Basketball Für die Elephants ist der Heimsieg Pflicht

Grevenbroich · Bei der Saisonpremiere am Samstag vor heimischem Publikum gegen Deutz muss der Basketball-Regionalligist aus Grevenbroich seine Misserfolgsserie beenden. Sonst droht dem Team von Coach Jason Price sogar der Abstiegskampf.

 Kike Garrido (r.), mit 19,0 Punkten im Schnitt bester Scorer der NEW’ Elephants, hat bislang die mit seiner Verpflichtung verbundenen Erwartungen mehr als erfüllt. Am Samstag ist der Spanier auch gegen Deutz gefragt.

Kike Garrido (r.), mit 19,0 Punkten im Schnitt bester Scorer der NEW’ Elephants, hat bislang die mit seiner Verpflichtung verbundenen Erwartungen mehr als erfüllt. Am Samstag ist der Spanier auch gegen Deutz gefragt.

Foto: HO

Es klingt schon seltsam, entspricht jedoch der Realität: Am Samstag (19.30 Uhr) kommt es in der Großsporthalle am Torfstecherweg in Gustorf zu einem Kellerduell: Der nach drei Spielen noch sieglose Deutzer TV ist zu Gast bei den NEW’ Elephants, deren Konto ebenfalls noch eine dicke Null ziert.

Doch derlei Kategorien kommen im Denken des seit dieser Saison nur noch als Manager für die Grevenbroicher Korbjäger zuständigen Hartmut Oehmen nicht vor. Für ihn ist der schlechteste Start seit der letzten Zweitliga-Saison 2006/2007 nicht mehr als eine Handlungsempfehlung. Er sieht die Sache so: „Wir hatten drei Auswärtsspiele, von denen du eins hättest gewinnen müssen und zwei hättest gewinnen können. Hast du aber leider nicht. Jetzt musst du gegen Deutz gewinnen. Sonst bist du ein Abstiegskandidat, das muss man ganz klar so sagen.“ An ein solches Szenario, stellt er klar, verschwende er jedoch gar keinen Gedanken: „Ich bin nicht unruhiger, als wenn wir mit zwei Siegen gestartet wären.“ So richtig gegen den Strich ist ihm nur die 70:73-Niederlage am Sonntag in Wulfen gegangen, hatten die Schlossstäder dabei doch im letzten Viertel einen komfortablen Zwölf-Punkte-Vorsprung verspielt. „Shit happens! Aber das darf uns eigentlich nicht passieren.“

Immerhin wissen die Elephants ziemlich genau, woran es gelegen hatte: Mit Wurfquoten von unter 30 Prozent sind in keiner Liga Spiele zu gewinnen. Darum ließ Coach Jason Price seine Schützlinge unter der Woche im Training immer wieder den Korb anvisieren, schickte sie in Zweikämpfe 1:1, 2:2 und 3:3. Stellvertretend für die hohe Eigenmotivation in der Truppe steht Gideon Schwich: Der 32-Jährige, in Rhöndorf (0/4 Würfe in 16:11 Minuten auf dem Feld) kein Faktor, reiste extra aus Aachen zum Individualtraining mit den Profis an. Dazu passt das von Price für die Heimpremiere gegen Deutz gewählte Motto: „Harte Arbeit schlägt Talent, wenn Talent nicht hart arbeitet.“ Oehmen drückt das so aus: „Unser Gegner am Samstag heißt auch ‘Innerer Schweinehund’. Wie groß ist die Bereitschaft, alles dafür zu tun, um den Knoten platzen zu lassen?“

Ganz leicht wird das gegen Deutz sicher nicht, denn die Gäste verfügen trotz ihrer Auftaktniederlagen gegen die RheinStars Köln (72:80), BG Dorsten (69:80) und die Dragons Rhöndorf (85:94) über großes Talent: Zu nennen ist vor allem Anton Geretzki (20 Jahre): Der 2,04 Meter große Power Forward, in dessen Vita Vereine wie Dragons Rhöndorf/Telekom Baskets Bonn und WWU Baskets Münster stehen, ist im Schnitt für 19,7 Punkte gut. „Der Junge kann Basketball spielen“, sagt Oehmen. Gleiches gilt für den 1,86 Meter großen Aufbauspieler Patrick Reusch. Der 26-Jährige, gereift bei den Telekom Baskets Bonn und den Dragons Rhöndorf, erzielt durchschnittlich 12,0 Punkte. Als er noch das Trikot des SC Bayer 05 Uerdingen trug, hatte ihn Oehmen mal nach Grevenbroich lotsen wollen. Mit 10,3 Zählern dritter Spieler bei den Kölnern in zweistelligen Punkteregionen ist Timo Steffens (27), 1,98 Meter großer Power Forward. Die Gefährlichkeit der von Nils Müller trainierten Truppe, die sich selbst „Die Kellerkinder“ ruft, liegt indes nicht in ihrer individuellen Qualität. Oehmen: „Das sind harte Arbeiter. Die fressen Dreck!“

Selbst bei einem Heimsieg wären die Elephants noch nicht an Schmitz Backes vorbei, zumal die nächsten Gegner Bayer Leverkusen II, Ibbenbüren und Herford heißen – alles keine Laufkundschaft und Beleg dafür, dass die Regionalliga in dieser Saison den Turbo eingelegt hat.

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