Lokalsport Für Eagles beginnt Mission Titelverteidigung

Kaarst · Zum Saisonauftakt tritt der Deutsche Meister im Skaterhockey aus Kaarst am Samstagabend beim Neuling Commanders Velbert an.

 Die Crash Eagles Kaarst 2018: (h.v.l.) Trainer Georg Otten, Tim-Niklas Wolff, Jakob Matzken, Tobias Wolff, Ivo Puhle, Moritz Otten. (M.v.l.) Leonard Oehme, Nils Lingscheidt, Tim Dohmen, Niels Pniewski, André Ehlert, Co-Trainer Volker Evertz. (v.v.l.) Richard Steffen, Lennart Otten, Thimo Dietrich, Philipp Inger, Dominik Boschewski, Felix Wuschech, Niclas Stobbe. Es fehlt: Christian von Berg.

Die Crash Eagles Kaarst 2018: (h.v.l.) Trainer Georg Otten, Tim-Niklas Wolff, Jakob Matzken, Tobias Wolff, Ivo Puhle, Moritz Otten. (M.v.l.) Leonard Oehme, Nils Lingscheidt, Tim Dohmen, Niels Pniewski, André Ehlert, Co-Trainer Volker Evertz. (v.v.l.) Richard Steffen, Lennart Otten, Thimo Dietrich, Philipp Inger, Dominik Boschewski, Felix Wuschech, Niclas Stobbe. Es fehlt: Christian von Berg.

Foto: Eagles

Skaterhockey auf höchstem Niveau ist in Deutschland mittlerweile fast zu einem Closed Shop geworden, denn nach den Abstiegen des Ex-Meisters TV Augsburg (Bayern) und der Kassel Wizards (Hessen) kommen in der anstehenden Bundesliga-Saison mit Ausnahme der Bissendorfer Panther (Niedersachsen) alle Vereine aus Nordrhein-Westfalen. Also auch der Aufsteiger Commanders Velbert, am Samstag (Anpfiff 20 Uhr) im EMKA-Sportzentrum erster Gegner des Titelverteidigers Crash Eagles Kaarst.

Wer wird Meister? Klar, die Adler haben ihr erfolgreiches Team zusammengehalten. Der aus Duisburg zurückgekehrte Nationalspieler André Ehlert fällt nach seiner Schulter-OP zwar vier Monate aus, doch an den Ambitionen der Kaarster ändert das gar nichts. "Selbstverständlich wollen wir wieder oben mitmischen und unseren Titel verteidigen", sagt Trainer und Vorsitzender Georg Otten. Für die meisten Konkurrenten gilt die junge, dennoch über Jahre zusammengewachsene Truppe aus eigener Produktion sogar als Topfavorit. Allerdings hat Otten neben den "üblichen Verdächtigen Oberhausen, Krefeld und Köln" vor allem auch Pokalsieger Samurai Iserlohn, SHC Rockets Essen und die Highlander Lüdenscheid auf dem Radar. Bestätigung findet er bei seinem für die Duisburg Ducks zuständigen Kollegen Gordon Kindler: "Lüdenscheid hat sich gut verstärkt, Essen ist eine Wundertüte und Köln steckt in einem Umbruch."

Wie gehen die Eagles mit ihrer neuen Rolle um? Auch wenn es die Kaarster zuletzt zweimal in Folge ins DM-Finale geschafft haben (2017 ging die Serie gegen Essen mit 1:2 verloren), möchte Otten festgehalten wissen: "Wir sind weiterhin das mit Abstand jüngste Team in der Liga. Dazu sind wir jetzt nicht mehr Jäger, sondern Gejagter." In einigen Phasen der Vorbereitung beschlich den Coach das ungute Gefühl, dass seine Mannen damit Probleme bekommen könnten. Seit dem Sieg beim Turnier der Köln Rheinos ist er indes überzeugt: "Ich bin zuversichtlich, dass wir wieder eine gute Saison spielen werden. Die Jungs sind wieder auf Betriebstemperatur."

Schadet die Dominanz der NRW-Klubs der Liga? Auf jeden Fall. "Wie willst du einem Laien denn vermitteln, dass das eine Bundesliga sein soll?", fragt Otten. "Der denkt doch, das ist eine Regionalliga, die sich zufällig so schimpft." Die vielen Derbys sind zwar gut für die Vereinskasse, trotzdem wünschen sich die Adler die Rückkehr der Vereine aus dem Norden sowie ganz besonders aus Berlin und Bayern. Otten ist guter Hoffnung: "In Augsburg ist man gerade dabei, endlich den eigenen Nachwuchs einzubinden - die kommen wieder. Auch in Deggendorf tut sich wieder was." Allerdings gibt er zu bedenken: "Das Niveau in der 1. Bundesliga ist so viel höher als das der 2. Liga. Für die Aufsteiger wird es immer schwerer, sich zu halten."

Warum gibt es so viele Eishockey-Spieler in der Liga? Die Essener Rockets haben es vorgemacht, waren mit ihren Kufenstars für einige Jahre sogar das Maß der Dinge in Europa. In der beginnenden Saison stehen Topleute wie Marcel Brandt (Düsseldorfer EG), Jan Barta (Moskitos Essen) und der aus Oberhausen zurückgekehrte Goalgetter Dominik Luft (Herner EV) im Kader von Neu-Trainer Michael Klein.

Otten weiß natürlich auch, dass Spieler, die ihren Job auf dem Eis hauptberuflich oder semiprofessionell ausüben, so gut wie jede Skaterhockey-Mannschaft besser machen können, sieht auf lange Sicht jedoch auf den eigenen Nachwuchs bauende Vereine wie die Düsseldorf Rams, Bissendorfer Panther, den HC Köln-West Rheinos oder die Crash Eagles eindeutig im Vorteil. "Fallen die Eishockey-Profis aus, sind die Folgen extrem, dann bricht das schöne Gebilde wie ein Kartenhaus zusammen. Es wäre schön, wenn das in die Köpfe der Verantwortlichen hineinkäme."

Wie stark ist der Auftaktgegner? Die Commanders weiß Otten nur ganz schwer einzuschätzen, denn beim Blick auf den Kader des Aufsteigers findet er "etliche Akteure, die dem Puck in der Regional-, Ober- oder sogar in der Deutschen Eishockey-Liga nachjagen. Darum bleibt abzuwarten, mit welchem Team Velbert gegen uns aufläuft." Doch auch die Eagles arbeiten weiter an ihrem Kader. "Vielleicht kriegen wir noch den ein oder anderen Spieler dazu", sagt Otten, stellt aber klar: "An unserer Strategie ändert sich nichts."

(NGZ)
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