht verbessert: Zwar fällt Jan-Lars Gaubatz mit seinem Teilriss der Plantarfaszie noch einige Zeit aus, dafür ist aber in Flügelflitzer Dragan Tubic ein anderer Linkshänder nach seinem Haarriss im Lendenwirbel ins Mannschaftstraining zurückgekehrt und sollte bis Samstag wieder voll einsatzfähig sein.

Ihren Liga-Einstand im Trikot des TVK geben morgen Abend Steffen Brinkhues (kam vom ART Düsseldorf) und Peer Pütz (TuS 82 Opladen): "Beide haben aber erst einige Einheiten mit der Mannschaft absolviert", gibt Rogawska zu bedenken. "Wir müssen ihnen daher noch etwas Zeit geben. Aber sie haben schon gezeigt, dass sie uns weiterhelfen werden." Bei Pütz (25), der auf der Linksaußen-Position Simon Förster (beruflich nach London) ersetzt, könnte die Eingewöhnung schneller vonstatten gehen, "denn er bringt aus seiner Zeit bei Eintracht Hagen Erfahrung aus der 3. Liga mit", erklärt der Coach. Brinkhues, obgleich absoluter Wunschkandidat des TVK, sei mit seinen 19 Jahren dagegen noch sehr, sehr jung. "Und es ist sein erstes Jahr als Rückraumspieler auf Halblinks."