Lokalsport Für Neuss ein Spiel von historischen Dimensionen

Neuss · Erstmals stehen sich die Nachwuchs-Handballer von NHV und TSV Bayer Dormagen in der Bundesliga gegenüber.

Nachbarschaftsduelle haben immer ihren Reiz, mitunter auch Brisanz. Dieses hier bildet da keine Ausnahme, im Gegenteil: Morgen um 16 Uhr stehen sich in der Hammfeldhalle erstmals die Nachwuchs-Handballer des Neusser HV und des TSV Bayer Dormagen in der A-Jugend-Bundesliga gegenüber.

Aus Sicht der Gastgeber ein Spiel von wahrhaft historischen Dimensionen. Denn jahrzehntelang waren die Kräfteverhältnisse im "Handball-Kreis" eindeutig geklärt: Dormagen war die unangefochtene Nummer eins, selbst die Zwangsversetzungen in Regionalliga und Dritte Liga brachten dieses "eherne Gesetz" nicht ins Wanken. Jetzt begegnen sich NHV und TSV Bayer mindestens auf Augenhöhe. Doch während in der aktuellen Drittliga-Tabelle die Neusser ihren Nachbarn den Rang abzulaufen scheinen, liegen die Verhältnisse im Nachwuchsbereich (noch) anders: "Dormagen ist sicher ein Favorit auf den Titel," sagt NHV-Trainer Mark Dragunski mit Blick auf die morgigen Gäste, die bislang alle ihre vier Begegnungen gewannen - darunter die gegen ihre härtesten Konkurrenten aus dem Vorjahr GWD Minden, VfL Gummersbach und TuSEM Essen. "Da kommt eine ganz schwere Aufgabe auf uns zu. Dormagen ist individuell sehr stark", weiß Dragunski.

Trotzdem, findet der Ex-Weltmeister auf der NHV-Bank, brauchen sich seine Schützlinge, die nach ihrem Aufstieg drei Punkte (37:21 über Nettelstedt, 29:29 in Düsseldorf) eingefahren haben, nicht zu verstecken: "Wir haben nichts zu verlieren, wollen einen großen Fight liefern und versuchen, die Überraschung zu schaffen."

Dass dafür alles stimmen muss, darüber ist sich Dragunski im Klaren: "Wir müssen vor allem in der Defensive voll dagegen halten und unseren besten Handball zeigen, wenn wir eine Chance haben wollen." Dafür müssten seine Schützlinge jedoch mit mehr Konsequenz und weniger Fehlern spielen als in Düsseldorf. Da kam es natürlich ungelegen, dass wegen Umbauarbeiten die Hammfeldhalle nur für zwei Trainingseinheiten zur Verfügung stand: "Wir werden das Beste daraus machen", kündigt Dragunski an und hofft, dass "uns möglichst viele Zuschauer dabei helfen."

(NGZ)
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