Hockey Für Neuss gibt es keine Entschuldigungen mehr

Neuss · Im Fernduell mit Nürnberg um den Klassenverbleib in der Hockey-Bundesliga benötigt Schwarz-Weiß morgen den Heimsieg über Krefeld.

 Im Heimspiel gegen den Crefelder HTC muss auch der für Neuss tätige Pakistani Waqas Akbar (r.) einen Sahnetag erwischen.

Im Heimspiel gegen den Crefelder HTC muss auch der für Neuss tätige Pakistani Waqas Akbar (r.) einen Sahnetag erwischen.

Foto: Lothar Berns

Um die Bedeutung der Partie im heimischen Jahnstadion gegen den Crefelder HTC in Worte zu fassen, braucht Omar Schlingemann nur einen Satz: "Wir müssen gewinnen. Punkt." Schließlich weiß der Trainer des in argen Abstiegsnöten steckenden Hockey-Bundesligisten HTC SW Neuss, dass der punktgleiche Konkurrent Nürnberger HTC an diesem Wochenende zu Hause gegen den Spitzenreiter Harvestehuder THC und RW Köln (4.) gleich zweimal Gelegenheit hat, sein Konto aufzufüllen.

Mit den Franken beschäftigt sich Schlingemann vor seinem morgen Nachmittag um 14 Uhr angepfiffenen Match freilich nicht. Er kümmert sich im Endspurt der Saison nur um Dinge, die er beeinflussen kann. Vor allem mit dem, was in den Köpfen seiner Spieler vorgeht. Das Hauptproblem hat er mittlerweile herausgeschält: "Es darf nicht sein, dass der Einzelne Entscheidungen trifft, die außerhalb des abgesprochen Systems liegen. Das ist sicher gut gemeint, hilft der Mannschaft aber nicht. Ein Spieler kann nur kreativ sein, wenn er weiß, was die anderen machen." Eine Vorgabe, die keinen Raum für Kompromisse lässt. Da ist Schlingemann eisenhart, "und wenn ich es nicht schaffe, dies der Mannschaft einzuimpfen, bin ich vielleicht der falsche Mann". Harte Worte. Dabei sieht Abteilungsleiter Thomas Draguhn gute Chancen, dass der Niederländer seine gute Arbeit in Neuss auch dann fortsetzen werde, wenn das mit dem Klassenverbleib schiefgehe. Schlingemann betont darum ausdrücklich, dass er keineswegs sauer auf seine Jungs sei, "aber es gibt für uns keine Entschuldigungen mehr. Es ist an der Zeit, zu zeigen, was wir gelernt haben. Und zwar jetzt!"

Hilfe aus Krefeld ist dabei nicht zu erwarten. Auch wenn Trainer Matthias Mahn mit seinem Team um Olympiasieger Oskar Deecke und den Neusser Tim Blasberg das Final-Four-Turnier um die Deutsche Meisterschaft bereits verpasst hat, ist für ihn auch Rang fünf ein durchaus lohnendes Ziel. Mit Blick auf das 2:2 im Hinspiel weiß er genau, was ihm und seinen Schützlingen im Lokalderby blüht: "Neuss braucht jeden Punkt, deshalb erwartet uns ein heißer Tanz."

Eigentlich hatte Schwarz-Weiß die Partie verlegen wollen, da studienbedingt in Thomas Hinsken und Lukas Teepe (liegt aber nun mit seinem im Spiel gegen Mülheim erlittenen Wadenbeinbruch ohnehin für Monate aus Eis) wichtige Akteure ausfallen. Doch da spielten die Krefelder nicht mit. Kein Problem für Schlingemann, "wir haben auf jeden Fall das Potenzial, um dieses Spiel zu gewinnen".

Von entscheidender Bedeutung im Abstiegskampf könnte die Einstellung der Spitzenteams sein. Rein nach der Tabelle dürften Neuss und Nürnberg am Wochenende leer ausgehen. Doch da die Play-off-Plätze bereits vergeben sind, bleibt abzuwarten, mit welcher Motivation Harvestehude und Köln in Nürnberg antreten. Der mit Rot-Weiß auch in der Euro Hockey League beschäftigte Trainer Frederik Merz zur Lage im Tabellenkeller: "Das ist nicht unser Thema."

(NGZ)
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